Pöchlarn, Montag, 20.9.2021 18:50 Uhr:
Seit knapp nach 18 Uhr steht der Zug nach Frankfurt in Pöchlarn im Bahnhof. Schon in St. Pölten kam die Durchsage, dass die Strecke nach Amstetten wegen eines Rettungseinsatzes gesperrt ist. Allerdings fuhr der Zug dann noch bis Pöchlarn weiter. Dort stehen wir nun. Es soll ungefähr 2 Stunden dauern.
Ich dachte mir, als ich die Durchsage hörte, das gibt es nicht. Denn bevor ich zu Hause weggefahren bin, hatte ich noch Bedenken, ob nicht das Gleiche, was mir bei meiner letzten Zugfahrt vor meinem Urlaub nicht gleich noch einmal passieren wird. Aber ich dachte, das wäre ein zu großer Zufall. Nun stehe ich tatsächlich bei meiner ersten Zugfahrt nach dem Urlaub schon wieder. Wenigstens hat es diesmal nicht jenen Zug erwischt, mit welchem ich unterwegs bin, sondern einen zuvor.
Gegen 18:30 Uhr stieg ich dann einmal auf den Bahnsteig, um dort eine Zigarette zu rauchen. Beinahe der ganze Bahnsteig war voll. Der Zug war auch gut ausgelastet. Da stand schon ein Paar. Ein junger Mann und ein irgendetwas. Genaueres kann ich dazu nicht sagen. Beide stiegen dann in Nürnberg aus. Meint das Irgendetwas, mich dabei anschauend,
„ist das jetzt ein Alternativer geworden?”
Darauf der junge Mann,
„nein! Der hat etwas vor mit denen. – Der will ihnen zeigen, dass er als Stadtmensch mehr über das Leben auf dem Land weiß, wie die. – Aber ein Alternativer ist der sicher nicht geworden!”
Fast richtig. Ein Alternativer bin ich nicht geworden.
Als ich dann wieder eingestiegen bin, eine Weile wieder auf meinem Platz saß, dachte ich mir, ich hole mir erst einmal ein Bier im Speisewagen.
Also ging ich vor zum Speisewagen. Kurz davor höre ich, wie einer der Zugbegleiter zu einem Gast meint,
„schon wieder einer wegen dem! Weil wegen dem alles aufgekommen ist. – Dass es da draußen immer wieder solche gibt. Das verstehe ich nicht.”
Darauf der Gast,
„ja, da müssen wir etwas tun!”
Wieder der Zugbegleiter,
„was sollen wir da tun – da kann man nichts tun – der ist auf alles selbst draufgekommen!”
Doch dann stand ich am Tresen im Speisewagen, bestellte mir mein Bier, kam eben dieser Zugbegleiter zu seiner Kollegin im Speisewagen und meint schon wieder,
„schon wieder einer wegen dem! “
Und deutet mit dem Kopf in meine Richtung. Ich dachte mir, ich höre nicht recht. Dann meint er weiter,
„das ist eine Katastrophe!”