Wien, Dienstag, der 21. Februar 2006:
Es dauerte auch nicht lange, da bekam ich auch gleich eine Rückmeldung zu meiner Bewerbung vom 16. Februar in diesem Ingenieurbüro in Wien, welches die Bauüberwachung bei MCC im Auftrag hatte. Für diesen Tag um 11:00 Uhr wurde ich auch gleich zu einem Vorstellungsgespräch in deren Büro in Wien eingeladen.
So fuhr ich früh am Morgen mit meinem Auto nach Wien, um diesen Termin wahrzunehmen. Dort angekommen hätte es mir auch gleich gefallen, in diesem Büro nun weiter zu arbeiten, denn dieses Büro lag im 3. Wiener Bezirk, im sogenannten Botschaftsviertel, wobei mir dies damals noch überhaupt nichts sagte. Ohne Navigationssystem am Mobiltelefon hätte ich auch erst gar nicht dort hingefunden.
Doch als ich dann, endlich einen Parkplatz gefunden, wobei ich auch längst noch nicht wusste, wie ich dort zu einem Parkschein kommen würde und deshalb dort in einer Nebengasse der Ungargasse einfach mein Auto stehen ließ, zum Büro ging, hörte ich, wie eine ältere Frau meinte,
„daher wird er wohl doch jetzt nicht kommen!“
Als sie am Gehsteig an mir vorbeigegangen war und dabei offensichtlich mich gemeint haben musste, denn sonst war da niemand weiter weit und breit, kamen meine Bedenken wieder.
Beim Bewerbungsgespräch mit dem Chef dieses Ingenieurbüros selbst ging ich zuvor davon aus, es würde dabei auch um eine Stelle im Zuge der Bauüberwachung bei MCC gehen. Doch davon war überhaupt keine Rede. Auch wenn es so aussah, als wäre es überhaupt keine Frage, dass ich diese stellen bekommen könnte, meinte mein Gesprächspartner zur Stelle selbst, er hätte nun einen Auftrag in einem Krankenhaus in Bad Ischl. Und da ich ohnedies aus dieser Gegend selbst kommen würde, wäre dies für mich doch besonders gut, wenn ich dort auch dieses Projekt ausführend würde. Dazu meinte er während des Gesprächs,
„da werden sie schon schauen, wenn Sie dieses Projekt ausführen werden! – Und ich bin dann der Größte!“
Was mich nun mehr als irritiert hatte. Denn dies sah nun nicht gerade so aus, als wollte er mich einstellen, nur weil er von meinen bisherigen Leistungen in meiner beruflichen Laufbahn überzeugt wäre, sondern weil er sich dadurch offensichtlich Vorteile erwartet, mich für dieses Projekt in dieser Gegend im Salzkammergut einzusetzen! Genauer beschrieben hatte er es nicht, was er damit meinte. Ich wusste damals auch noch nicht so sehr viel darüber. Weshalb ich fast wie versteinert auf einem Sessel gegenüber seinem Schreibtisch saß und nicht recht wusste, wie ich darauf reagieren sollte. Allerdings schien es ihm aufgefallen zu sein, dass ich darüber nicht besonders begeistert schien, weshalb er meinte, dies wäre natürlich auch nicht das einzige Projekt, wofür er mich nun einsetzen möchte. Zudem könnte sich daraus auch für mich die Gelegenheit ergeben, die Leitung für den Bereich Elektrotechnik in seinem Büro in Zukunft zu übernehmen, falls ich mich bei diesem Projekt bewähren würde, denn sein Büro würde derzeit einen sehr rasanten Aufstieg erfahren, er selbst künftig nur mehr die Leitung des gesamten Büros ausüben wollen. Zudem hätte er für den Bereich der Haustechnik bereits jemanden, der diese Funktion inne hätte, für den Bereich Elektrotechnik würde ihm jedoch noch jemand dafür fehlen. Worüber ich auch nicht gerade begeistert war. Denn etwas Ähnliches hatte ich doch gerade miterleben müssen und dabei auch den Ausgang davon aktuell noch zu spüren, in dem ich mir nun gerade eine neue Arbeitsstelle suchen musste.
Er wollte mich noch weiter begeistern, indem er mir von unzähligen Aufträgen im ehemaligen Osten Europas erzählte, welche auf mich warten würden. Doch meine Begeisterung über dieses Stellenangebot hielt sich in Grenzen. Zudem wollte er über das Gehalt erst im Zuge eines zweiten Gesprächs reden, nachdem klar wäre, ob ich diese Stelle auch annehmen möchte.
Doch dazu, nun ein Projekt im Salzkammergut, in einem Krankenhaus in Bad Ischl zu übernehmen, nur weil er dann dabei, wie er sagte, der Größte sein könnte, dafür hatte ich nun überhaupt keine Lust. Da wäre mir eine Beschäftigung beim Projekt MCC viel lieber gewesen. Weshalb ich ihn nun fragte, ob ich denn vielleicht auch hier eingesetzt werden würde. Jedoch meinte er dazu, hier hätte er eine ausgezeichnet funktionierende Mannschaft, auch im Bereich der Elektrotechnik, weshalb dies für mich keinesfalls in Frage käme. Wobei ich mir dachte, dann würde allerdings auch eine Beförderung zum Leiter in Bereich der Elektrotechnik in seinem Büro nichts werden, denn da würde dann wohl eher jener Mitarbeiter bei MCC in Frage kommen. Schließlich wäre dies ein weitaus bedeutenderes Projekt als dieses Projekt im Krankenhaus in Bad Ischl. Denn von diesem Projekt hatte ich auch noch nie etwas gehört.
Daher verblieb ich mit dem Chef dieses Büro, ich würde mir dies noch überlegen, ob ich diese Stelle annehmen möchte und ihm danach Bescheid geben, ob es zu einem zweiten Gespräch kommen würde. Vor hatte ich dies allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr. Denn dies schien nicht gerade sehr vertrauenswürdig, was mir hier gerade erzählt wurde. Absagen wollte ich jedoch nicht, da ich mir nicht sicher war, ob ich dies überhaupt tun könnte, ohne deshalb vom AMS mit Konsequenzen tragen zu müssen.
Um auch hier etwas vorweg zu nehmen – ich hatte mich nach diesem Gespräch in diesem Büro zu dieser Stelle nicht mehr gemeldet. Bis Ende der Woche sollte ich Bescheid geben. Jedoch viel zu sehr war ich von dieser Aussage, er würde der Größte bei „denen“ sein, wenn ich dieses Projekt in Bad Ischl übernehmen würde, irritiert. Daher hatte ich mich nicht mehr gemeldet. Worauf ich am 6. März 2006 einfach eine Mail mit einer Absage für diese Stelle erhielt.
Meine Enttäuschung darüber hielt sich in Grenzen! Ich war viel mehr froh darüber, nicht mehr mit diesem Mann über diese Stelle sprechen zu müssen.
Als ich dann am Abend wieder zurück in meiner Wohnung in Salzburg angekommen war, meine Mails durchgesehen hatte, welche ich an diesem Tag erhielt, fand ich dort auch noch drei weitere Aufforderungen zur Bewerbung vom AMS.
Darunter befand sich auch eine Stellenausschreibung eines Arbeitskräfteüberlassungsunternehmens in Wien. Eine Stellenausschreibung, auf welche in, hätte ich es mir aussuchen können, erst gar nicht beworben hätte.
Denn für ein Personalleasing Unternehmen zu arbeiten, dafür hätte ich überhaupt keine Lust. Zudem würde ich mir dabei überhaupt nichts erwarten.
Aber in dieser Stellenausschreibung wird ein Elektrotechniker für ein Unternehmen in Wien gesucht, bei welchem zum Aufgabengebiet neben der kaufmännischen und technischen Leitung, Kunden- und Montagebetreuung, Konzeptplanung und Verbindung zur Konstruktionsabteilung, auch Projektmanagement und Durchsetzungsfähigkeit, wie dort geschrieben steht, gehören. Also durchaus eine interessante Stelle.
Daneben erhielt ich noch zwei weitere Stellenausschreibungen.
Zum einen in einem Unternehmen, bei welchem ich nach der Stellenbeschreibung überhaupt nichts anfangen konnte und mich dafür mit dem AMS in Feldbach in Kärnten in Verbindung setzen sollte.
Diese Aufforderung bestand zudem nur aus einem einzigen Blatt. Wobei alle anderen Aufforderungen aus drei Seiten bestanden.
Zudem erhielt ich noch eine weitere Stellenausschreibung eines Personalleasing Unternehmens aus St. Pölten:
(2021-01-27)