„Den mach‘ ma weg!“
Speyer, Donnerstag, der 29. April 2010:
Schön langsam wurde es ernst bei diesem Projekt. Auch die Aufträge an all die anderen Auftragnehmer der verschiedenen Gewerke, welche für solch eine Tunnelsanierung erforderlich sind, waren vergeben, so kam es zu einer Koordinierungsbesprechung, bei der alle Auftragnehmer und die für die einzelnen Firmen verantwortlichen Personen vorgestellt wurde. Nach meinen Aufzeichnungen muss dies am 29. April 2010 gewesen sein.
So saßen wir also an diesem Tag im großen Besprechungsraum beim Auftraggeber, diesem Landesbetrieb für Mobilität. Wieder waren auch wir von Firma D. als ganze Delegation angereist, diesmal allerdings doch mit etwas weniger Personen. Ingo W. und Armin L. fuhren in einem Auto, ich war mit D. selbst unterwegs. Auch der Auftraggeber war mit den üblichen Personen anwesend, außer dem Projektleiter, Herrn Kurt E. selbst.
Nachdem alle Personen vorgestellt waren, führte Manfred B. die Vorstellungen über den geplanten Gesamtablauf der Maßnahme aus. Ingo W. und Armin L. saßen weit ab von mir, von den Plätzen der Personen des Auftraggebers aus gesehen, auf der linken Seite, D. und ich auf der anderen Seite. Da begann D. mit zwei Herren, sie waren die Vertreter des Unternehmens, welche die Sanierungen an den Übergängen der Straßen zu den Brücken und Tunnelbauwerken als Auftrag hatte, die Sanierung der Überganskonstruktionen ÜKOs, intensiv zu sprechen. Es schien allerdings so, als hätte er zuvor beide nicht gekannt, trotzdem kam er sehr rasch sehr intensiv mit ihnen ins Gespräch. Schon bei der Vorstellung der einzelnen Personen meinte er zu Norbert F., dem Projektleiter dieser Firma, als ich in der Vorstellungsrunde an die Reihe kam und mein Name aufgerufen wurde,
„den mach‘ ma weg!“
Dies aber gleich in einer Art, sodass sich Norbert F. irritiert vom Gespräch mit Herrn D. abgewendet hatte und D. lediglich nur mehr mit Herrn W., dem Geschäftsführer mit diesem Unternehmen weiter sprechen konnte. Das hielt D. aber nicht davon ab weiter äußerst ätzend über mich zu sprechen. Irgendwie erinnerte mich die Situation an die Schulzeit, wo ein Schüler vom Lehrer befragt wird, ein Kollege daneben allerdings keine Möglichkeit ausließ, den Schüler während der Befragung zu stören. Wie ein Schuljunge saß D. neben mir, rutsche permanent auf seinem Sessel hin und her, von der einen Seite auf die andere, und meinte gegen mich bei dieser Besprechung hetzen zu müssen. Auch mit den noch weiter links von mir sitzenden Firmenvertretern versuchte er es. Die stiegen ihm allerdings, Gott sei Dank, nicht darauf ein. Auch her W. saß irgendwann, so bekam ich es zumindest aus dem Augenwinkel mit, daneben und amüsierte sich nur mehr über diesen alten Mann. Doch D. gab immer noch keine Ruhe. Und seine Störversuche wurden mittlerweile so laut, sodass auch Manfred B. kurzzeitig die Besprechung unterbrach, da hier ein Störenfried in den Reihen saß. Es war wie in der Kirche, wenn der Pfarrer kurzzeitig mit dem Gebet aufhört, da in den Reihen einer sitzt, welcher das Gebet stört, sodass all die Aufmerksamkeit auf diese eine Person gelenkt ist und dieser damit mit seinem Verhalten aufhören muss.
Ich dachte mir, na toll, nun bin ich hier bei dieser großen Besprechung mit dem Chef und dieser benimmt sich wie ein Schuljunge, welcher lediglich all die Kollegen gegen einen aufhetzen will, sodass dies sogar dem Lehrer auffällt. Und ich bin auch noch mit ihm in seinem Auto unterwegs und muss gleich anschließend wieder mit ihm retour fahren.