Endersbach, Sonntag, der 17. Jänner 2010:
Nun ging es in die zweite Woche meiner Zeit in diesem Unternehmen nahe Stuttgart, welches in der technischen Tunnelausstattung tätig ist. Knapp vier Stunden sollte ich laut Navigationssystem von Salzburg bis Endersbach unterwegs sein. Gegen zehn Uhr abends wollte ich mein Zimmer, mein neues Appartement in diesem Hotel in Endersbach, entgegennehmen. Daher ging es gegen sechs Uhr abends in Salzburg mit dem Auto los.
Als ich in der Gaststätte angekommen war, herrschte dort noch sehr reger Betrieb. Weshalb ich auch noch etwas warten musste, bis meine Vermieterin mit über den Hintereingang in den zweiten Stock in deren Wohnhaus ging, um mir das Appartement noch einmal zu zeigen, um es mir danach zu übergeben.
Doch als ich mir dieses kleine Appartement danach noch einmal genauer angesehen hatte, war ich nicht mehr so „begeistert“, wie noch in der Vorwoche. Denn dies war zwar etwas größer als das Zimmer, welches ich in der Vorwoche im Nebenhaus, in welchem die Gästezimmer des Hotels untergebracht sind, hatte. Doch wirklich ein Appartement zum Wohnen war dies nicht gerade.
Neben einem Doppelbett befand sich darin nicht mehr als ein Tisch mit einem Stuhl, ein Wandverbau als Schrank, sowie eine Küche. Der Fernseher stand gar auf dem Boden. Weshalb ich dafür auch gleich den Tisch verwendete, um diesen darauf zu stellen, denn sonst hätte ich im Stehen oder am Stuhl sitzend fernsehen müssen, um überhaupt den Bildschirm zu sehen. Somit hatte ich allerdings keinen Tisch mehr, um darauf zu essen. Weshalb ich mich gleich zu Beginn fragte, was ich denn dann überhaupt mit der Küche anfangen soll. Dort auch vielleicht im Stehen essen?
Wenigstens war das Bad sauber. Denn das Bett schien schon sehr viele Jahre auf dem Buckel gehabt zu haben, und wie ich später erfahren hatte, war dies einst das Bett einer der beiden Töchter des Hauses, bevor es nun als Gästebett verwendet wurde.
Aber was soll’s, dachte ich mir. Für diesen Preis. 200 Euro sollte dieses Appartement nun im Monat kosten. Wobei mir zudem die Hälfte davon auch noch Herr D. zahlen sollte. So war es zumindest ausgemacht. Wobei Herr D. sogar die gesamten Kosten für dieses Appartement übernehmen wollte, was ich allerdings abgelehnt hatte. Wobei ich mir nun, nachdem Herr D. auch letzten Freitag die gesamten Kosten für mein Zimmer übernommen hatte, gar nicht mehr sicher war, ob ich für dieses Zimmer überhaupt etwas zu bezahlen habe.
Daher, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, dachte ich mir. Somit werde ich dies wohl zur Kenntnis nehmen, dass ich nun, zumindest in der ersten Zeit, in diesem Appartement wohnen werde.
(2022-01-05)