„Die haben jetzt ein ähnliches System wie wir“
Wien, Dienstag, der 13. Dezember 2018:
Noch am selben Abend begab ich mich noch in die Innenstadt. Manchmal frage ich mich selbst, warum ich immer wieder die gleichen Lokale aufsuchte, aber dann komme ich immer wieder zur gleichen Ansicht, es ist einfach besser so, denn ich würde ohnedies überall das Gleiche erleben, es wären lediglich die Personen verschieden. So kenne ich diese meist schon, zumindest vom Sehen her, daher bin ich auch schon vorbereitet, falls wieder etwas ist. Aber manchmal ergeben sich immer noch Begegnungen, welche ich so kaum erwartet hätte. So auch an diesem Abend noch.
Gegen halb zehn am Abend ging ich also noch in die Innenstadt, um mir dort noch ein Bier zu gönnen. Schließlich hatte ich nun mein Angebot für eine neue Anstellung, war mir allerdings nicht sicher, was ich davon halten sollte. Daher war wieder einmal nachdenken gefragt.
Aber kaum war ich am Weg in die Innenstadt und ging dabei am Palais Eppstein vorbei, kamen mir zwei jüngere Männer entgegen. Meinte einer,
„der hat hier nun die gleichen Probleme, wie bei uns! – Die haben jetzt hier ein ähnliches System wie wir!“,
und lacht dabei.
Darauf meint der Zweite,
„wie bei uns?“
Nun der Erste wieder,
„das System haben sie ja von uns!“,
und lacht wieder.
Beide Männer hatten deutschen Akzent! Zudem hatte ich sie bisher noch kein einziges Mal wahr genommen.
Da stellte sich für mich schon wieder die Frage, wie sollte ich nicht der Ansicht sein, dieses System, dieses Unding hat seinen Ursprung in Deutschland.
Daneben gibt es immer wieder so viele Erlebnisse, bei denen ich mir wünschen würde, ich könnte dies alles in Bild und Ton aufnehmen und genau so wieder geben, wie ich es selbst erlebt habe. Nur um zu zeigen, diese „Organisierten“ laufen einem beinahe überall und jederzeit über den Weg. Wobei sich dabei stets die Frage stellt, hat dies etwas zu bedeuten? – Ich glaube schon. Denn sonst würde dies niemand tun.
So war ich einige Zeit später im „Stadtboden“ angekommen und hatte mir dort ein Bier bestellt. Nachdem ich nun mal Raucher bin, stehe ich dabei immer wieder einmal vor dem Lokal um eine Zigarette zu rauchen. Mich stört dies auch nicht, denn Nichtraucher sollten eben auch ihren Schutz haben. Zudem muss man ja auch nicht überall rauchen dürfen.
Da stehe ich in vor dem Lokal, fällt mir ein jüngerer Mann auf, welcher kurz vor dem Beginn der Fußgängerzone lässig an seinem Auto lehnt – einen weißen Audi A5 – und mit seinem Mobiltelefon telefoniert. Dabei gibt er folgende Aussage von sich:
„Passt schon, aber nur ja keinen rein lassen, denn sonst kommt alles auf!“
Hätte er dabei nicht genau aufgepasst, was ich in diesem Augenblick tue, würde ich sagen, dies hat überhaupt nichts zu bedeuten. Aber warum meint ein junger Mann, man sollte nur aufpassen, damit nur ja keiner „rein gelassen“ wird, denn sonst würde alles auffliegen. – Wäre nichts, müsste niemand aufpassen, damit niemand rein kommt, denn sonst würde alles auffliegen!
Dabei ist es stets die Art, wie sich diese Personen mir gegenüber verhalten, welches ich dabei so äußerst seltsam finde.
Aber richtig begeistert bin ich, wenn ich Aussagen höre, wie schon am Nachmittag. Denn da meinte ein Passant, als ich um vier Uhr am Rückweg vom Discounter war, man müsse lediglich mich „wegmachen“, dann wäre alles vorbei. Denn dem kann ich überhaupt nicht widersprechen. Allerdings ist dabei zu bedenken, falls ich, wie ich der Meinung bin, doch dieses personifizierte Feindbild bin, mit welchem diese „neue Gemeinschaft“ aufgebaut ist, dann haben all jene, welche hinter diesem Unding stehen, genau ihr Ziel erreicht! – Und davor warne ich! Nicht nur aus Selbstschutz!
(2018-05-16)