Salzburg, Dienstag, der 7. November 2006:
Ich war fuchsteufelswild, als ich das Schreiben meiner alten Heimatgemeinde bezüglich meines geänderten Ansuchens um Umwidmung vor gut einer Woche erhalten hatte. Nicht so sehr wegen einer zu befürchtenden negativen Entscheidung darüber im Gemeinderat. Denn diese hatte sich ohnedies bereits abgezeichnet. Schon knapp zwei Wochen, nachdem ich mein geändertes Ansuchen an die Gemeinde sandte, als mich der Bauausschuss Obmann Peter St. im Gastgarten meines ehemaligen Nachbarn schräg gegenüber meines Elternhauses darauf angesprochen hatte und dabei meinte, dies würde nichts werden.
Viel mehr ärgerte mich der Vorschlag, ich sollte mein Ansuchen einfach zurückziehen, um einer negativen Entscheidung im Gemeinderat vorzubeugen. Denn dies war es, was ich eben gerade nicht wollte. Denn so würde gar nichts geschehen, alles bleiben, wie es ist und dies seit dem Jahr 1993. Lediglich die Gemeinde hätte nicht mehr die Notwendigkeit, sich weiter damit zu befassen und auch darüber zu entscheiden.
Dies ging ja sogar so weit, dass ich in den Wochen und beinahe schon Monaten zuvor, vor allem aber seit Anfang September, regelrecht dazu genötigt wurde, mein Ansuchen zurückzuziehen. Zuletzt rief mich sogar noch mein Bruder an und richtete mir im Namen eines Gemeinderates, Karl B. von der SPÖ im Gemeinderat, ausdrücklich aus, ich sollte mein Ansuchen einfach zurück ziehen.
Aber genau das war es, was ich nun unbedingt haben wollte: Eine Entscheidung des Gemeinderates! Denn ich hatte mit relevanten Vertretern aller im Gemeinderat vertretenen Parteien über mein Vorhaben gesprochen. Dazu gab es keine direkten Einwände dagegen. Zudem hatte ich, wie es mir übrigens sogar der Bürgermeister selbst vorgeschlagen hatte, mit den relevanten Entscheidungsträgern im Amt der Landesregierung in Liz gesprochen. Wobei sich auch dabei herausstellte, mein Vorhaben wäre sehr wohl vorstellbar. Es läge lediglich an einer Entscheidung im Gemeinderat, welche darüber eben seit mittlerweile über 13 Jahren nicht gefallen wäre.
Daher wollte ich nun unbedingt darauf bestehen, dass der Gemeinderat darüber berät und eine Entscheidung fällt. Sonst ginge alles weiter wie zuvor. Und dies wollte – und musste ich auch – unbedingt verhindern.
So setzte ich mich an diesem Abend an meinen Schreibtisch und schrieb an den Bürgermeister darauf ein Antwortschreiben, da er mich zudem aufforderte, sollte ich auf einer Entscheidung beharren, müsste ich dies schriftlich der Gemeinde mitteilen.
Meine Situation hatte sich zudem mittlerweile keinesfalls gebessert. Ganz im Gegenteil. Ich war schon längst wieder in der gleichen Situation, wie zuvor bei VA Tech und MCE. Zudem hatte sich mittlerweile auch herausgestellt, dass ich in diesem Unternehmen, in welchem ich nun in Wien arbeitete, tatsächlich höchstwahrscheinlich nur für dieses einzige Projekt der WEG Zentrale eingestellt wurde. Also, die Gefahr, dass ich wieder in die gleiche Situation kommen würde, wie zuvor, in welcher ich arbeitslos zu Hause sitze, jedoch viel höhere Fixausgaben hatte als ich Arbeitslosengeld erhalte, die war äußerst hoch. Ja geradezu jederzeit spürbar! Daher konnte ich dies nicht einfach so weiterlaufen lassen wie bisher, sondern es musste sich etwas ändern. Und da sich beinahe all meine Probleme, mit welchen ich nun im Leben zu kämpfen hatte, fast ausschließlich auf dieses Grundstück zurückführen ließen, musste nun einfach eine Entscheidung des Gemeinderates her. Denn sollte es tatsächlich so weit kommen und ich mein Grundstück verlieren, dann wollte ich keinesfalls, dass mein Nachfolger als Eigentümer dieses Grundstück so einfach als Bauland gewidmet bekommt. Denn wenn der Gemeinderat schon einmal negativ darüber abgestimmt hat, dann wäre es auch für jemanden anderen nicht so einfach, danach eine Zustimmung zu erhalten. Und wenn doch, dann hätte ich für all das, was ich damals schon immer sagte, sofort einen Beleg dafür.
Somit blieb für mich nur mehr die Frage, ob sich nicht irgendwann für mich eine bessere Gelegenheit ergeben könnte, bei welcher ich eher mit einer Zustimmung des Gemeinderates rechnen könnte. Aber auch da war sofort klar. Eine bessere Gelegenheit würde es nie mehr geben. Denn mittlerweile war ich kaum mehr in meinem alten Heimatdorf, selbst in Salzburg war ich nur mehr an Wochenenden und im Urlaub – im Regelfall. Wenn ich nicht gerade arbeitslos zu Hause saß. – Zudem würden immer mehr junge Mitbürger aus meinem alten Heimatdorf in die Politik, in die Mitarbeit in der Gemeinde drängen, welche mich selbst gar nicht mehr kannten. Mich nur mehr vom Hörensagen und Sehen kannten. Und nach all dem, was sich mittlerweile gegen mich gerichtet abspielte, war es wohl ausgeschlossen, dass ich in einigen Jahren überhaupt noch eine Zustimmung dafür erhalten könnte. Ja überhaupt noch Gespräche darüber führen könnte. Daher war auch in dieser Frage schnell klar, eine bessere Gelegenheit würde es für mich nie mehr geben. Wenn mein Ansuchen nun negativ im Gemeinderat beschlossen werden würde, dann würde es für immer negativ beschlossen werden.
Somit blieb mir überhaupt nichts anderes übrig, als auf eine Entscheidung im Gemeinderat zu beharren!
(2021-03-24)