Frankfurt, Mittwoch, 4.3.2020 12:30 Uhr:
Schon wieder Mittagspause im Supermarkt!
Gehe gerade von der Kasse zur Seitentür hinaus, denn heute sind alle Plätze beim Bäcker belegt. Auf einem Tisch liegen zwar nur Sachen, aber egal, es ist ja nicht kalt.
Da meint die Pensionisten aus Dresden, wieder am Stammtisch mit ihrem Mann, sowie heute auch wieder mit der dicken Frau, welche ebenfalls sehr häufig dort anzutreffen ist.
Meint die alte Schachtel aus Dresden,
„der gehört bekehrt!“
Ach! Bekehrt gehöre ich jetzt! – Gar nicht mehr umerzogen, wie es dies noch vor einem Jahr geheißen hat!
Nun wird ja immer wieder sehr viel über „Hass“ im Internet gesprochen und deshalb auch immer wieder die Klarnamen Pflicht gefordert, denn die Anonymität im Internet soll angeblich die Hemmschwelle für Hass senken.
Aber was ist mit ihnen? Was mir entgegengebracht wird, ist purer Hass. Der auch meist klar mit, „ich hasse den“, wie am Vorabend, ausgesprochen wird. Nun, ich kenne diese Leute nicht. Trotzdem, oder vielleicht deshalb bringen sie mir Hass in reinster Form entgegen. Noch dazu in einer Umgebung, die sie, wie sie es selbst immer wieder deutlich ausdrücken, für sich allein beanspruchen. Hatte doch der Pensionist aus Dresden erst vor kurzem über mich, noch dazu in meiner Gegenwart, darüber gesprochen, „ich will den hier loswerden“, und klar mich damit gemeint!
Also, wo ist jetzt hier der Unterschied zu sozialen Medien? Oder ist dies nicht vielleicht sogar noch viel schlimmer? Ich weiß nicht, ob nicht jemand an der nächsten Straßenecke auf mich lauert und das „mich loswerden Wollen“ kurzerhand in voreilendem Gehorsam erledigt!
Wenn sich jemand an meinen Kommentaren stört, dann muss er mir nur eine e-Mail schreiben, dann erfährt er sofort, wer ich bin – mit wem er es zu tun hat. Aber was sollte ich in dieser „Neuen Gesellschaft“ tun, um herauszufinden, wer denn derart gegen mich hetzt?