Wien, Mittwoch, der 9. August 2006:
Mit Entsetzen hatte ich feststellen müssen, die Mindestzahlung von 2.000 Euro wegen meines Mietrückstandes konnte ich gerade noch bezahlen. Daher rief ich an diesem Nachmittag die Hausverwaltung in Salzburg an, um, wie es auf der Mahnung eschrieben stand, mit ihr zu telefonieren. Wobei mich dabei eine Mitarbeiterin des Chefs der Hausverwaltung auch gleich mit ihm verbunden hatte, denn er selbst wollte mit mir sprechen.
Dabei erzählte er mir zu meinem Erstaunen, er wüsste von meinen finanziellen Problemen. Aber nun müsste ich eben meinen restlichen Mietrückstand auch gleich begleichen, denn die Eigentümerin des Hauses würde sonst mein Vertragsverhältnis kündigen wollen. Schließlich gäbe es genügend potenzielle Mieter, welche in mein Appartement einziehen möchten und auch regelmäßig und sicher ihre Miete bezahlen würden. Somit war dies nun wirklich ernst. Wenigstens hatte ich die geforderte Mindestsumme sofort bezahlen können. Sonst wäre ich nun meine Wohnung in Salzburg los gewesen.
Dass der Chef der Hausverwaltung über meine finanziellen Probleme längst wusste, wäre eigentlich auch nicht weiter verwunderlich gewesen. Schließlich ist er ein Salzburger und hat zudem ein Wochenendhaus am Attersee, gleich am anderen Seeufer in Weißenbach gelegen. Deshalb kannte ich ihn ja auch. War er doch auch schon ein Kunde meines Vaters, als dieser noch selbst seinen Elektrobetrieb hatte. Aus dieser Zeit kannte ich Dieter K. auch. Daher dachte ich bisher, sollte ich tatsächlich einst wirkliche Probleme bekommen und meine Miete nicht bezahlen können, dann könnte ich mit ihm auch darüber sprechen. Aber nun schien es so zu sein, als wäre nun auch darüber kein Gespräch mehr möglich.
Allerdings fand ich es nicht gerade als fair, wenn ihm jemand über meine finanziellen Probleme erzählt hatte. Denn er meinte dazu zudem, er wüsste auch woher meine Probleme stammen würden. Und dagegen sollte ich schleunigst etwas unternehmen, möchte ich nicht meine Wohnung verlieren.
(2021-03-20)