Wien, Mittwoch, 14.12.2022 23:45 Uhr:
Bereite mich gerade darauf vor in Meidling aus dem Zug auszusteigen. Der Zug hat heute gut 40 Minuten Verspätung, bereits seit Frankfurt. Denn dieser Zug fährt nun wieder in Dortmund ab und scheinbar will die Bahn eine Verbindung, die jahrelang bestens funktioniert hat und auch sehr gut ausgelastet war, zu ruinieren. Anders kann man sich das nicht mehr erklären, was hier abläuft.
Aber nun hat offenbar jemand wieder einmal etwas an mir gerochen. Wahrscheinlich war es die Seife, die ich nach meinem WC Besuch kaum mehr abbekommen habe, da im Waschbecken kein Wasser lief.
Da meinte eine junge Frau,
„der wird schon noch akzeptieren müssen, dass er Zeit seines Lebens ein unmöglicher Mensch war!“
Als würde sie mich seit meiner frühesten Kindheit kennen. Aber sie ist erst vielleicht halb so alt wie ich und ich glaube, ich muss nicht erst erwähnen, dass ich sie zuvor noch nie gesehen habe. Wenn mir schon einmal jemand unterkommen würde, den ich auch kenne, dann würde ich dies auch sofort erwähnen, denn dies kommt eigentlich so gut wie nie vor.
Am besten fand ich allerdings die Meldung eines älteren Mannes, als er mich aufs WC gehen sah. Was ich eigentlich so gut wie nie tue. Nur im äußersten Notfall. Denn dieser meinte da,
„jetzt sieht er es wenigstens auch, was dass heute für grausliche Leute sind. Da tun sie so, als wären sie nun die feine Gesellschaft, aber in Wirklichkeit sind sie Schweine. – Da konnte man früher viel eher im Zug aufs WC gehen. Auch wenn die damals nicht so gut ausgestattet waren. Aber die Leute waren viel reinlicher.“
So hat es nämlich auch ausgesehen.
Und gerade jene Tussi, die meinetwegen die Nase hochzog, lief mehrmals auf gerade jenes WC, welches ich auch erwischt hatte.