Salzburg, Dienstag, der 10. November 2009:
In den Tagen zuvor saß ich wieder stundenlang in den Nächten bis in die frühen Morgenstunden und habe alle nur erdenklichen Jobportale nach für mich passenden Stellenausschreibungen durchgesehen. Mir diese auch gespeichert und mich teilweise auch darauf, je nachdem, wie hoch ich die Chancen auf Erfolg eingeschätzt hatte, beworben.
Doch an diesem Tag bewarb ich mich nun auch auf eine Stellenausschreibung in der Süddeutschen Zeitung, in welcher es, wie bei meiner Bewerbung bei Asfinag, um die Position eines Projektleiters in einem der führenden deutschen und österreichischen Anbieter im Bereich der elektrotechnischen und maschinellen Tunnelausstattung geht. Diese Stellenausschreibung hatte ich zwar bereits am 7. Oktober im Jobportal der Süddeutschen Zeitung schon einmal entdeckt. Mich dann allerdings, da ich mir kaum Chancen ausgerechnet hatte, nicht beworben. Nun, da ich die gleiche Stellenausschreibung am vergangenen Wochenende schon wieder in der Süddeutschen Zeitung entdeckt hatte, dachte ich mir, vielleicht sollte ich mich doch auch darauf bewerben. Denn eine mögliche Chance auf einen Job wollte ich auf keinen Fall auslassen. Sah es doch dabei nun so aus, als wäre darauf bei der ersten Stellenausschreibung kein geeigneter Kandidat gefunden worden.
Denn, ich hatte bereits bei der Asfinag bedenken, ob ich mit meiner fehlenden Praxis als wirklicher Projektleiter in diesem Bereich überhaupt eine Chance habe. Nun ging es dabei noch dazu um eine Stelle in Deutschland. Allerdings bei einem Unternehmen, welches auch in Österreich vertreten ist. Daher wollte ich zunächst das Risiko nicht eingehen, darauf eine klägliche Absage zu erhalten. Denn ein einziger Rückruf bei jenem Ingenieurbüro, in welchem ich von 1999 bis 2003 tätig war, beim „Hopferl“, in welchem ich auch in diesen Bereich reinschnuppern konnte, hätte genügt, um mich zu entlarven, dass mir die entsprechende Erfahrung fehlen würde.
Nun allerdings, da mir regelrecht die Zeit davonzulaufen schien, musste ich doch bis Ende des Jahres eine neue Stellen gefunden haben, um nicht wieder in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten zu geraten, dache ich mir, probieren kann ich es ja einmal. Mehr als eine Absage kann ich nicht erhalten. Allerdings solange ich es nicht versucht haben, erhalte ich nicht einmal dies. Und habe ich bis Ende des Jahres keine neue Stelle gefunden, würde ich mich über jeden nicht ausgeführten Versuch maßlos ärgern. Zudem könnte mir dies dann ja auch zum Vorwurf gemacht werden.
Also versendete ich an diesen Nachmittag noch meine Bewerbung für diese Stelle.
Noch sechs weitere Bewerbungen an diesem Tag:
Das war allerdings nicht die Einzige Bewerbung, welche ich an diesem Tag versendet habe. Ich hatte noch sechse weitere Bewerbungen versendet.
Bewerbung bei einem Unternehmensberater als Projektleiter für KWK-Anlagen:
Zudem fand ich vor knapp zwei Wochen, am 26. Oktober, von einem in Deutschland, und nicht nur in Deutschland, äußerst bekannten Unternehmensberater, der eine Stelle als Projektleiter für Anlagen im Bereich Kraft-Wärme-Kopplung auf einem Jobportal in Deutschland ausgeschrieben hat.
Eigentlich ein Gebiet, welches nicht gerade zu meinem bevorzugten Betätigungsfeld gehört, womit ich bisher nur am Rande zu tun hatte. Jedoch, da ich nun dringend einen neuen Job suchte, hielt ich eben für durchaus angebracht, mich auch darauf zu bewerben.
Daher versendete ich auch hier meine Bewerbungsunterlagen.
Jedoch, ich nehme es vorweg, auf meine Bewerbung erhielt ich nicht einmal eine Antwort.
Bewerbung bei einem Ingenieurunternehmen im Bereich Verkehrswegebau aus Nürnberg:
Zudem fand ich ebenfalls vor knapp zwei Wochen, am 27. Oktober, eine Stellenausschreibung in der Süddeutschen Zeitung eines Ingenieurunternehmens aus Nürnberg, welches eine Stelle als Elektroingenieur/Elektromeister im Bereich Verkehrswegebau ausgeschrieben hat.
Jedoch irritierte mich dabei schon die Bezeichnung der ausgeschriebenen Stelle. Denn hier wurde wieder nur ein Elektroingenieur, beziehungsweise ein Elektromeister gesucht, welcher, wie es hieß, qualifizierte Kenntnisse und Berufserfahrungen, vor allem im Bereich der Bauüberwachung und Abnahme von Lichtsignalanlagen hat. Und dabei habe ich eben gar keine Kenntnisse und Erfahrungen. Jedoch handelt es sich dabei, für mein Verständnis, um eine Stelle für jemanden, welcher eben in seiner bisherigen Berufserfahrung solche Anlagen bereits realisiert hat. Allerdings nicht als Projektleiter. Sondern gerne auch als Monteur, oder Techniker, welcher eben einfach solche Anlagen gut kennt und sich durch zusätzliche Kenntnisse auch für die Bauüberwachung und Abnahme solcher Anlagen eignet. Also nicht wirklich mein Gebiet.
Allerdings, einen Versuch war es für mich wert, mich auch darauf zu bewerben. Daher übersendete ich auch hier meine Bewerbungsunterlagen.
Jedoch nur zwei Tage später erhielt ich darauf schon eine Antwort. Eine Absage. Wie ich es vermutet hatte. Denn meine Bewerbung entsprach nicht den Anforderungen.
Beinahe schon niederschmetternd. Denn dies klang für mich, als wäre ich dafür einfach zu wenig!
Jedoch wird sich in einiger Zeit herausstellen, wie das wirklich zu verstehen ist.
Bewerbung als Projektleiter im Bereich Technischer Gebäudeausrüstung in einer Ingenieurgesellschaft nahe Stuttgart:
Eine weitere Bewerbung versendete ich an diesem Tag auf eine Stellenausschreibung an eine international tätige Ingenieurgesellschaft an deren Niederlassung in Böblingen, nahe Stuttgart, welche ich ebenfalls am 27. Oktober in der Süddeutschen Zeitung gefunden hatte.
Jedoch, ich nehme es vorweg, darauf erhielt ich nicht einmal eine Antwort!
Bewerbung bei einem Ingenieurbüro in München als Dipl. Ing. der Elektrotechnik oder Techniker/Meister:
In der Süddeutschen Zeitung fand ich am 27. Oktober noch eine weitere Stellenausschreibung eines Ingenieurbüros aus München. Hier wurde ein Diplom Ingenieur im Bereich der Elektrotechnik, ein Techniker, oder gar nur ein Meister gesucht.
Wobei ich, wenn ich schreibe, gar nur Meister, dies keinesfalls abwertend meine. Jedoch ist zwischen einem Diplom Ingenieur, einem Techniker und einem Meister doch ein sehr großer Unterschied. Daher handelt es sich dabei um eine Stellenausschreibung, auf welche ich mich unter normalen Umständen erst gar nicht bewerbe. Denn dies sieht so aus, als würde hier einfach jemand im Bereich der Elektrotechnik gesucht und dann schauen wir mal …
Aber nun war ich eben in einer Situation, in welcher ich unbedingt und dringend eine neue Stelle benötigte. Weshalb ich mich eben auch auf jede nur erdenkliche Stelle, welche nur irgendwie zu meiner Ausbildung, meiner bisherigen beruflichen Laufbahn, all meinen Kenntnissen und Fähigkeiten passen könnte.
Aber, ich nehme es vorweg, auch hier erhielt ich auf meine Bewerbung nicht einmal eine Rückmeldung!
Bewerbung als Projektleiter/Projektingenieur Elektrotechnik im Bereich Schiffsbau:
Ich hatte mich wirklich auf jede nur erdenkliche Stelle, in irgendeiner Weise zu mir passen könnte, beworben. Denn am 26. Oktober fand ich auch noch eine Stellenausschreibung in einem Jobportal in Deutschland, in welcher ein Elektrotechniker mit abgeschlossenem Studium, welches ich schon einmal nicht vorweisen kann, oder einer vergleichbaren Qualifikation, weshalb ich mich dann doch angesprochen fühlte, idealerweise mit Berufserfahrung im Bereich Schiffsbau vorweisen kann.
Damit hatte ich nun bisher überhaupt nichts zu tun. Allerdings funktioniert die Elektrotechnik in allen Bereichen gleich. Und vor Aufgaben in einem Bereich, mit welchem ich bisher noch gar nichts zu tun hatte, habe ich nun mal keine Scheu. Weshalb ich mich, trotz allem, auch von dieser Stellenausschreibung angesprochen fühlte. Zudem schien dies für mich ein sehr kleiner und spezieller Bereich zu sein, weshalb ich mir, sollte es eben hier tatsächlich einen Mangel an Personal geben, welches sich solch einer Aufgabe gewachsen fühlt, auch Chancen ausgerechnet hatte. Zudem fand ich es eine äußerst spannende Aufgabe, welche ich mir bei dieser Stellenbeschreibung, noch dazu im Bereich Schiffsbau, vorstellte.
Daher versendete ich an diesem Tag auch auf diese Stellenausschreibung meine Bewerbungsunterlagen. Doch, ich nehme es wieder einmal vorweg, auch darauf hatte ich keine Rückmeldung erhalten. Auch wenn ich wenigstens am folgenden Tag bereits eine Mail erhalten hatte, in welcher mir mitteilte, sollte mein Profil mit der ausgeschriebenen Stelle übereinstimmen, ich dazu kontaktiert werden soll.
Bewerbung bei einem Hersteller von Hochspannungsschaltanlagen als Tenderingenieur in der Schweiz:
Deutschland war allerdings nicht das einzige Land, in welchem ich nun intensiv nach einer neuen Stelle suchte. Ganz und gar nicht.
So fand ich am Wochenende auf der Homepage eines französischen Konzernes eine Stelle, welche mich regelrecht brennend interessierte. Nicht unbedingt wegen der dort ausgeschriebenen Stelle. Denn dort war ein Tenderingenieur gesucht. Allerdings fand ich das Unternehmen, in welchem diese Stelle ausgeschrieben war, besonders interessant. Handelte es sich doch dabei um einen namhaften Hersteller von Hochspannungsschaltanlagen aus der Schweiz, welcher von diesem französischen Konzern gekauft wurde. Um Sprecher & Schuh.
Darauf wollte ich mich nun unbedingt auch bewerben. Weshalb ich an diesem Tag all meine Bewerbungsunterlagen auf das Jobportal dieses Konzernes hochgeladen hatte.
Zudem hatte ich mit diesem französischen Konzern schon einmal bezüglich einer Bewerbung meinerseits kontakt. Wobei ich damals, bei einem sehr langen Telefonat mit der verantwortlichen für die damals ausgeschriebene Stelle so verblieb, da es sich dabei um eine Stelle ausschließlich im Vertrieb im Deutschland handelte, was nun gar nicht zu meinem bisherigen beruflichen Werdegang passte, dass ich mich weiter in diesem Konzern bewerben sollte, da es hier sicher auch auf mich viel besser passende Stellen geben werde. Und es für mich in diesem Konzern mit Sicherheit eine passende Stelle geben wird, bei welcher ich dann auch berücksichtigt werden würde. Denn all meine Kenntnisse und Fähigkeiten schienen interessant zu sein.
Nun war dies zwar auch nicht gerade jene Stelle, für welche ich gemacht gewesen wäre. Doch sie interessierte mich eben besonders. Vor allem das Unternehmen.
Mittlerweile hatte ich nun wieder sehr viele Bewerbungen parallel laufen.
(2021-10-28, 2021-11-18)