Salzburg, Dienstag, 14. Oktober 2003:
Mit der Ruhe, welche sich auf so seltsame Weise seit Anfang September plötzlich eingestellt hatte, war es seit dem vergangenen Wochenende nun wieder vorbei. Und irgendwie hatte ich eine Vorahnung, dies würde mit diesem seltsamen Themenabend von Freitagabend letzter Woche, diesem „Fürbergs“ und vor allem „Silly“ zusammenhängen. Denn dies wäre das erste Wochenende gewesen, an welchem diese „Silly“ von München und dem Oktoberfest wieder zurück sein konnte.
Ehrlich gesagt, ich dachte mir, ich traue es dieser „Silly“ tatsächlich zu, dass sie nun hier in Salzburg ist, vielleicht auch gar hier nun arbeitet und sich auch glatt noch zum Drüberstreuen hier auch gleich einen neuen Partner gesucht hat, sich dies alles an diesem Freitagabend letzter Woche zugetragen hat und weder dies, noch dieser, für mich doch etwas seltsame Themenabend unter dem Motto „Die Nacht der Intrigen“, kein Zufall waren.
Mit der Ruhe war es nun jedenfalls wieder vorbei. Also begab ich mich an diesem Abend wieder, wie so oft in dieser Zeit, in die Innenstadt, ging dort in dieses Irish Pub namens „O’Maley’s“ am Rudolfs Kai, um mich einmal etwas umzuhören. An Sonntagen und unter der Woche konnte man da auch ganz gut hingehen, um ein Bier zu trinken, auch wenn damals schon der Rudolfs Kai eine Ausgehmeile war, welche man an Wochenenden doch besser meiden sollte. Aber unter der Woche war es, zumindest in diesem Lokal, zu dieser Zeit meist sehr angenehm.
Dort stand ich, wie üblich, an der rechten Stirnseite der Bar, gleich beim rechten Eingang in dieses Lokal. Ich war noch nicht lange in diesem Lokal, trank vielleicht gerade mal mein erstens kleines Bier, da kamen zwei ältere Männer in das Lokal und stellten sich ebenfalls an die Bar, gleich in der Mitte. Diese beiden Männer blickten immer wieder einmal zu mir herüber und plötzlich meinte einer, sie hatten gerade mal ihre Getränke vor sich an den Tresen gestellt bekommen,
„da wird es aber echt Zeit, dass wirklich einmal jemand etwas macht mit denen. Denn was sie da jetzt wieder gemacht haben!“
Wenig später meinte der Mann weiter,
„war eh nichts los an den Abend, weil es eigentlich eh keinen interessiert, aber selbst kommen sie sich irrsinnig wichtig dabei vor!“
Als ich dies hörte nahm ich auch gleich an, es würde um diesen seltsamen Themenabend von Freitag letzter Woche gehen, denn ich hatte in den vergangenen Tagen schon öfters vernommen, dabei wären sogar eher weniger Gäste unterwegs gewesen, als dies an vergleichbaren anderen Freitagabenden zu dieser Zeit sonst üblich gewesen ist. Auch regelrechte Unmutsäußerungen hatte ich dazu zu hören bekommen, weshalb ich mich eigentlich darüber amüsieren hätte können, wäre da nicht wieder plötzlich diese unsinnige und unnötige Gerede wegen dieser, für mich mittlerweile unmöglichen Person, welche sie immer wieder als „Silly“ bezeichnet hatten. Nicht, dass ich mich nur wegen dieses dummen Geredes geärgert hätte, welches ohnedies längst passé gewesen ist, zudem beinahe nichts davon der Wahrheit entsprach, sondern dieses dumme Gerede hatte zur Folge, dass damit eigentlich niemand welcher mir in meinem Leben wichtig war, etwas zu tun haben wollte und dies, sobald dieses Gerede wieder losging, zur bewirkte, dass ich dies deutlich zu spüren bekam. Und dies war eben das wirklich Ärgerliche daran. Diese Person „Silly“ wäre mir völlig egal gewesen. Sie hätte meinetwegen gerne tun und lassen können, was sie will. Aber dies Folgen, welche es für mich in meinem Leben hatte, ständig mit ihr in Verbindung gebracht zu werden, ohne dabei selbst in irgendeiner Weise eingreifen zu können, da ich ja überhaupt keinen Kontakt zu ihr hatte, das war das wirklich Ärgerliche und Störende daran. Hätte es dies nicht gegeben, wäre mich völlig egal gewesen, was sie tut.
Nun hatte es tatsächlich den Anschein, als würde sich all dies auch noch nach Salzburg in die Stadt verlagern. Was ich eigentlich unbedingt verhindern wollte. Und zugetraut hätte ich es ihr mittlerweile, selbst aktiv an diesem unsäglichen Intrigenspiel mitzuwirken. Denn ich hatte den Eindruck, Anfang September war ihr erst einmal klar geworden, wie weit es mittlerweile durch ihr Verhalten mir gegenüber gekommen war. Daher bi n ich auch fest davon überzeugt, bis Ende August hatte sie lediglich unter gänzlich anderen Vorrausetzungen dabei mitgespielt. Da ihr dieser „verrückte Wirt“ vorgegaukelt hatte, sie müsste dies tun, denn sonst wäre ich, wie es der „verrückte Wirt“ immer wieder im Dialekt auch ausdrückte, „ihr dahin“. Denn ich hatte auch immer wieder den Eindruck, es stimmt nicht nur nicht, wenn er stets behauptet hatte, ich wäre völlig fixiert auf diese Person, sondern es war vielmehr sogar genau das Gegenteil der Fall! Nun aber, da ihr klar wurde, wie weit es gekommen war, hatte sie auch gerne bei diesem Intrigenspiel mitgespielt, um nur ja nicht ihr Gesicht zu verlieren. Wobei mir eigentlich egal ist, weshalb sie bei diesem Spiel dabei war, für mich stand nur fest, dies war für mich deutlich zu erkennen, nun seit Anfang September war sie offensichtlich gerne bereit, dabei mitzumachen.
Ich fand es nur beinahe amüsierend, als ich die beiden Männer an der Bar des „O’Maley’s“ reden hörte und einer der beiden meinte, es würde nun Zeit werden, wenn tatsächlich jemand etwas dagegen unternehmen sollte. Denn es war beinahe nun genau ein Jahr her, da hier in diesem Lokal gleich zweimal direkt darauf angesprochen wurde, ich sollte gegen die etwas unternehmen. Denn ich hatte damals schon erklärt, selbst nie etwas unternehmen zu wollen, wusste ich doch längst, wer hier aller unter anderem mit beteiligt ist. Aber da ich dies hörte, war mir auch klar, auch viele andere stören sich an diesen unsäglichen Intrigenspielen. Daher nahm ich auch an, irgendwann würde es sie einmal dabei erwischen und sich dabei herausstellen, hier geht es nicht nur um Intrigenspiele, welche nur Spaß sind, sondern da steckt viel mehr dahinter.
(2019-12-06)