Salzburg, Freitag, der 8. Jänner 2010:
Ganz wohl war mir bei dem Gedanken nun in die Nähe von Stuttgart zu diesem ausführenden Unternehmen im Bereich der technischen Tunnelausstattung und Verkehrstechnik zu gehen ohnedies schon längst nicht mehr. Doch dies sollte sich an diesem Tag noch verschlechtern.
Ich lag nachmittags in meiner Wohnung vor dem Fernseher, da gab es unter meinem Fenster wieder einmal etwas größere Aufregung. Daher stand ich auf, um nachzusehen, wer den da nun wiedergekommen sein könnte und im Lokal unter meiner Wohnung verschwindet. Da sah ich zwei jüngere Männer, welche lachend von einem Auto Richtung Eingang des Lokals gehen. Zudem blickten sie auch zu meiner Wohnung hoch, als wüssten sie ganz genau, wer dort wohnt. Vielleicht hatten sie mich auch am Fenster stehen gesehen. Da meinte einer der beiden,
„also das war einmal nichts mit denen hier! – Schauen wir, vielleicht wird das mit denen bei uns dann etwas!“
Nach allem, was ich bisher erlebt hatte, war mir klar, beide wissen offensichtlich, dass ich nächste Woche in einem neuen Unternehmen zu arbeiten beginne. Anfangs fand ich es sogar noch regelrecht beruhigen, da sie offensichtlich festgestellt hatten, mit „denen hier“ wäre es nichts gewesen. Denn das war wirklich nichts!
Aber nun sollte ich ja nach Deutschland, in die Nähe von Stuttgart gehen, daher fand ich dies dann doch mehr als beunruhigend, wenn dies schon wieder überall bekannt sein könnte. Denn eigentlich wollte ich wieder einmal woanders hingehen, um dort einen Neustart im Leben zu versuchen. Wenn dies allerdings dort vielleicht schon wieder bekannt sein sollte, vielleicht schon wieder gleiche oder ähnliche Verbindungen bestehen, wie ich dies in den letzten Jahren hier in Österreich erlebt hatte, dann hieß dies nichts Gutes. Wie sollte ich da einen Neustart beginnen, wenn ich schon wieder mit all dem, was ich in den letzten Jahren hier in Österreich erlebt habe, konfrontiert sein werde. Daher war mir nun mehr als unwohl bei dem Gedanken.
Daher passte ich auf, in welches Auto die beiden steigen, wenn sie das Lokal wieder verlassen. Schließlich interessierte es mich doch nicht unerheblich, wer denn dies schon wieder alles wissen konnte. Es dauerte auch nicht lange, da kamen beide wieder aus dem Lokal und gingen zu einem Auto. Weshalb ich mir auch gleich das Kennzeichen dieses Autos ansah. Aber was musste ich dabei feststellen? Es war ein deutsches Kennzeichen, beginnend mit ES-. Allerdings schien es so zu sein, als ob es in Deutschland äußerst erheiternde Buchstabenkombinationen des Landkreises mit jenen nach dem Trennungsstrich zu geben. Denn das gesamte Kennzeichen lautete ES-ELnnnn. Daher musste ich doch etwas schmunzeln, als ich dies sah und dachte mir, mit solch einem Kennzeichen würde ich allerdings nicht hier herkommen und groß über dieses Unding sprechen.
Nun kannte ich mich in der Gegend, in welche ich nun kommen sollte, noch nicht besonders gut aus. Eigentlich gar nicht, war ich vor meinem Bewerbungsgespräch gerade mal ein einziges Mal zuvor in Stuttgart gewesen. Daher begann ich im Internet nachzusehen und was musste ich dabei feststellen? Es handelt sich um ein Kennzeichen des Landkreises Esslingen bei Stuttgart, wobei die Kreisstadt Esslingen nur wenige Kilometer von Stuttgart entfernt ist und zudem dieser Landkreis auch gleich an jenen Kreis grenzt, in welchem ich ab nächster Woche arbeiten sollte.
Dies ließ nichts Gutes erwarten!
(2020-02-06)