Hannover, Montag, 20.5.2019 12:30 Uhr:
Pünktlich um 12:15 Uhr kam ich dann mit dem Zug in Hannover an. Noch im Zug wurde, wie üblich, mein Anschlusszug nach Berlin durchgesagt, daher stieg ich aus, sah mich kurz um, ob ich den Bahnsteig wechseln müsste, was der Fall war, dies kam mir auch ganz gelegen, denn mittlerweile hatte ich Hunger bekommen und ich wollte mir noch eine Kleinigkeit zu essen kaufen, fährt doch mein Folgezug erst um 12:31 Uhr weiter, daher ging ich die Treppe runter in die Bahnhofshalle und suchte einen Laden, in dem ich mir eine Kleinigkeit kaufen könnte.
Kaum in der Halle angekommen sah ich auch schon einen passenden Laden, noch dazu direkt neben dem Aufgang zum Bahnsteig, zu welchem ich musste, und stellte mich dort an, um mir eine Pizzaschnitte zu kaufen. Diese in Händen ging ich dann auch gleich zum Bahnsteig hoch. Doch da meinte plötzlich eine Frauenstimme, noch in der Halle, ein paar Meter hinter mir,
„das ist jetzt aber der! – Denn der kann sich auch selbst verpflegen und macht dabei nicht einmal eine schlechte Figur!“
Manchmal glaube ich es einfach nicht. Denn niemand konnte eigentlich ahnen, dass ich heute hier um diese Urzeit in Hannover am Bahnhof bin! Frühestens erst, als ich kurz nach 9:30 Uhr in den Zug, mit welchem ich zuvor angekommen bin, in Frankfurt eingestiegen bin. Trotzdem laufen hier in Hannover Leute umher, welche mich offensichtlich kennen und auch ihre Kommentare abgeben, sodass ich es einfach mitbekommen muss, dass man mir stets auf den Fersen ist!
Aber spannend finde ich deren Bemerkung, denn was mögen dies alles für Leute sein, wenn man, im Vergleich zu ihnen, schon eine gute Figur macht, kauft man sich lediglich im Bahnhof eine Pizzaschnitte!
Am Bahnsteig aß ich dann meine Pizzaschnitte zu Ende, wollte noch eine Zigarette rauchen, aber dann wurde schon die Einfahrt meines Anschlusszuges durchgesagt. Ich hatte allerdings noch nicht einmal zu Ende gegessen, da stellten sich auch noch zwei Männer etwas abseits des Raucherbereiches, an den Bahnsteig, meinte einer zu seinem Kollegen, als er mich sah,
„da kannst du echt nichts sagen gegen den!“
Pünktlich fuhr mein Anschlusszug ein, daher konnte ich nicht einmal noch zu Ende rauchen. Aber kaum den Waggon betreten, sah ich auch schon einen freien Platz, fragte, ob dieser denn frei sei, setzte mich und fuhr entspannt, ohne irgendeinen „Flashmob“ wahr zu nehmen, weiter nach Berlin.