Salzburg, Eicherloh, Erding, Dienstag und Mittwoch, der 17. Und 18. Juni 2008:
Arbeitssuche, das glich für mich schon längst danach, die richtige Stellenausschreibung in jenem Unternehmen zu finden, in welchem man mich nun haben wollte. Mich auf diese Stellenausschreibung zu bewerben, sich dann dort einen üblichen Bewerbungsprozess zu unterwerfen, nur um es so aussehen zu lassen, als wäre ich aus freien Stücken in dieses Unternehmen gewechselt und hätte mich aus freien Stücken für diese Stelle entschieden. Einen freien Arbeitsmarkt, das schien es einfach nicht zu geben. Für mich schon gar nicht. Allerdings sollte es so aussehen, als käme alles darüber zustande. Daher war ich nun gespannt, ob ich mit diesem Immobilienentwicklungsunternehmen in Wien auch tatsächlich jene Stelle gefunden hatte, für welche ich mich bewerben sollte. Im Umfeld dieses österreichischen Baukonzerns wollte man mich allerdings nun offenbar haben, nach all dem, was ich im Zusammenhang mit meiner Bewerbung dort erleben musste. Vor allem nach meinem Erlebnis dort bei meinem Vorstellungsgespräch am 12. Juni.
Ich hingegen hätte nach wie vor ganz andere Ziele in meinem Leben gehabt. Denn mein Wunsch bestand immer noch darin, in München eine neue Stelle zu finden und dort in diesem Zusammenhang auch endlich ein neues Leben beginnen zu können. Auch wenn es mir grundsätzlich nun in Wien, nachdem ich dort im Mai eine ganze Woche „Urlaub“ verbrachte, zu gefallen begonnen hatte. Allerdings haben mich meine Erlebnisse im Zusammenhang mit der Suche nach einen neuen Stelle wieder auf den Boden der Realität geholt und ich musste feststellen, so schnell werde ich in Wien in meinem Leben wohl nicht zur Ruhe kommen. Aber mein Ziel, nach München zu gehen, rückte immer mehr in weite Ferne.
Daher wollte ich an diesem Tag einfach wieder einmal nach München fahren, dort zuerst etwas durch die Stadt schlendern, auf einen Kaffee gehen, nur um zu sehen, wie dort auf meine Gegenwart reagiert wird, wenn ich hier auftauche. Aber da war überhaupt nichts zu erkennen. Beinahe überhaupt keine Reaktion auf ich, egal wohin ich auch gekommen war. Als wäre ich nun regelrecht Luft geworden. Ganz anders, als dies noch vor wenigen Monaten gewesen war. Daher dachte ich schon, dies wird es wohl gewesen sein. Hierher würde ich wohl nie mehr kommen. Gerade dann, wenn ich nun in Wien tatsächlich diese Stelle in diesem Immobilienentwicklungsunternehmen erhalten würde.
Danach wollte ich noch einmal dieses Hotel und dessen Gastwirtschaft besuchen, in welchem ich in der Zeit, als ich für VA Tech i „München“ gearbeitet hatte, mein Zimmer hatte. Dort war ich danach immer wieder einmal aufgetaucht, auch wenn dies in letzter Zeit immer seltener geworden war. Manchmal hatte ich mich dort auch höchst interessant mit der Chefin des Hauses unterhalten, wenn ich dort danach als Gast erschienen war. Manchmal war es dabei sogar regelrecht amüsant. Aber auch dies wurde immer seltenen. Daher wollte ich auch dort noch einmal die Gaststätte besuchen, um zu sehen, wie man nun dort auf mich reagiert.
Kurz nach sieben Uhr abends betrat ich dort die Gaststätte. Wobei ich schon befürchtet hatte, dort um diese Zeit nicht einmal einen Platz zu erhalten, da diese sonst um diese Zeit bereits sehr gut besucht war. Um im Gastgarten zu sitzen, dafür war es an diesem tag zu kalt. Daher dachte ich schon, mein besuch dort wäre vergebens. Aber dann, siehe da, die Gaststätte war beinahe leer. Zumindest im Vergleich dazu, wie ich sie sonst um diese Zeit an einem Wochentag kannte. So bekam ich auch noch einen ganzen Tisch für mich alleine. Gleich beim Eingang, neben der Schank. Dort, wo ich auch sonst schon oft saß, wenn ich diese Gaststätte besucht hatte, in der Zeit, in der ich nicht mehr für diese Va Tech gearbeitet hatte.
Dort wollte ich nun noch abends Essen. Mir einen Schweinsbraten gönnen, den ich dort immer besonders genossen hatte. Dazu ein Glas Helles und danach noch einen Kaffee. Mich mit den Bediensteten unterhalten, welche ich mittlerweile alle gut kannte und mich schon oft bestens und erfreut unterhalten hatte. Vielleicht auch, wenn es sich ergäbe, mich auch noch mit der Chefin des Hauses unterhalten, sollte es sich nach Ende des Hauptgeschäftes an diesem Abend ergäben. So, wie ich dies zuvor schon an einigen Abenden erlebt und auch genossen hatte.
Aber irgendetwas war an diesem Abend anders als sonst. Nicht nur, dass die Gaststätte sehr schlecht besucht war. Sich dafür allerdings im Gegensatz dazu der Stammtisch, gleich rechts neben dem Ausgang aus der Schank zum Gästebereich, immer mehr füllte und für einen Wochentag nun äußerst gut besucht war. Zudem waren die Bedienungen an diesem Abend äußerst reserviert mir gegenüber. Ganz im Gegenteil dazu, wie ich sich in den Jahren zuvor erlebt hatte. Zudem arbeitete an diesem Abend auch die ältere Tochter des Hauses an der Schank, obwohl ich diese, nachdem sie geheiratet hatte, dort schon lange nicht mehr gesehen hatte. Und an solchen Abenden war ohnedies meist eine etwas seltsame Stimmung mir gegenüber in der Gaststätte. Gerade von den anderen Bedienungen mir gegenüber, als wäre dies ein Zusammentreffen, ich in dieser Gaststätte und die ältere Tochter an der Schank, kein gutes. Wobei die ältere Tochter des Hauses mir gegenüber wenigstens besonders und regelrecht auffallend freundlich war.
So aß ich nun meinen Schweinsbraten, trank dazu mein helles Bier, und dachte mir, vor allem als ich vor und nach dem Essen immer wieder meinen Platz verlassen hatte, um vor die Tür rauchen zu gehen, heute ist aber ein seltsamer Abend in dieser Gaststätte. Dies war die Zeit, in welcher es begonnen hatte, dass im Lokal das Rauchen verboten wurde, man dieses verlassen musste, um zum Rauchen vor die Tür zu gehen, dabei allerdings sein Getränk nicht mitnehmen durfte. Als wäre wieder irgendetwas gegen mich im Gange. Ich allerdings keine Ahnung hatte, was dies nun wieder sein könnte. Denn gerade vom Stammtisch kamen zu mir herüber immer wieder Bemerkungen, welche ich zwar längst alle kannte, aber an diesem Abend besonders abwertend, ja regelrecht aggressiv waren. Weshalb es mir zuvor schon niemals eingefallen wäre, mich am Stammtisch dazu zu setzen, auch wenn ich dazu schon einige Male aufgefordert wurde. Aber da die ältere Tochter des Hauses einen jungen Mann geheiratet hatte, welchen ich ebenfalls vom Stammtisch kannte, dache ich mir, dies wird es wohl sein. Und dies wird wohl auch jenes Zusammentreffen sein, welches offenbar nicht gerade günstig zu sein scheint. Ich als Gast in der Gaststube und die ältere Tochter des Hauses an der Schank. Weshalb auch die restlichen Bedienungen mir gegenüber besonders reserviert an diesem Abend waren. Obwohl es dafür keinen wirklichen Anlass gegeben hatte. Aber das hatte ich in den letzten Jahren viel zu oft erlebt, als dass mich dies noch gewundert hätte.
So saß ich regelrecht nachdenklich an meinem Tisch und grübelte, was denn nun vielleicht sonst noch wieder gegen mich im Gange sein könnte. Wobei ich mir schon dachte, dies könnte mit meinem vielleicht neuen Arbeitsplatz in diesem Immobilienentwicklungsunternehmen in Wien in Verbindung stehen. Dies hätte mich eigentlich überhaupt nicht gewundert. Aber dabei beruhigte ich mich selbst immer wieder und dachte mir, hier in diesem Haus würde wohl niemand gegen mich etwas unternehmen. Das würde ich gerade hier niemanden zutrauen. Wenngleich den Stammtischgästen auf jeden Fall. Aber hier aus dem Haus, da hatte ich keine Befürchtungen.
Nachdem ich mein Glas helles Bier ausgetrunken hatte, bestellte ich mir noch einen Kaffee. Sogar ein ganzes Haferl Kaffee. Da ich hoffte, vielleicht würde sich die Chefin des Hauses noch zu mir an den Tisch gesellen. Denn einige Male hatte ich sie in der Küche entdeckt und zu tun hatte sie an diesem Abend ohnedies nicht sehr viel. Zudem war es mittlerweile neun Uhr abends geworden und es sah auch nicht so aus, als würde sich die Gaststube noch einmal füllen. Wie sie dies früher schon öfters getan hatte. Aber die kam einfach nicht.
Daher wollte ich gegen zehn Uhr abends schon zahlen und wieder nach Hause fahren. Denn besonders aufregend ist so ein Abend auch wieder nicht. – Dachte ich mir! Denn da meldete sich plötzlich die Chefin des Hauses aus der Küche bei ihrer Tochter an der Schank und meinte zu dieser,
„ge‘, gib ihm noch eines!“
Obwohl ich anfangs nicht besonders davon begeistert war, stand, nachdem ich wieder einmal vom Rauchen vor der Tür zurück gekommen war, ein weiters, für mich das zweite Glas Helles vor mir auf meinem Tisch. Auch wenn ich dies eigentlich gar nicht mehr mochte. Schließlich musste ich an diesem Abend noch zurück nach Salzburg nach Hause fahren. Aber dann dachte ich mir, vielleicht wird es nun doch noch etwas und die Chefin des Hauses gesellt sich zu mir an den Tisch. Deshalb nahm ich dies auch dankend an.
Zudem erhielt auch der Stammtisch noch eine Runde nach der anderen, obwohl die gesamte Gaststube mittlerweile, außer meinem Tisch und dem Stammtisch, leer war. Dieser allerdings umso besser beucht war, als ich dies je zuvor erlebt hatte. Aber auch dabei dachte ich mir noch nicht so viel, denn für mich schien es, als wäre im Ort eben wieder etwas im Gange, weshalb sich an diesem Abend der Stammtisch besonders gut gefüllt hatte. Wenngleich ich auch nicht erkennen konnte, worum es sich dabei handeln könnte. Dort wurde aber auch vermehrt Hochprozentiges getrunken und eine Runde nach der anderen erreichte den Tisch. Wobei auch ich gefragt wurde, ob ich denn nicht auch ein Glas haben möchte, ich dies allerdings dann doch vehement ablehnte. Schließlich musste ich noch mit dem Auto fahren und dies nicht nur ein paar Meter weit. Ich mich zudem dabei fragte, wie denn all die Stammtischgäste, nachdem was dort an diesem Abend getrunken wurde, wohl nach Hause kommen würden, denn so viele Einwohner hatte eigentlich das Dorf gar nicht, als an diesem Abend am Stammtisch saßen. Wobei ich natürlich wusste, viele der Stammtischgäste kamen auch aus dem Umgebung.
Immer noch wartete ich vergebens darauf, dass die Chefin des Hauses zu mir an den Tisch kommen würde. Denn so ein Abend kann auch richtig langweilig werden. Wobei ich mich deshalb schon zu fragen begonnen hatte, weshalb sie dann überhaupt ihrer Tochter aufgetragen hatte, mir noch ein Gals Helles zu geben.
Gegen elf Uhr begannen dann einige der Stammtischgäste auf dem Heimweg zu drängen. Wobei vielleicht zwei, drei diesen dann auch verlassen hatten, der Rest allerdings immer noch sitzen geblieben ist.
Doch plötzlich um viertel nach elf Uhr, ich kam gerade wieder einmal vom Rauchen zurück an meinem Tisch, wollten alle Gäste am Stammtisch zahlen und verließen dann auch gleich, als hätte sie jemand vertrieben, die Gaststätte. Mein Glas Helles war vielleicht noch zu einem Drittel gefüllt, weshalb auch ich nun zahlte, denn die Chefin des Hauses würde sich wohl heute Abend sicher nicht mehr zu mir an den Tisch gesellen und alleine möchte ich auch nicht in der Gaststube sitzen bleiben. Daher trank auch ich den Rest in meinem Glas ziemlich schnell aus, verabschiedete mich danach, ließ dem Rest durch die Tochter des Hauses noch einen schönen Gruß ausrichten und verließ die Gaststätte.
Als ich bei meinem Auto angekommen war, dachte ich mir noch, lasse dir ein wenig Zeit, denn so wie die Stammtischgäste an diesem Abend regelrecht gebechert hatten, könnte leicht sein, dass diese bei einer Polizeikontrolle alle dran kommen und darin wollte ich nun nicht gerade mit hineingeraten. Bei mir selbst hatte ich, nach meinen beiden Gläsern Helles, keinerlei bedenken. Schließlich hatte ich diese auch in der Zeit von knapp nach sieben Uhr abends bis nun viertel nach elf Uhr getrunken.
Doch als ich dann doch mit dem Auto losgefahren bin, sah ich, wie einige der Stammtischgäste am nach Hause Weg offenbar regelrecht darauf gewartet hatten, bis auch ich mit dem Auto losfahre. Gerade der „Tennisspieler“ aus der Stammtischrunde fiel mir dabei auf. Welcher nun zudem auf der fahrt aus diesem kleinen Ort vor mir mit seinem Auto fuhr.
Als ich dann auf der langen Geraden durch die Maisfelder außerhalb des Ortes zu einem Feldweg, der in diese Straße mündet, kam, sah ich, wie der „Tennisspieler“ plötzlich in seinem Auto mit der Hand einen Kreisel über seinem Kopf zeigte und als ich selbst dann zwischen dem längst hoch stehenden Mais in diesem Feldweg blickte, sah ich es schon – die Polizei wartete dort! Und kaum war ich an ihnen vorbeigefahren, setzte sich deren Fahrzeug auch schon in Bewegung und sie folgten mir.
Vor der nächsten Straßenkreuzung war dann auch noch das Blaulicht des Polizei Fahrzeuges hinter mir zu sehen, daher war mir klar, nun hätte ich eine Polizeikontrolle. Wobei ich mir dachte, dies sei nun aber die oberlinke Aktion. Denn keines der Fahrzeuge der Stammtischbrüder, welche zuvor neben mir regelrecht gebechert hatten, wurde aufgehalten. Nur ich. Und dies schien zudem nicht zufällig zu sein! Wobei ich allerdings noch keinerlei Bedenken hatte. Schließlich hatte ich im Zeitraum zuvor lediglich zwei Glas Helles getrunken. Weshalb ich nicht davon ausging, nun deshalb Probleme zu haben.
Doch es kam, wie es kommen musste und ich hatte mich einer Alkoholkontrolle zu unterziehen. Wobei das Gerät einen Alkoholgehalt in meiner Atemluft von 0,27 mg pro Liter anzeigte, was einem Wert von 0,54 Promille entspricht. Worüber ich doch sehr überrascht war und dies den beiden Polizisten, welche mich nun kontrollierten, auch sagte, denn schließlich hatte ich ja lediglich zwei Biere getrunken – und dies in dieser doch großen Zeitspanne.
Doch da dieser Wert nur knapp über dem in Deutschland erlaubten Alkoholgehalt von 0,5 Promille lag, wurde ich nun aufgefordert, mit den beiden Polizisten in deren Polizeistation, welche sich in Erding befindet, mitzukommen. Dort würde erneut eine Messung stattfinden. Weshalb ich schon wieder beruhigt war, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich mit meinen beiden Bieren, welche ich getrunken hatte, einen so hohen Wert bei einer Kontrolle erzielen konnte und daher an eine Fehlmessung dachte.
Als ich mich dann in das Fahrzeug der beiden Polizisten setzen musste, meinte einer der beiden,
„pass‘ auf! Dass ist einer von denen! Setz‘ Dich zu dem nach hinten!“
Worüber ich nun schon mehr als verwundert war. Denn wer sollte ich als einer von „denen“ sein? Die beiden schienen mich offensichtlich völlig falsch einzuschätzen, dachte ich mir!
Kaum waren wir losgefahren begann ich den beiden noch einmal zu erklären, wie sehr mich dieser hohe Wert verwundert. Denn schließlich hatte ich ja nur zwei Biere getrunken. Und dies in der Zeit von sieben bis nun viertel nach elf Uhr abends. Dazu einen Schweinsbraten gegessen und zwischen den beiden Bieren auch noch ein Haferl Kaffee getrunken. Wobei mich der Polizist, welcher nun neben mir auf der Rückbank saß, fragte, ob ich das letzte Bier vielleicht sehr schnell getrunken hatte. Worauf ich ihm erklärte, den Rest des Glases sehr wohl. Aber darin war vielleicht nur noch ein Drittel des Glases. Aber dies würde sich nun in der Polizeistation klären. Schließlich müsste zwischen dem letzten Alkoholkonsum und einer Kontrolle ohnedies eine viertel Stunde liegen, welche nun nach der Fahr nach Erding ohnedies eingehalten werden würde, dann würde sich dies auch klären. Worauf der Polizist neben mir auch noch ergänzte, ich würde auf ihn auch keinesfalls alkoholisiert wirken. Was allerdings meine Annahme, hier regelrecht abgepasst worden zu sein und meine Anwesenheit hier bewusst der Polizei mitgeteilt wurde, noch verstärkte. Denn sonst wäre ich wohl auch nicht kontrolliert worden.
Doch als es im Wagen wieder ruhig geworden war, meinte der Polizist neben mir plötzlich richtig vorwurfsvoll,
„Herr R.! – Sie haben keinen!“
Und sprach nicht weiter! Weshalb ich nun erst recht nachdenklich wurde, aber auch nicht wusste, wie ich auf diese Äußerung reagieren sollte. Denn diese könnte vieles bedeuten. Gerade in „deren“ Sprache. Denn einerseits könnte dies bedeuten, ich hätte niemanden in der Hand, weshalb ich auch nichts zu melden hätte und dem Treiben „derer“ eben tatenlos zusehen müsste.
Dies könnte allerdings auch bedeuten, ich hätte niemanden der für mich sprechen würde. Ich sozusagen alleine dastehen würde. In Niederösterreich würde man vielleicht sagen, ich hätte keinen „Anschieber“. Und deshalb ebenfalls nichts zu melden hätte und ebenfalls dem Treiben „derer“ tatenlos zusehen müsste und auch über mich ergehen lassen müsste, was „denen“ eben gerade einfällt. Ich mich sozusagen mit meinem Los im Leben einfach abfinden müsste.
Gegen beides würde ich allerdings mit meiner Art und meinem Tun verstoßen, weshalb ich mich nun auch nicht wundern dürfte, wenn ich nun dieser Kontrolle unterzogen werden würde und diese auch nicht zufällig erfolgen würde. So deutete ich jedenfalls diese Aussage des Polizisten. Wobei ich nun eben nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte. Denn in der Hand hätte ich wohl mehr als genug. Auch wenn mir ein konkreter Fall noch fehlen würde, um etwas gegen „die“ zu unternehmen. Und einen sogenannten „Anschieber“ – auch wenn ich ihn persönlich vielleicht nicht hätte, was bei meinen Lebensumständen in den letzten Jahren wohl kaum möglich gewesen wäre, müsste ich wohl auch haben. Auch wenn sich solch einer eben durch diese Umstände nicht zu erkennen geben möchte.
So ließ ich eben diese Aussage unbeantwortet im Raum stehen. Wobei diese mir seit diesem Zeitpunkt nicht mehr aus dem Kopf geht. Denn gerade darin würde wohl mein größtes Problem im Leben bestehen.
In der Polizeistation in Erding angekommen, es war nun wenige Minuten vor Mitternacht geworden, musste ich mich erneut, nun allerdings bei einem anderen Polizisten auf der Station, einer Alkoholkontrolle unterziehen. Doch nun zeigte ein völlig identisches Gerät wie zuvor schon im Fahrzeug eine Wert von 0,41 mg je Liter Atemluft an! Also 0,82 Promille! Weshalb nun nicht nur ich noch viel mehr überrascht war, sondern auch die beiden Polizisten, welche mich auf diese Station gebracht hatten, überrascht waren. Denn mit diesem Wert hätten auch diese beiden nicht gerechnet. Weshalb mich einer der beiden Polizisten von zuvor genauer musterte und meinte, nun würde ich allerdings auch einen deutlich schlechteren Eindruck auf ihn erwecken als zuvor. Weshalb ich nun noch einmal meinen Alkoholkonsum an diesem Abend schilderte und dabei auch noch den Zettel, als ich in der Gastwirtschaft zahlte, hervor holte. An diesem waren zwar nur Zahlen notiert. Aber zu jeder der Zahlen konnte ich nennen, welcher Konsum meinerseits dahinter steckte und diese Zahlen ja auch mit der Speisekarte zu vergleichen gewesen wären.
Doch es blieb nichts anderes übrig, An zwei geeichten, identischen Geräten wurde nun einen zu hohen Alkoholgehalt von über 0,5 Promille in mir festgestellt. Weshalb ich eben mit einem zu hohen Alkoholgehalt mit meinem Fahrzeug unterwegs gewesen wäre und dabei von der Polizei erwischt wurde.
Allerdings klärte mich nun der Polizist auf der Polizeistation, welcher nun die zweite Messung bei mir vorgenommen hatte, auf und meinte, nachdem er festgestellt hatte, dass ich österreichsicher Staatsbürger wäre. Wobei er meinte, dies wäre nicht weiter schlimm, wie er wörtlich meinte, denn in Deutschland wäre dies lediglich ein Vergehen. Weshalb ich mir, nachdem mein Alkoholwert wieder unter die 0,5 Promille gesunken wäre, meinen Autoschlüssel auch hier in der Polizeistation wieder abholen könnte und ich danach weiterfahren könnte. Dabei erklärte er mir auch noch, binnen einer Stunde würden 0,1 Promille Alkohol im Körper abgebaut. Weshalb dies bedeuten würde, nach gut drei Stunden würde mein Alkoholgehalt wieder unter dem höchsten zulässigen Wert von 0,5 Promille gesunken sein und ich könnte mir daher um halb vier Uhr morgens meinen Schlüssel hier wieder abholen.
Worüber ich nun noch viel mehr überrascht war. Denn ich hatte schon befürchtet, ich müsste mich hier in einer Gegend, in welcher mir gerade dies widerfahren war, darum kümmern, mein Auto von der Straßenkreuzung wegzubekommen, Allerdings ohne Führerschein. Was ich mir nicht gerade einfach zu organisieren vorstellte. Aber wirklich überrascht hatte mich, dass ich nun nach dreieinhalb Stunden, in den frühen Morgenstunden, nun einfach weiterfahren könnte! Denn ich war nicht gerade davon überzeugt, nun nach dreieinhalb Stunden mehr Fahrtauglich zu sein als nun! Aber so scheinen eben die Regeln zu sein. Weshalb ich dies hingenommen hatte.
So stand ich nun mit der Frage da, was tun bis halb vier Uhr morgens. Weshalb ich gar nicht lange überlegt hatte, sondern beschlossen hatte, nun erst einmal in die Stadt zu spazieren, um dort nach einem noch offenen Hotel zu suchen, mir dort ein Zimmer zu mieten und alles weitere am nächsten Morgen zu klären. Alles andere würde für mich keinen Sinn ergeben. Nicht dass ich grundsätzlich danach um halb vier Uhr morgens zu müde sein könnte, um mit dem Auto nach Hause zu fahren. Aber wenn ich nun dreieinhalb Stunden umherspazieren würde, vielleicht dabei auch noch die Aufmerksamkeit von Anwohnern in der Umgebung erregen würde, welche danach vielleicht auch noch die Polizei verständigen könnten, da sich hier jemand seltsamen umhertreiben würde, das hielt ich nicht gerade als besonders klug.
Daher ging ich erst einmal in die Stadt, um nach einem Hotel zu suchen. Dort fand ich auch gleich eines, bei welchem allerdings längst alle Lichter ausgeschaltet waren. Aber auch sonst schien alles bereits längst geschlossen zu haben. Weshalb mir der Gedanke kam, nun vielleicht doch dreieinhalb Stunden spazieren zu gehen, mir danach den Schlüssel von meinem Auto bei der Polizei zu holen, danach mit einem Taxi zurück in jenes Hotel zu fahren, in dessen Gaststätte ich zuvor war – denn immer noch war ich fest der Meinung, aus diesem Hause würde niemand gegen mich etwas unternehmen – mir dort dann am Morgen ein Zimmer zu mieten und danach, wenn ich wieder voll ausgeschlafen wäre, wieder nach Hause nach Salzburg zu fahren.
Doch als ich mit meinem Gedanken durch die sonst finstere Stadt ging, sah ich plötzlich doch noch an einer Fassade vor einem Lokal Licht. Weshalb ich mir dies erst einmal näher angesehen hatte. Schließlich wollte ich nicht vielleicht auch noch in einem Rotlicht Lokal landen. Aber dann fiel mir der Name des Lokals, der mit Leuchtbuchstaben und neben einem roten Stern geschrieben stand, auf. Darauf war zu lesen: „Trotzky“. Worüber ich beinahe lachen musste. Denn dies konnte auch nur mir passieren, nach einem noch offenen Lokal, vielmehr einem Hotel zu suchen, und dann in einem Lokal der Kommunisten, beziehungsweise in welchem vornehmlich extrem Linke verkehren, zu landen!
Aber Berührungsängste hatte ich ohnedies kaum welche. Daher beschloss ich, dieses Lokal aufzusuchen. Denn dies wäre mit Sicherheit besser, als alleine durch die finstere Nacht in der Stadt zu spazieren. Zudem könnte ich dort vielleicht erfahren, wie ich doch noch zu einem Hotelzimmer in der Stadt komme.
Auch dieses Lokal war nicht mehr gerade gut besucht. Gerade eine Hand voll junger Gäste stand and er Bar. Weshalb ich erst einmal fragte, ob ich denn hier überhaupt noch etwas konsumieren könnte. Doch der Barkeeper meinte, selbstverständlich. Weshalb ich mir nun erst einmal eine Cola bestellte. So stand ich nun dort alleine an der Bar und wusste nicht recht, was ich nun tun sollte. Denn eine direkte Frage an den Barkeeper nach einem Hotelzimmer wollte ich zuerst auch vermeiden. Schließlich müsste ich ihm dafür erklären, weshalb ich nun hier in Erding wäre, und dies wollte ich, wenn möglich, vermeiden. Wobei sich nun für mich herausstellte, hierbei würde es sich wohl kaum um eine Kneipe der Linksextremen handeln, sondern eben um eine relativ normale Kneipe, welche eben einen originellen Namen hatte. Wobei ich stets regelrecht lachen musste, wenn ich nur daran dachte, wo ich mich nun befinde. Denn dies würde schon beinahe wie in einem Film ablaufen – ich nun in einem Lokal namens „Trotzky“!
Nach knapp einer halben Stunde öffnete sich die Eingangstür ins Lokal und ein weiterer gast betrat dies. Er stellte sich gleich neben mich an die Bar und nach einer Weile kam ich mit ihm auch ins Gespräch. Wobei er mich fragte, ob ich denn öfters hier wäre und vielleicht hier auch wohnen würde. Jedoch erklärte ich ihm zögerlich nur wegen eines etwas seltsamen Ereignisses am Abend rein zufällig in dieses Lokal gekommen zu sein. Aber dann wurde das Gespräch immer gelöster und er erzählte mir, dass er in einem Hotel, allerdings in Freising, arbeiten würde, und heute Abend noch bewusst hierhergekommen sei, um dieses Lokal zu besuchen. Worauf ich etwas hellhörig wurde. Denn schließlich war ich eben eigentlich auf der Suche nach einem noch offenen Hotel, um mir dort ein Zimmer zu mieten, Weshalb ich daran zu denken begann, mich noch länger und intensiver mit ihm zu unterhalten. Vielleicht könnte ich danach mit ihm zurück in dessen Hotel fahren, um dort noch ein Zimmer zu erhalten. Den hier in Erding schien mir dies mittlerweile ausgeschlossen. Zudem, da er mir erzählte, dass in dieser Gegend, um diese Uhrzeit ohnedies bereits alles geschlossen hätte.
Irgendwie hatte ich stets bei meiner Unterhaltung mit diesem neuen Gast den Eindruck, als würde er mich kennen. Oder zumindest wissen, wer ich sein. Denn die gesamte Unterhaltung war doch sehr zielgerichtet, als wüsste er, worüber er mit mir sprechen müsste, um mit mir lange und intensiv ins Gespräch zu kommen. Worauf er mich dann auch glatt noch fragte, ob ich denn nun endlich wenigstens in dieser Gegend angekommen wäre und hier auch eine neue Arbeit gefunden hätte! Doch darauf musste ich ihm erklären, dass nach meinem Eindruck nun genau das Gegenteil eintreten würde. Denn eine neue Arbeit hätte ich nicht. Allerdings schien es, als würde ich spätestens im Juli in einem neuen Unternehmen in Wien wieder zu arbeiten beginnen. Weshalb ich zuvor noch ein letztes Mal nach „München“ gekommen wäre. Denn schließlich würde ich, sobald ich in diesem Unternehmen in Wien arbeiten, so schnell nicht mehr hier herkommen. Worauf er meinte,
„mein Gott! Das sind auch solche Idioten! – Wenn einer etwas will, dann tun sie alles, damit genau das Gegenteil geschieht!“
Worauf mir endgültig klar war, dass er zumindest ganz genau wissen musste, wer ich bin! Obwohl ich ihn zuvor noch nie gesehen, noch nicht einmal jemals wahrgenommen hatte!
Aber die empfand ich auch gar nicht einmal so unangenehm. Schließlich kamen wir nun so richtig ins Gespräch. Verwundert hatte es mich zudem auch nicht. Wobei ich ihm danach die gesamte Geschichte erzählte, weshalb ich nun an diesem Tag zu dieser Zeit in diesem Lokal sei. Worüber er sich beinahe regelrecht kaputt lachte. Wenngleich auch er zur Ansicht gekommen war, hier musste ich wohl richtig abgepasst worden sein und zudem, dies auch direkt aus der Gaststätte des Hotels gekommen sein!
Danach wurde es noch richtig lustig in diesem Lokal. Gegen zwei Uhr schloss der Barkeeper die Eingangstür, ließ uns jedoch alle im Lokal und meinte, wir können auch gerne noch weiter konsumieren. Jedoch weitere Gäste möchte er heute keine mehr haben. Holte die Aschenbecher von unter der Bar hervor und nun wurde es richtig lustig! Ich konnte es eigentlich schon gar nicht mehr fassen, was ich an diesem Tag schon alles erlebt hatte. Weshalb ich auch gar nicht mehr daran dachte, meinen Gesprächspartner nach einem Hotelzimmer zu fragen. Sondern zur Ansicht gekommen war, ich hole mir danach den Schlüssel meines Autos, nehme mir ein Taxi und fahre zurück in das Hotel, in welchem ich am Vorabend war. Denn schließlich war ich immer noch der Ansicht, man möge mich zwar nun richtig in eine Falle gelockt haben, allerdings wären dies die Gäste des Stammtisches gewesen. Keinesfalls hatte ich noch an jemandem aus dem Hause gedacht.
Gegen drei Uhr morgens schloss dann auch dieses Lokal „Trotzky“. Weshalb ich mich verabschiedete und mich auf den Weg zurück zur Polizeistation begab. Dort meinte der Polizist, welcher zuvor bei mir die Kontrolle vorgenommen hatte, nun wäre es beinahe vier Uhr morgens. Weshalb er mir den Schlüssel zu meinem Fahrzeug aushändigte. Ich ihn dabei noch bat, mir ein Taxi zu rufen, damit ich wieder zurück in das Hotel fahren könnte.
Doch auf der Fahrt mit dem Taxi zurück in das Hotel, wofür ich gut 30 Euro zu bezahlen hatte, ließ ich mir den gesamten Vorabend noch einmal durch den Kopf gehen. Dabei fiel mir plötzlich ein, diese hochprozentigen Getränke, welche am Stammtisch zu den Unmengen an Bier getrunken wurden, waren nicht etwa Schnaps, wie es in solch einer Gaststätte, tief am Land, zu erwarten wäre. Sondern das war Wodka! Und Wodka hat eben keinen wirklichen Eigengeruch, auch keinen wirklichen Eigengeschmack, sondern riecht eigentlich nur nach Alkohol. Und als ich mein zweites Bier erhalten hatte, nachdem die Chefin des Hauses zu ihrer Tochter meinte, sie solle mir noch eines geben, roch ganz extrem nach Alkohol! Schon als es noch voll auf meinem Platz am Tisch stand, als ich zurück vom Rauchen vor der Tür gekommen war und ich es erst zuvor serviert bekommen hatte. Wobei ich anfangs angenommen hatte, die Tochter des Hauses hätte eben beim Einschenken der Getränke für den Stammtisch etwas davon verschüttet. Wobei sich dabei auch etwas auf mein Glas verteilt hätte und dies deshalb so stark nach Alkohol roch. Schließlich erwähnte sie auch, sie hätte von der Flasche etwas verschüttet, als die eingeschenkt hatte.
Eine natürliche Erklärung für meinen hohen Alkoholwert von 0,82 Promille vom Vorabend gab es einfach nicht. Nicht mit zwei halben Bieren in diesem Zeitraum von sieben bis elf Uhr abends. Schon gar nicht für den rasanten Anstieg zwischen den beiden Messungen. Wenn ich allerdings zusätzlich zu meinen beiden Bieren unbewusst noch weiteren Alkohol in Form von Wodka zu mir genommen hatte, dann allerdings sehr wohl! Das war und ist für mich die einzige Erklärung!
Allerdings fielen mir dabei nun auch die Erzählungen einer der Bedienungen, aus der Zeit von „Ralfs Schlossbar“ in Mondsee ein. Conny war es, die mir nicht nur ein einziges Mal erklärt hatte, wie man es als Bedienung in einem Lokal anstellt, Gäste an der Bar oder im Lokal so richtig betrunken zu machen, ohne dabei selbst viel Alkohol konsumieren zu müssen. Und dies geht eben am einfachsten mit Wodka, da dieser eben keinen wirklichen Eigengeruch hat! Auch Ralf T. selbst hatte mir davon ja damals erzählt. Stand ich doch bei ihm nicht selten bis früh am Morgen an der Bar in seinem Lokal mit unzähligen stockbesoffenen anderen Gästen und trank mit ihnen mit, wobei er stets meinte, ich könnte auch noch beruhigt mit dem Auto nach Hause fahren, denn mehr als meine üblichen drei Pils hatte ich an Alkohol nicht zu mir genommen. Worüber wir uns nicht nur ein einziges Mal köstlich amüsierten.
Aber auf der Fahrt mit dem Taxi zurück in das Hotel fiel mir noch etwas ein. Denn dies war ja nicht das erste Mal, dass es mich bei einer Polizeikontrolle erwischt hatte. Wobei ich mir jedes Mal nicht erklären konnte, wie es mit meinem Alkoholkonsum dazu kommen konnte.
Schon am 15. August 2000 hatte es mich, als ich am Weg zurück nach Hause vom Lokal des „verrückten Wirtes“ in Mondsee erwischt. Wobei ich damals an diesem Abend von halb neu Uhr abends bis halb drei Uhr, als ich den Weg nach Hause angetreten hatte und ein weiteres Getränk verweigert hatte, da ich befürchtet hatte, sonst würde es mich einmal erwischen, auch erwischt. Und zwar richtig!
Zudem auch am Abend des 30. Jänners 2003, als ich zuletzt noch in Salzburg in diesem „Pepe“ in der Steingasse war, noch überlegte, ob ich nicht doch, wie sonst auch mein Auto am Makartplatz stehen lassen soll, aber mich dann doch dafür entscheiden hatte, mein Auto noch nach Hause zu bringen, da dies um zwei Uhr morgens längst alleine am Platz stand, sich darin allerdings meine gesamte Ski Ausrüstung gut sichtlich im Auto befand. Auch an diesem Abend hatte ich gerade Mal vier kleine Biere getrunken. Zuletzt allerdings noch eines mit einem seltsamen Gast, welcher mich immer wieder auf Shots einladen wollte, ich diese Einladungen aber immer wieder ausgeschlagen hatte, weil ich eben noch mein Auto nach Hause stellen wollte. Mir aber auch an diesem Abend ein extremer Gestank von Alkohol in diesem Lokal aufgefallen war. Im Lokal des „verrückten Wirtes“ stank es zudem immer nach Alkohol.
Je näher ich nun mit dem Taxi dem Hotel gekommen war, desto mehr kam ich zur Ansicht, diesen Gefallen tue ich ihnen dort nicht und berichte ihnen vielleicht auch noch von meinem weiteren Verlauf des Abends – bitte danach vielleicht auch noch um ein Zimmer! Denn nun wurde mir klar, der Gestand nach Alkohol auf meinem letzten Bierglas war nicht zufällig! Sondern das geschah mit Absicht! Und das kam aus dem Hause selbst! Vielleicht auch sogar die Verständigung der Polizei, dass ich betrunken mit meinem Auto von deren Gaststätte noch so weit nach Hause fahren würde!
Daher ließ ich den Taxifahrer an der Zufahrt zum Hintereingang in das Hotel anhalten, stieg dort aus, ließ das Taxi wieder abfahren, und ging danach den ganzen Weg der Straße durch die Maisfelder aus dem Dorf hinaus zurück zu meinem Auto. Danach fuhr ich mit meinem Auto zum nächsten Parkplatz, wo ich mich erst einmal in meinem Auto von der letzten und nicht unaufregenden Nacht erholen wollte. Doch es war einfach zu kalt an diesem Morgen. Denn für einen nächtlichen Ausflug war ich eben, nachdem was ich eigentlich vorhatte, nicht angezogen. Mit laufendem Motor wollte ich zudem auch nicht im Auto sitzen bleiben.
Daher beschloss ich, erst einmal zur Autobahnstation Vaterstetten zu fahren, mir dort etwas zum Frühstücken zu kaufen, zumindest einen Kaffee, um danach weiterzufahren. Doch die Kommentare an dieser Autobahnstation wollte ich mir, als ich mir einen Kaffee bestellte, auch nicht weiter anhören. Daher beschloss ich, da ich ohnedies nicht wirklich müde war, wohl auch mittlerweile, es war längst sieben Uhr morgens geworden, kaum mehr Alkohol in mir hatte, weiter nach Hause zu fahren. Denn das Einzige, was mich wirklich beunruhigte, was meine sonst ohnedies schon durch all dem, was ich tagtäglich erlebe, mein nun noch zusätzlich erhöhtes aufgedreht Sein, nach all dem, was ich nun noch erleben musste. Daher fuhr ich im beinahe im Schneckentempo, mit einzelnen Pausen, zurück in meine Wohnung nach Salzburg, wo ich ungefähr um halb zehn Uhr vormittags angekommen war.
Zurück in Salzburg bei meinem Wohnhaus angekommen konnte ich nicht fassen, was ich nun dort zu hören bekommen hatte. Ein Riesengetöse und Freude darüber, was mir nun widerfahren war. Egal ob vor dem Haus, vom Lokal unter mir, in welchem sich bereits Mitarbeiter eingefunden hatten, um das Lokal an diesem Tag zu öffnen, vor dem Haus, es war richtig schlimm. Als ich danach auch noch einmal vor das Haus ging, um mir beim Bäcker Gebäck fürs Frühstück zu kaufen, meinte gar eine junge Frau,
„jetzt haben wir ihn aber erwischt!“
Und lachte darüber lautstark!
Es war nicht mehr zu fassen, was ihnen alles einfällt, aber was sie auch umsetzen, nur um jemanden Schaden zufügen zu wollen!
Aber auch gegen der Gastronomie hatte ich nun eine regelrechte Abneigung entwickelt. Denn es ist eine Sache, jemanden zu denunzieren, wenn er sich gar nicht an die regeln halten will. Vielleicht sogar eine Gefahr für andere darstellt. Sich dabei die Gastronomie mit der Polizei in Verbindung setzt, um so jemanden aus de Verkehr zu ziehen. Dafür habe ich sogar Verständnis. Ja, das befürworte ich sogar.
Es ist allerdings schon ganz etwas anderes, wenn jemand gar nichts angestellt hat, Ihn deshalb diffamiert, ihn trotzdem der Polizei ausliefern will, wie dies im Normalfalls nun der Fall gewesen wäre.
Allerdings ist es noch einmal ganz etwas anderes, wenn bewusst eine Situation herbeigeführt wird, ohne dass der betroffene davon etwas mitbekommt, nur um ihn damit der Polizei ausliefern zu wollen, wie es in diesem Fall gewesen war. Etwas noch Verwerflicheres gibt es wohl kaum mehr! Noch dazu, wenn sich daraus, wie in diesem Fall, sogar eine richtig gefährliche Situation, und nicht nur für den betroffenen, sondern gegebenenfalls auch für völlig Unbeteiligte ergeben kann. Denn, ich glaube, ich kann relativ gut, ja sogar sehr gut mit Alkohol umgehen. Ich werde dabei weder übermütig, ausfällig und schon gar nicht aggressiv. Ganz im Gegenteil. Einfach nur gelöster, lustiger. Aber auch dies nicht in übermäßigen Maße. Denn gerade lustig kann ich auch ohne Alkohol sein.
Jedoch bin ich der Meinung, dass ich nur dann gut mit Alkohol umgehen kann, wenn ich mir selbst darüber bewusst bin, wieviel Alkohol ich zu mir genommen habe. Daher, und davon bin ich überzeugt, kann ich auch eine Beeinträchtigung durch Alkohol gut abschätzen und weiß, was ich noch unter Alkoholeinfluss tun kann. Oder eben nicht mehr. Allerdings eben nur dann, wenn ich mir meines Alkoholspiegels bewusst bin. Ganz anders sieht dies allerdings aus, wenn ich viel mehr Alkohol zu mir genommen habe, als ich dies bewusst mitbekommen habe. Mir sozusagen Alkohol zusätzlich untergejubelt wurde. Dann, davon bin ich überzeugt, wird es gefährlich. Da ich auch nicht mehr weiß, wie stark die Beeinträchtigung durch Alkohol ist und es deshalb zu Handlungen kommen könnte, welche ich, wüsste wieviel Alkohol ich konsumiert habe, längst nicht mehr tätigen würde. Wie eben mit dem Auto von München, mit einem Alkoholspiegel von 0,82 Promille, nach Hause fahren. Allerdings war ich eben davon überzeugt, lediglich den Alkohol von zwei halben Bieren in einer Zeit von vier Stunden zu mir genommen zu haben. Hätte ich geahnt, oder gar gewusst, wie hoch mein Spiegel wäre, dann hätte ich mir sofort an diesem Abend im Hotel der Gaststätte noch ein Zimmer genommen. Aber so?
Zudem habe ich im Zusammenhang mit diesem Vorfall begonnen, diese Leute richtig gefährlich einzuschätzen! Nicht, weil sie alle bewaffnet und jeder Zeit zu einer Gewalttat bereit sind, sondern weil sie sich eben dessen nicht bewusst sind, weil sie gar nicht im Stande sind abschätzen zu können, welche Folgen ihr Tun haben könnte!
Allerdings gibt es in ihren Kreisen auch immer wieder Personen, welche sehr wohl wissen, welche Folgen deren Tun haben kann. Dies dann sogar für ihre eigenen Interessen nützen. Sich einfach darauf beschränken, gegen jemanden zu intrigieren, welchem sie Schaden zufügen wollen. Alles andere eiledigen dann solche Leute, mit welchen ich es nun in dieser Nacht zu tun hatte! Dabei habe ich begonnen, solch Leute in eine sogenannte Ober- und Unterschicht zu unterscheiden.
Eines war mir nun allerdings klar, in Zukunft heißt es, auch darauf zu achten. Zudem von niemandem auszugehen, dass sie mir gegenüber nichts unternehmen würden, wie ich es bis zum Vorabend noch von diesem Haus, den Leuten aus diesem Hotel, angenommen hatte.
(2021-07-15, 2021-07-20)