Wien, Mittwoch, der 7. Juni 2006:
Am späteren Vormittag schoss der Chef regelrecht in unser Großraumbüro. Vorbei an der Sekretärin, vorbei an der Tür zu unserem Abteilungsleiter, meinte er,
„jetzt muss ich mir unseren Neuen einmal anschauen!“
Ihn hatte ich bisher nur einmal kurz gesehen, als mich unser Abteilungsleiter Franz L. an meinem ersten Arbeitstag in diesem Unternehmen durch das ganze Unternehmen führte und mich jedem vorstellte. Dabei kamen wir auch kurz ins Büro des Chefs.
So dachte ich mir, nun könnte ich mich wenigstens einmal mit ihm etwas unterhalten. Aber er blickte mich nur kurz an und meinte dann weiter,
„der schaut aber böse!“
Und ging einfach an meinem Arbeitsplatz vorbei zu den Kollegen. Wobei er dann einfach zu ihnen sagte,
„das wird auch wieder so einer sein, der von einem Unternehmen zum anderen wechselt, bis er dann schließlich doch wieder bei seinen ursprünglichen Arbeitgeber landet!“
Und lachte dabei. Wobei die Freude über diesen Auftritt des Firmeneigentümers bei den Kollegen deutlich zu spüren war. Besonders im Umgang der Kollegen im Anschluss daran mit mir.
Nun hatte ich schon einige Arschlöcher als Chefs in den letzten Jahren miterleben müssen. Zuletzt bei der MCE. Wobei diese offensichtlich dort eher dem schwarzen Lager zuzuordnen waren. Nun hatte ich es eindeutig mit einem, der dem politisch linken, oder roten Lager angehören müsste. Aber warum soll es auf der politisch linken Seite nicht auch die gleichen Arschlöcher geben, wie auf der anderen Seite?
Für die nächsten Wochen und Monate sollte ich kaum mehr etwas hören und sehen!
(2021-02-05)