Frankfurt, Montag, der 6. August 2018:
Kaum war ich in der Arbeit angekommen, hatte ich schon im Internet nach dem Angebot, welches ich am Freitag zufällig beim Wetterbericht gesehen hatte, zu suchen begonnen. Aber dieses Angebot gab es leider nicht mehr. Es lief offensichtlich noch am Sontag aus.
Es gab allerdings ein neues Angebot. Wieder ein Laptop, welcher eigentlich für mich passen würde. Allerdings kostete dieser nicht mehr 349 €, sondern nun 389 €. Ich hätte mich richtig ärgern können, warum ich nicht gestern noch in der Fahrt mit dem Zug gleich zugeschlagen habe. Aber was soll’s. Schließlich war ich bis gestern Nachmittag noch der Ansicht, ein euer Laptop käme derzeit ohnedies nicht in Frage, weil ich mir diesen einfach nicht leisten könnte.
Daher wollte ich mir wenigstens dieses Angebot nicht mehr durch die Lappen gehen lassen und wollte diesen gleich online bestellen. Doch da sah ich, dass ich, wenn ich ihn mir schicken lasse, bis mindestens Donnerstag warten müsste, bis ich ihn erhalten würde. Was bedeuten würde, ich könnte wieder vier Tage nichts tun. Daher ließ ich davon ab, das Gerät online zu bestellen, sondern dachte mir, ich fahre einfach in der Mittagspause in die Innenstadt und kaufen ihn mir gleich im Laden. Dazu ließ ich mir eine kleine Ausrede einfallen. Ich sagte zu meinem Kollegen MD, ich müsste zu Mittag kurz in mein Appartement, denn es gäbe Probleme mit dem Internet im Haus und kurz nach Mittag wäre ein Service Techniker da, welcher die Störung beheben würde, aber dazu müsste ich eben zu Hause sein, daher würde es etwas später werden, bis ich wieder aus der Mittagspause zurück kommen werde. Nun ist es nicht so, dass ich mich eventuell bei MD abmelden würde, der Chef war ohnedies nicht im Haus, sondern ich sagte zu ihm, falls jemand nach mir fragen würde, dann wüsste er Bescheid.
Also ging ich, wie üblich in die Mittagspause, ging ich den Supermarkt, kaufte mir eine Kleinigkeit zu essen, ging allerdings dann nicht mehr zurück ins Büro, sondern zur U-Bahn und fuhr damit in die Innenstadt.
Der ganze Einkauf dauerte gerade mal vielleicht zehn Minuten, wusste ich doch ohnedies schon ganz genau, was ich haben wollte und für etwas anderes hatte ich auch keinen Sinn, denn leisten könnte ich mir dies ohnedies nicht.
Dann gab es allerdings auch noch dieses Gesamtpaket, mit Laptop, Microsoft Office 365 und Virenschutz nur bei Online Bestellung, sodass ich nun deshalb, da ich mir den Rechner im Laden direkt kaufte, auch noch etwas mehr zahlen musste und kam somit auf 429 €. Aber dies war mir nun auch schon egal, denn sonst hätte ich erst wieder frühestens am Freitag weiterarbeiten können.
Als ich wieder zur U-Bahn zurückging, um mit meinem Einkauf in mein Appartement zu fahren, rauchte ich noch kurz vor dem Eingang in die Station eine Zigarette. Da sah und erkannte mich offensichtlich ein Paar, welches in einem kleinen Café, direkt neben dem Eingang in die U-Bahn-Station „Messe“ saß, und da meinte die Frau mit österreichischem Akzent,
„hoffentlich geht das gut mit ihm!“
Darauf ein Mann,
„vergiss das! Die spielen sich nur mit ihm, sonst hätten die längst selbst etwas unternommen!“
So etwas macht einem einfach nachdenklich. Doch als ich dann noch an der U-Bahn-Station Heddernheim stand und auf meine U-1bahn, mit der ich nach Riedberg fahren könnte, wartete, ging an der Straße, gleich neben der U-1bahn-Station ein Mann vorbei, welcher meinte,
„bravo! Mach‘ weiter!
Daher war ich nun doch nicht mehr so nachdenklich.
Kaum in meinem Appartement angekommen, packte ich meinen neuen Laptop aus und begann diesen auch gleich in Betrieb zu nehmen. Allerdings musste ich ja auch noch all meine Programme erst installieren und dies würde mir zu lange dauern, daher ging ich wieder zur U-Bahn, fuhr damit in die Arbeit, tat wieder einfach so, als wäre nichts weiter und arbeitete, wie gewöhnlich, bis 17:00 Uhr.
Am Abend, zurück in meinem Appartement, begann ich dann auch gleich, all meine Programme, welche ich benötige auf meinem neuen Laptop zu installieren. Allerdings musste ich dafür ins Internet, wo ich allerdings einfach keine Verbindung herstellen konnte. Ich musste eben meinen Zugang erst wieder neu, bei diesem Dienstleister, welcher das Netzwerk im Haus betreut, neu anmelden. Aber dies tat ich zuletzt vor eineinhalb Jahren. Daher wusste ich eben die Zugangsdaten nicht mehr. Nun suchte ich mir also all diese Daten, aber es war vergebens, ich konnte einfach keine Verbindung herstellen. Somit blieb mir einfach nichts anderes übrig, als die Hotline des Dienstleisters anzurufen. Dort war mittlerweile allerdings die Normalarbeitszeit abgelaufen und ich erreichte nur mehr die 24 Stunden Hotline, welche allerdings nichts anderes als ein Call Center, zwar im gleichen Unternehmen, allerdings ohne weiterführende Kenntnisse für eine tatsächliche Online Hilfe ist.
Dort fragte mich dann die Dame auch noch, ob ich denn schon einmal versucht hätte, deren Internetseite zu besuchen, denn dort wären ohnedies in den FAQs die gängigsten Fragen bereits beantworten, vielleicht würde mir dies weiterhelfen. Doch musste ich der Dame leider sagen, ich hätte es versucht, wenn ich einen Internetzugang hätte, worauf sie erkannt hatte, welch dämliche Frage sie mir eigentlich gestellt hatte. Doch sie meinte, sie müsste diese Frage stellen, bevor sie ein Ticket ausstellt, denn so würden ihre Anweisungen lauten und, da sie dies manchmal nicht tat, hätte sie auch schon einen Anschiss bekommen. Nach einigen weiteren Scherzen, welche ich mit der Dame noch austauschte, verblieben wir, dass mich morgen früh einer ihrer Service Techniker anrufen würde und mit mir das Problem zu lösen versuchen werde.
Somit konnte ich heute wieder nicht weiterarbeiten und daher ging ich, kurz nach 21 Uhr, wieder zum Riedbergplatz hoch und setzte mich dort in den Garten beim Chinesen, um mir, wenn ich schon nicht weiterarbeiten konnte, ein Bier zu genehmigen.
Kaum hatte ich mich dort allerdings an meinen Platz gesetzt, mein Weißbier serviert bekommen, liefen zwei junge Burschen an meinem Tisch vorbei, wobei einer der beiden meinte,
„ich weiß, warum der das macht! – Der hat kein Geld!“
Wobei dies nur die Folge davon ist, da ich eben dieses Unding am Hals habe und dagegen eben etwas unternehmen muss, denn so konnte es eben nicht weiter gehen, sonst würde ich im Leben alles verlieren!
Am Ende des Abends wollte ich mich noch mit dem Wirt des Chinesen unterhalten und fragte ihn, wie er es als Chinese sehen würde, hätte er es hier in Deutschland mit Personen zu tun, welche überhaupt keinen Hehl daraus machen, mit ehemaligen Stasi Mitgliedern direkten Kontakt zu haben, aber er tat so, als könnte er kaum Deutsch und deutete mir an, mit mir deshalb darüber nicht sprechen zu können. Wobei ich allerdings weiß, er spricht äußerst gut Deutsch!
Dann spielten da auch noch ein paar Burschen Fußball, direkt vor meinem Tisch. Wobei einer von ihnen meinte, er wäre eben in der Generation Z aufgewachsen und würde gar nichts anderes kennen, als dieses „System“!
Somit blieb mir auch an diesen Abend nichts Weiteres mehr übrig, als wieder zurück in mein Appartement, in meine Zelle zu gehen, und darauf zu warten, bis ich morgen den Anruf des Service Technikers erhalte.
(2019-06-19)