Wien, Freitag, 5.4.2019 23:00 Uhr:
Der Zug von Frankfurt nach Wien ist gerade in Meidling stehen geblieben. Das Paar, welches seit Passau neben mir sitzt, beide waren offensichtlich bereits seit Frankfurt im Zug, stieg hier aus. Sie sind schon erwartet worden am Bahnsteig.
Durch die noch offene Tür im Waggon höre ich, wie die Frau, welche zuvor noch in der Sitzreihe neben mir saß, zu einer Frau, welche sie am Bahnsteig empfing, meinte,
„die haben gesagt, jetzt werdet ihr bald etwas sehen von dem, was ihr gar nicht sehen wollt. Dabei hat der Bach der Grenze nur mehr geschlafen!“
Beide lachen.
Und es war auch so. In Passau wechselte ich meinen Platz vom Wagen 23, wo ich mir einen Sitzplatz reserviert hatte, in den Wagen 22, dem Ruhewagen, denn ich konnte das Kindergeschrei in diesem Wagen an diesem Tag einfach nicht mehr aushalten. Dafür war ich einfach zu müde. Hätte schon in Nürnberg beinahe durchdrehen können.
Dachte mir schon seit dem Morgen. Irgendwie scheint es so zu sein, als hätte mich mein Wecker am Morgen, mein altes Mobiltelefon, zu einer gänzlich falschen Zeit aufgeweckt. Als wäre ich gerade in einer dafür äußerst ungünstigen Schlafphasen gewesen. Der ganzen Tag lief ich wie ferngesteuert herum und suchte nur nach irgendeiner Gelegenheit mich hinzulegen und etwas Schlaf nachzuholen.
Geht mir öfters so. Gerade dann, wenn ich am Vorabend nichts mehr getan habe, um mich auszuruhen, dafür aber dann in der Nacht zu wenig Schlaf erwischte, um tatsächlich ausgeschlafen zu sein.