Frankfurt, Montag, 30.3.2020 12:30 Uhr:
Die Maßnahmen wegen dieses Coronavirus werden auch immer skurriler.
Heute bin ich ja wieder im Büro. Daher muss ich mich mittags im Supermarkt verpflegen. Aber als ich den Markt betrete und zur Heißen Theke gehen wollte, so wie immer, fing mich ein dunkelhäutiger Mann mit Maske ab und meinte, das Betreten des Marktes wäre nur mit einem Einkaufswagen möglich. Zuerst war ich ganz verwundert, aber dann wurde mir bewusst, dies könnte eine der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sein. Daher habe ich mir dann eben auch gleich einen Einkaufswagen genommen, auch wenn mir die Verkäuferin vom Bäcker nur widerwillig Kleingeld wechselte, da ich keine Münze für den Einkaufswagen hatte.
Nun irren eben viele, nicht nur ich, mit einem Einkaufswagen durch den Markt, gefüllt mit einem Brötchen mit Leberkäs, Braten oder Ähnliches.
Zuvor hatte ich in der ganzen Zeit, in der ich im Supermarkt war, um mit etwas an der Heißen Theke zu kaufen, nichts anderes berührt als die Tüte, gefüllt mit dem Brötchen, ein Getränk, gelegentlich die Tasten am Automaten für Zigaretten, sonst nichts. Nun manövrierte ich meinen prall gefüllten Einkaufswagen durch den Markt, wobei ich zwangsläufig den Griff des Wagens anfassen musste, wobei ich nicht weiß, wer den zuvor schon aller in der Hand hat. Auch wenn der Mann am Eingang gelegentlich auch mit einem Tuch, befeuchtet mit einem Mittel, immer wieder einige dieser Griffe der Wägen abwischte, unbehaglich fühlte sich nicht nur ich.
Kurz zuvor, bevor ich in die Mittagspause verschwand, las ich noch im Internet, dass zu Hause in Österreich die Pflicht zum Tragen einer Gesichtsmaske im Supermarkt kommt … So bleibt jeder anonym, der sich im Supermarkt seine Leberkässemmel kauft …