Salzburg, Samstag, der 21. April 2007:
Als ich an diesem Morgen vom Bäcker im Borromäus Point, gleich neben meinem Wohnhaus, zurück in meine Wohnung gekommen war, nahm ich mir, wie üblich, auch gleich die Post vom Briefkasten mit. Dort fand ich ein Scheiben des Gemeindeamtes in Unterach vor. Mit welchem ich die Gemeinde davon unterrichtete, dass mein Ansuchen um Umwidmung am 10. April im Gemeinderat behandelt worden war, dort jedoch keine Zustimmung fand und somit abgelehnt wurde.
Dies da mein Ansuchen gegen das örtliche Entwicklungskonzept stünde und dies deshalb auch keine Zustimmung durch die örtliche Raumplanung, sowie dem Naturschutz fände!
Als ich dieses Scheiben danach in meiner Wohnung gelesen hatte, war mir sofort klar, weshalb sich die Bedienung in der Bäckerei dermaßen freute, als sie mich sah und dabei zu ihrer Kollegin meinte,
„jetzt hat er das auch noch verloren! – Da bleibt nichts übrig! – Der kriegt gar nichts! – Das mit ihr wird nichts mehr, das kann er jetzt auch vergessen und werden tut er auch nie mehr etwas“
Man kann sich gar nicht vorstellen, wie groß nun die Freude in meiner Umgebung war, da ich nun auch aus meinem Grundstück nichts mehr machen konnte. Nicht nur am Morgen, als ich zum Bäcker gegangen war, sondern auch kurz nach Mittag, als ich in den gegenüberliegenden Supermarkt ging – egal, überall. Es schien nun so, als hätte ich alles verloren. – Und die Freude darüber war riesengroß!
Die Freude darüber fiel mir schon in der Woche zuvor auf. Nun war mir allerdings klar, weshalb die Freude so dermaßen groß war. Dass mein Ansuchen nun im Gemeinderat behandelt worden war, dass darüber abgestimmt wurde, wusste ich ja schon. Auch wenn ich dieses nur zufällig erfahren hatte. Aber, ich wusste ja, dass mein Ansuchen in der nächsten Gemeinderatssitzung behandelt werden würde, daher hätte ich, wäre für mich diese Sitzung noch von Bedeutung gewesen, auch den Termin erfahren können. Handelt es sich doch dabei um öffentliche Sitzungen. Allerdings wusste ich ohnedies schon, seitdem mein Anliegen im Bauausschuss behandelt wurde, wie dies ausgehen würde, daher war mir diese Sitzung zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht so wichtig. Dachte ich doch damals daran, dass auch tatsächlich mein geändertes Ansuchen nun im Gemeinderat behandelt werden würde!
Daher nahm ich diese Freude über den Ausgang meines Ansuchens im Gemeinderat auch nicht weiter tragisch. Denn früher oder später würde sich ohnedies herausstellen, dass die Abstimmung im Gemeinderat schon im Vorhinein klar war. Danach würde sich auch die Freude darüber wieder legen.
Die Freude darüber hätte letzten Herbst noch viel Größer sein können. Doch da begann erst die Aggressivität mir gegenüber erst so richtig! Nun war wieder feiern angesagt und die Aggressivität schlug in Spot und Hohn, sowie in Genugtuung, erreicht zu haben was sie wollten, über!
Allerdings störte mich an diesem Schreiben des Gemeinderates das Datum, an welchem ich mein Ansuchen an die Gemeinde gerichtet haben sollte. Denn da stand zu lesen, meinem Ansuchen vom 7. November 2006 wäre nicht stattgegeben worden! Jedoch hatte ich die Änderung des ursprünglichen Ansuchens vom April 1993 am 25. Juni 2006 eingereicht.
Zudem, kein Wort darüber, was im Gemeinderat deshalb besprochen worden war. Denn, wie sich für mich erst später herausstellen würde, war gar nicht mein geändertes Ansuchen im Gemeinderat behandelt worden, sondern jenes Ansuchen vom April 1993, mit vollem Umfang über die nun in meinem Eigentum befindlichen Parzellen in der Kohlstatt!
Dies zudem in einer Zeit, da ich nur noch eine Woche bei diesem Elektrounternehmen in Wien am Wienerberg mit der Arbeit tätig war, mich schon darauf gefreut hätte, mich nun etwas erholen zu können, denn am Dienstag, dem 2. Mai war schon mein ersten Arbeitstag bei „SAG“. Also eine erholsame letzte Arbeitswoche würde mir nun wohl nicht gerade bevorstehen. Daher fühlte ich mich in meinem Entschluss, mir in Wien nun eine Wohnung gesucht zu haben und dort auch gleich meinen Hauptwohnsitz anzumelden, erst recht bestätigt. Viel Zukunft sah ich ohnedies schon lange nicht mehr für mich in Salzburg. Auch wenn in mir immer wieder ein Keim einer kleinen Hoffnung aufgegangen war.
(2021-03-07)