Salzburg, Montag, der 22. September 2003:
Wie jeden Montag fand auch an diesem Tag die wöchentliche Besprechung der leitenden Angestellten der VA Tech, Region West, in Salzburg statt. Von der ich üblicherweise kaum etwas mitbekam, jedoch jeden Montag, kurz vor halb zwei Uhr am Nachmittag „Zucki“ aus dem Büro verschwand, um an dieser Besprechung im Besprechungszimmer des Geschäftsführers teilzunehmen. Wenigstens war es zu dieser Zeit immer ruhig im Büro.
An diesem Tag kam allerdings der neue Abteilungsleiter für die Gebäudetechnik in Innsbruck, welcher nun auch für die gesamte Region West als Abteilungsleiter zuständig sein sollte, nach dieser Besprechung extra zu mir, um mir die neue Unterschriftenregelung zu erklären. Diese sollte eigentlich erst ab Jänner 2004 gelten, doch bezüglich der Zuständigkeiten für „Hörbi“ würde diese bereits ab sofort gelten. Worüber ich innerlich schmunzeln musste, als ich dies von Norbert N., dem neuen Abteilungsleiter, welcher auch erst seit Anfang des Jahres in diesem Unternehmen ist, schmunzeln musste. Denn dies würde bedeuten, dass „Hörbi“, nicht wie er gehofft hatte, neuer Abteilungsleiter für die gesamte Region zu werden, sondern von nun an regelrecht entmachtet ist. Er wäre nur mehr zuständig, um die Arbeitskarten, Zeitnachweise, Reiserechnungen abzuzeichnen und, allerdings erst nach Rücksprache mit N., Angebotskalkulationen zu unterschreiben.
Es war allerdings nicht nur die Unterschriftenregelung selbst, welche nun „Hörbi“ beinahe in das Abseits stellte, sondern auch die Art, wie die Norbert N. brachte. Als er da meinte, dies mit dem könne so nicht weitergehen. Wobei ich ihm nur zustimmen konnte.
Nun saß ich zwar immer noch an meinem neuen Arbeitsplatz, um dort die Zeit tot zu schlagen. Denn meine Aufgabe, mich um die Abrechnung dieses Projektes einer Autobahnraststation an der Inntalautobahn in Tirol war längst wieder eingeschlafen. Auch wenn ich diesbezüglich nachfragte, war dies einfach nicht mehr wichtig.
Eigentlich musste längst jedem im gesamten Unternehmen längst klargeworden sein, dass ich hier nur die Zeit totschlage. Aber dies schien niemanden weiter zu stören. Wenigstens hatte ich nun „Hörbi“ vom Hals. – Und dies teilte mir der neue Abteilungsleiter auch noch extra mit. Daher war ich guter Dinge, es könnte sich doch noch alles zum besseren wenden.
(2019-11-13)