So konnte es einfach nicht weiter gehen!
Unterach, Sonntag, der 8. Dezember 2002:
Nach all dem, was ich in den Tagen zuvor erleben musste, war mir klar, so konnte es einfach nicht weiter gehen! Denn nun hatte ich ein schier unlösbaren Problem mit diesem Projekt, der „Nahverkehrsdrehscheibe Linz“ in der Arbeit, bei dem ich der Ansicht war, dies alleine wäre überhaupt nicht nötig gewesen, wären die Chefs im Büro ihrer Aufgabe, das zur Verfügung stehende Personal richtig einzuteilen, nachgekommen, neben all den anderen Problemen, welche ich noch hatte. Meine Mutter lag bereits permanent im Krankenhaus, wobei es hieß, sie würde nicht mehr gesund werden und dies wahrscheinlich nicht überleben. Daneben noch all die anderen Probleme, von denen ich damals noch ausging, sie würden aus meinem alten Heimatort Unterach stammen, diesen „Streit“ mit diesem „verrückten Wirt“ in Mondsee und auch noch diese mehr als seltsame „Affäre“ mit dieser „Silly“, wo ich auch kaum mehr die Möglichkeit für eine Lösung sah, wie ein weiteres Leben nebeneinander aussehen konnte.
Zudem hatte ich in der Arbeit auch noch vier weitere Projekte, welche ich auch noch zu betreuen hatte. Und bei diesem Projekt der „Nahverkehrsdrehscheibe“ sah ich auch vor Fertigstellung aller Arbeiten und der Eröffnung der Straßenbahn, keine Besserung. Das Leistungsverzeichnis, das würde ich noch rechtzeitig fertig stellen können, aber danach würde es weiter gehen. Danach käme noch die Überarbeitung des Leseexemplares, die gesamte Massenermittlung für alle Positionen, die Angebotsphase, Angebotsprüfung, Vergabe und dann auch noch die Bauleitung während der Ausführung! Also, ich sah zu diesem Zeitpunkt kein Ende meiner physischen und psychischen Auslastung bei einem Stand von 100 Prozent für die nächsten zwei Jahre!
Also dachte ich mir, nun muss wenigstens eine neue Arbeit her. Eine Arbeit, bei der ich auch wieder „normal“ arbeiten konnte. Denn in diesem Büro, in welchem ich arbeitete, fühlte ich mich eigentlich auch nur ausgenützt. Schließlich wäre es die Aufgabe der Chefs gewesen, diese Angelegenheit mit Karl H. zu klären. Dazu hätte man mich nicht „vorschieben“ müssen!
So kaufte ich mir am Samstag zuvor am Vormittag nicht nur Zigaretten in der Trafik, sondern auch eine Zeitung – die „Salzburger Nachrichten“. Darin wollte ich einmal sehen, welche möglichen Stellen für mich ausgeschrieben sind. Und ich fand auch gleich einige für mich passende Stellen. So saß ich also den ganzen Sonntag Nachmittag, noch dazu ein Feiertag in Österreich, im Büro des kleinen Firma in Unterach, bei welcher ich ja zudem auch noch als geweberechtlicher Geschäftsführer im Firmenbuch eingetragen bin, und schrieb mehrere Bewerbungen. Den ganzen Nachmittag saß ich am Arbeitsplatz der Sekretärin im Büro meines Bruders und schrieb Bewerbungen! Eigentlich hätte ich mir an diesem Tag auch etwas anderes, etwas schöneres, um den Tag zu verbringen, vorstellen können. Aber es war nicht der erste Feiertag am 8. Dezember in Österreich, an welchem ich nicht dies tun konnte, was ich mir eigentlich vorgestellt hatte. Nebenbei bemerkt – es ist auch mein Geburtstag!
Bei diesen Bewerbungen, welche ich an diesem Tag schrieb, war auch eine für eine Stellenausschreibung eines Unternehmens namens VA Tech! Dieses Unternehmen suchte in Salzburg einen Projektleiter für den Bereich Elektrotechnik in genau jenem Bereich, in welchem ich im Jahre 1990 zu arbeiten begonnen hatte. Dass ich mich für so eine Position bewerben würde, war einfach klar!
(2018-06-10)