„Wir können doch nicht unsere eigene Opposition unterstützen!“
W.-E., Traustein, Freitag, der 16. August 2013:
Knapp zwei Wochen nach meinem Hinweisschreiben wurde ich das erste Mal richtig unruhig!
In W.-E.:
Wie jeden Freitag Nachmittag begab ich mich auch an diesem Freitag auf den Rückweg ins Wochenende nach Wien und stand am S-Bahnhof in W.-E. Es war wenige Minuten vor halb drei Uhr nachmittags, als ich auch die S-Bahn, welche mich um 14:32 Uhr Richtung Stuttgart bringen sollte, als ich am Bahngleis stand und die S-Bahn, von der Innenstadt kommend, um 14:27 Uhr am Bahnhof einfuhr. Dabei fiel mir auf, in der Fahrerkabine dieses S-Bahn Zuges befand sich ein zweiter Mann. Es war genau jener Mann, welchen ich auch schon am 6. August früh morgens ebenfalls in der Fahrerkabine sah. Jener Mann, welchen in zudem schon zuvor sehr oft im Service Point der Deutschen Bahn am Stuttgarter Hauptbahnhof sah, falls ich an Sonntag Abenden zu spät mit dem Zug eintraf, um noch mit der S-Bahn in meine Unterkunft zu fahren und ich mir deshalb einen Taxi Gutschein dort besorgen musste.
Nun stand also eben dieser Mann in der Führerkabine des S-Bahn Zuges aus der Stadt kommend, als ich gerade auf meine S-Bahn wartete. Dabei blieb dieser Zug so stehen, sodass sich beinahe neben mir die Führerkabine dieses Zuges befand. Dies war auch meist so, denn üblicher Weise stand ich weit außerhalb am Gleis, um auf meinen Zug zu warten, sodass eben eine Zug mit nur zwei Garnituren, wie tagsüber üblich, so am Bahnsteig stehen blieb, sodass der Anfang des Zuges mit der Führerkabine direkt neben mit zum Halten kam. Zudem hatte der Zugführer auch noch sein Fenster geöffnet. Daher konnte ich auch mit verfolgen, worüber diese beiden Männer sprachen. Und da fragte der Zugführer diesen Mann von der DB, welchen ich vom Service Point am Stuttgarter Hauptbahnhof vom Sehen her schon kannte,
„und? Helft Ihr im jetzt?“
Doch darauf erwiderte dieser Mann, ohne ein Ja oder Nein von sich zu geben,
„wir können doch nicht unsere eigene Opposition unterstützen!“
Darauf meinte der Zugführer,
„Wollt Ihr uns jetzt testen?“
Daraufhin wieder dieser Mann,
„nein! Das ist ein ganz anderer“
Der Zugführer wieder,
„wieso! Das ist doch eh auch ein Schwarzer, oder nicht?
Der Mann,
„mag sein, aber das ist ein Kaisertreuer und die können wir hier wirklich nicht unterstützen!“
Ich dachte mir, ich höre wohl nicht recht! Ich bin Österreicher und mich interessieren deutsche politische Verhältnisse, solange diese nicht auch im Zusammenhang mit der EU auch Österreich betreffen, überhaupt nicht! Und zudem, ich sollte ein Kaisertreuer sein? – Österreich ist nun mal seit November 1918 eine Republik, daher könnte ich gar kein Kaisertreuer sein, denn es gibt keinen Kaiser mehr in Österreich!
Und dann meinte dieser Mann auch noch, man könnte mich nun nicht unterstützen, denn ich würde zu ihrer eigenen Opposition zählen? – Wie sollte ich denn das verstehen! Erhält man in Deutschland eventuell nur dann Unterstützung, wenn man zur richtigen Partei gehört?
Und zudem, wie kommt dieser Mann auf die Idee, ich sei ein Kaisertreuer!
Wobei, eines muss ich zugeben, ich halte manche Entwicklung in Österreich nach dem ersten Weltkrieg, darunter auch die Ausrufung der Republik, für einen Fehler, denn Groß Britannien macht es in Europa ja vor, wie Demokratie in der Staatsform einer Monarchie in einem Vielvolkerreich funktionieren kann, ohne an dieser Stelle näher auf meine diesbezüglichen Ansichten einzugehen!
Aber, was um alles in der Welt hat dies mit der Angelegenheit im Fall D. und dieser „Organisierten“ zu tun! Ehrlich gesagt, hier vermute ich zumindest politische Unterdrückung, ja sogar politische Verfolgung als Motiv!
Wenige Stunden später im Zug nach Salzburg:
Nachdem ich mich von diesem Schock wieder einigermaßen erholt hatte, saß ich nun im Zug von Stuttgart nach Salzburg, um von dort aus mit dem Railjet weiter nach Wien zu fahren. Bei der Zugfahrt fiel mir kaum etwas Ersehnenswertes auf, zumindest kann ich mich an nichts mehr erinnern, außer an eine Begebenheit kurz vor dem Bahnhof in Traunstein. Hier lief eine Frau, vielleicht Anfang fünfzig durch den Waggon. Da meinte eine junge Frau aus einer Gruppe von mehreren jungen Frauen, zu dieser,
„das ist ein Wahnsinn, was die mit dem machen! Hoffentlich hat das bald ein Ende!“
Darauf meinte diese Frau,
„die sind überall hingelaufen, wegen dem, aber das ist nun vorbei!“
Zudem sah sich diese Frau auffällig im Waggon um, wo ich den sitze und erst, als sie mich sah, antwortete sie der jungen Frau. Scheinbar wollte sie sicher gehen, dass auch ich dies höre. Daher war mir auch klar, sie meinte meine Angelegenheit.
Nun, diese Botschaft hörte ich wohl, aber der Glaube daran fehlte mir noch etwas. Und wie sich zeigen wird, nicht ganz zu Unrecht!
Aber, auch hier, wen meinte sie mit, „die“ wären überall hingelaufen wegen dem? – Ursprünglich ging ich von einer Hand voll Personen aus meinem alten Heimat Dorf Unterach aus, aber dies müssten mittlerweile viel, viel mehr gewesen sein. Daher fehlte mir etwas der Glaube daran, dies wäre nun zu Ende.