Salzburg, Donnerstag, der 27. April 2006:
An diesem tag hatte ich meinen ersten regulären Termin beim AMS. Dafür hatte ich mir extra noch einen Ordner mit all den Stellenausschreibungen, meinen Bewerbungen und den aktuellen Ständen meiner Bewerbungen angelegt, um diese bei diesem Termin vorzuzeigen.
Zudem hatte ich mir auch eine Erklärung einfallen lassen, weshalb ich keine einzige Bestätigung eines Unternehmens zu meinen Bewerbungen vorlegen kann. Denn beinahe jede der Aufforderungen zur Bewerbung bestand aus drei Seiten, wobei die letzte Seite dem Unternehmen bei einem Bewerbungsgespräch vorzulegen gewesen wäre, bei welchem das Unternehmen ein Formular als Rückmeldung an das AMS senden kann, wie zum Beispiel zu meiner Bewerbung bei dieser Beschläge Fabrik in Salzburg Süd.
Doch das kümmerte meine Betreuerin beim AMS überhaupt nicht. Sie meinte nur, sie würde ohnedies regelmäßig Rückmeldungen zu meinen Bewerbungen erhalten, weshalb sie mit mir auch sehr zufrieden wäre. Jedoch zu jener Stellenausschreibung bei diesem Elektrounternehmen in Hallein, wo sie mir bei meinem letzten Termin sagte, darauf müsste ich mich unbedingt bewerben, da die Eigentümerin des Unternehmens extra nach mir gefragt hätte, hätte sie noch nichts gehört. Worauf ich ihr sagte, hierzu hatte ich selbst auch noch keine Rückmeldung erhalten. Sie mir jedoch darauf erwiderte, weil ich mich erst zwei Tage zuvor beworben hatte. Was mich dann noch zusätzlich irritierte. Denn schon ihre Aussage, sie würde ohnedies regelmäßig Rückmeldungen über mich erhalten, fand ich für mich nicht gerade sehr beruhigend. Da schien ein äußerst reger Informationsfluss über meine Bewerbungen im Hintergrund abzulaufen, von welchem ich selbst überhaupt nichts mitbekommen habe!
Eigentlich ein Routine Termin, der mich jedoch dazu brachte, nun wieder ernsthaft über diese Stelle bei diesem Elektrounternehmen in Wien nachzudenken. Denn, so wie sich dies mir bot, sah ich, solange ich arbeitslos gemeldet bin, kaum eine Chance auf eine wirklich für mich passende Stelle.
Jene Bewerbung bei diesem Elektro- und Elektronikkonzern in Wien, bei welchem ich am 3. April zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, war in der gesamten Zeit, seitdem ich beim AMS gemeldet war, bei der ich überhaupt eine Rückmeldung zu einer Bewerbung, ausgenommen jene, welche über das AMS liefen, erhalten habe. Sonst tat sich in dieser Zeit bisher rein gar nichts.
Daher dachte ich mir nach diesem Termin, einige Tage würde ich noch zuwarten, ob sich nicht doch noch etwas anderes ergeben könnte, dann werde ich mich für jenes Stellenangebot bei diesem Elektrounternehmen entscheiden. – Entscheiden müssen. Denn bis Ende Mai hätte ich noch Zeit eine neue Stelle zu finden, bei der ich im Juni zu arbeiten beginnen kann, sonst würde mir spätestens Mitte Juli mein Geld ausgehen und ich nicht mehr alle Rechnungen begleichen können. Und in jener Art, wie die gesamte Bewerbung bei diesem Unternehmen über dieses Unternehmen für Personallösungen lief, ging ich mittlerweile schon davon aus, dies würde wohl das nächste Unternehmen sein, in welchem ich arbeiten muss. Wobei ich „arbeiten muss“ bewusst so ausdrücke, denn daran, dass ich mir vielleicht selbst eine Stelle aussuchen könnte, welche ich auf einem freien Arbeitsmarkt erhalte, daran glaubte ich längst nicht mehr.
Kaum war ich von meinem Termin beim AMS wieder zu Hause, erhielt ich einen Anruf der Eigentümerin dieses Elektrounternehmens in Hallein mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Und da ich ohnedies derzeit zu Hause war, hatten wir gleich einen Termin am folgenden Tag am späteren Vormittag vereinbart.
Am Nachmittag rief mich zudem auch noch, interessanter Weise, der Einkäufer des Elektrounternehmens in Wien an, der mich ebenfalls zu einem Vorstellungsgespräch am folgenden Montag, den 2. Mai am Vormittag, einlud.
Jetzt ging es plötzlich ganz schnell.
(2021-01-30)