Wien, Montag, 31.1.2022 14:45 Uhr:

 

Komme gerade am Siemens Gebäude an. Sehe, es ist wirklich so groß, wie ich vermutet habe. Allerdings ist auch der Eingang dort, wo ich ihn vermutet habe. Nämlich direkt der Straßenkreuzung, von der S-Bahn kommend. Daher bin ich froh, so früh dran zu sein. Denn ich denke mir, das wird wohl nun noch etwas dauern, bis ich wirklich dort bin, wo ich hinmuss.

Melde mich gleich am Empfang an. Dort sitzen zwei Ausländer von einem Security Unternehmen. Wobei ich einem der beiden erkläre, um 15:00 Uhr einen Termin mit Herrn H. zu haben. Da beginnt der Mann in seinen Rechner zu sehen, scheint zu suchen, bis er mir dann sagt, er hätte so viele H., er würde mir nicht sagen können, wohin ich müsste.

Worauf ich ihm den kleinen Zettel zeige, auf welchen ich mir Namen und die gesamte Bezeichnung der Abteilung aufgeschrieben habe. Doch auch darauf kann mir der Mann nicht sagen, mit wem ich nun eine Besprechung hätte. Er tat glatt so, als würde ich nun aufgeben und wieder gehen. Wenigstens einen Vornamen müsste ich haben…

Schaue dann aber doch auf mein Mobiltelefon, ob ich nicht, da mein Full Speed Datenvolumen abgelaufen ist, die Mail aufrufen kann, damit ich ihm diese zeigen kann. Das gelingt und nun findet der Mann auch meinen Gesprächspartner.

Belehrend meint dieser dann zu mir, der Termin wäre um 14:00 Uhr! Worauf ich ihm erklärt hatte, diesen hatte Herr H. heute Vormittag auf 15:00 Uhr verschoben.

Dann meint der Mann, ich sollte erst einmal Platz nehmen, denn dies würde nun etwas dauern. Worauf ich mich umdrehe und eine Sitzgelegenheit suche. Denn eines fiel mir schon beim Betreten des Gebäudes auf, sehr viele externe Besucher scheinen nicht in dieses Gebäude zu kommen. Dafür ist es einfach nicht eingerichtet. Doch dann zeigt mir der Mann einen Tisch, auf welchen ich Platz nehmen könnte. Ein Tisch im letzten Eck des Empfangsbereich, mit 4 mickrigen Stühlen, wo ich dann auf einem platznehme.

Kurz darauf ruft mich der Mann wieder zu sich. Drückt mir eine Besucherkarte mit Umhänge Band um den Hals in die Hand, auf welcher extra mein Name gedruckt steht. Dazu einen Besucherzettel, auf welchem alles vermerkt ist, was nur zu so einem Termin zu vermerken sein kann. Gespickt mit unzähligen Hinweisen zu diesem Gebäude, inkl. Lageplan des gesamten Areals.

Meint der Mann, Herr H. würde mich gleich abholen, nachdem er mit ihm telefoniert hat. In der Zwischenzeit sollte ich wieder platznehmen.

Am Tisch sehe ich mir all die Sachen, welche ich nun für diesen Termin erhalten habe, genauer an du amüsiere mich darüber. Das scheint ein Hochsicherheitsgebäude zu sein, in welchem nicht gerade mit vielen Besuchern gerechnet wird.

Dabei fällt mir noch dazu auf, dass der Name auf meinem Besucherausweis, sowie auf den Begleitzettel falsch geschrieben ist. Dort steht P. für meinen Familiennamen. Worüber ich mich noch mehr amüsiere, denn der Mann am Empfang wollt auch unbedingt meinen Ausweis haben – inkl. 3G-Nachweis!

Denke mir dabei, für so etwas bin ich wahrscheinlich nun doch schon zu alt. Das ist nichts mehr für mich, in solch einem Unternehmen zu arbeiten.

Gerade als ich dann auch noch all die Sachen fotografieren wollte, kommt ein Mann schleichend auf mich zu und fragt,

„Herr R.?”

Das scheint wohl Herr H. zu sein, mit welchem ich nun mein Vorstellungsgespräch führen soll.