Unterach, Donnerstag, der 20. August 1998:
An diesem Tag hatte ich natürlich nicht um sieben Uhr morgens zu arbeiten begonnen. Schon gar nicht, um den Monteuren auf der Baustelle zu helfen. Das hätte auch keinen Sinn gehabt, noch sehr viel gebracht.
Doch als ich gegen neun Uhr ins Büro gekommen war, hatte ich gleich noch eine größere Diskussion mit meinem Bruder. Weshalb ich dann doch auf die Baustelle gefahren war, um den Monteuren zu helfen. Wobei sich allerdings sofort herausstellte, dass meine Hilfe an diesem Tag auch nicht notwendig war und so auch gar nicht mit meinem Bruder vereinbart war. Es hieß lediglich, sie würden wohl Hilfe benötigen, sich dazu allerdings rechtzeitig melden.
Da ich nun allerdings schon einmal auf der Baustelle war, half ich ihnen trotzdem. Allerdings nur bis Mittag. Da fuhr ich, wie alle anderen, nach Hause. Dort sprach ich dann auch gleich mit meinem Bruder darüber. Weshalb dieser nun meinte, er würde nun am Nachmittag auf die Baustelle fahren. Ich sollte dafür allerdings am Nachmittag den Büro- du Geschäftsdienst übernehmen. Was ich ohnedies getan hätte. Dazu hätte er mich nicht auffordern müssen. Was er nun allerdings auf der Baustelle zu tun hätte, das blieb mir ein Rätsel.
Als er dann gegen fünf Uhr nachmittags wieder zurückkehrte, sprachen wir zwar noch einmal darüber. Doch es hatte sich nun wieder alles weitgehend beruhigt. Offenbar tat nun er am Nachmittag dasselbe, was ich schon am Vormittag auf der Baustelle tat – den Monteuren, so weit es geht, zu helfen, wenngleich dies auch kaum erforderlich war.
Gegen sechs Uhr abends, also kurz vor dem Schließen des Ladens, stand plötzlich Angelika P. wieder im Laden. Regelrecht aufgeregt meinte sie, morgen würde nun doch diese Geburtstagsfeier für ihren Freund, Wenzel P., in „Sigi’s Pub“ ab 19:00 Uhr stattfinden. Diesmal hatte sich nicht erst meinen Bruder dafür durch mich rufen lassen, wobei dieser ohnedies gerade neben mir im Laden stand. Doch diesmal meinte sie zu mir, ich müsste unbedingt auch auf diese Geburtstagsfeier kommen und ließ sich dies von mir auch bestätigten. Worüber ich nun mehr als überrascht war, denn es war gerade mal vier Tage aus, als sie mich am Montag, zur gleichen Zeit, regelrecht demonstrativ für diese Geburtstagsfeier ausgeladen hatte. Mit mir gar nicht darüber sprechen wollte, sondern mich aufforderte, dazu meinen Bruder in den Laden zu holen.
Nun hatte ich mein Kommen auch zugesagt. Denn ich war der Meinung, zu dieser Geburtstagsfeier würde ebenfalls auch ihre Freundin Eva K. erscheinen. Und dies wäre dann wohl eine gute Gelegenheit festzustellen und zu klären, was wir beide denn miteinander zu tun hätten. Denn nach diesem Seefest am vorangegangenen Wochenende war ich darüber nur mehr verwundert darüber, wenn ich mit ihr auch nur in irgendeiner Weise in Verbindung gebracht wurde. Daher war ich, wenngleich ich diese Geburtstagsfeier selbst überhaupt nicht besuchen wollte, nun darüber richtig froh.
(2022-09-14)