Frankfurt, Montag, der 4. Februar 2019:
Wenigstens mit mir selbst zufrieden setzte ich mich am Abend gegen 9 Uhr noch in diese Kneipe am Riedbergplatz, um dort ein Bier zu genießen und etwas zu entspannen, ohne dabei nur die vier Wände meiner „Zelle“, wie ich mein Klein Appartement bezeichne, ansehen zu müssen.
Was solls, dachte ich mir, mittlerweile taten sich wieder zwei Projekte in meiner Arbeit als Ingenieur in diesem kleinen Planungsbüro auf, mit welchen ich genau beschreiben kann, was sich in dieser „Neuen Gemeinschaft“ abspielt, ich es somit auch bis ins kleinste Detail beweisen kann, wie dabei bei eigentlich völlig unbedeutenden und einfachen Bauvorhaben beinahe unvorstellbar viel Geld in die für sie richtigen Wege gelenkt wird. Eines der beiden Projekte tat sich für mich auf, da hatte ich noch nicht einmal meine Anzeige vom letzten August fertig geschrieben. Dies ist mittlerweile auch bereits abgeschlossen, sodass hier bis zur Bezahlung der Schlussrechnung alles zu beweisen wäre. Das zweite Projekt tat sich auf, da hatte ich erst kurz dieses Schreiben der Bundesanwaltschaft erhalten und noch nicht einmal abgelegt. Daneben gäbe es auch noch zwei weitere Projekte, bei denen sich Ähnliches abspielt, dies hier allerdings nicht so eindeutig zu belegen ist. – Oder noch nicht.
Ich finde es zwar immer noch erschütternd, dass sich die Bundesanwaltschaft dafür nicht einmal für zuständig erklärt hatte, könnte ich doch nun jeden einzelnen Vorgang, Schritt für Schritt bis ins kleinste Detail erklären und auch beweisen, dass ich mit meiner Ansicht völlig recht habe und welch unvorstellbare Summen hier regelrecht untereinander auf- und zugeteilt werden, um sich die Gunst für diese „Neue Gemeinschaft“, dieses „Neue System“, welches allerdings nichts anderes als eine mafiose Vereinigung ist, zu beweisen. Aber das wollte man offensichtlich einfach nicht.
Nun habe ich meine Lehren daraus gezogen, mich mittlerweile deshalb auch wieder einigermaßen beruhigt, meine Internetseite neu aufgebaut, um nun selbst darüber zu berichten. – Mehr als meine Erfahrungen an Stellen weiter zu geben, dorthin, wohin sie eigentlich gehören, kann man eben als einfacher Bürger nicht tun, noch dazu in einem fremden Land. Sollen die dafür zuständigen Stellen doch selbst sehen, was ihnen hier offensichtlich völlig gleichgültig ist. Allerdings mich dafür zu benützen, um an die entsprechenden Informationen zu kommen, ist mit Sicherheit nicht der richtige Weg!
So saß ich nun an meinem kleinen Tisch in dieser Kneipe am Riedbergplatz, genoss mittlerweile, wie üblich, wenn ich in dieser Kneipe bin, mein zweites Weißbier und las die Online Ausgaben diverser Tageszeitungen – vor allem aus Österreich. Zudem hat sich auch dieses „Gerede“ in meiner Umgebung mittlerweile doch erheblich verbessert, hat sich doch offensichtlich herumgesprochen, dass ich mir inzwischen diverse Geräte angeschafft habe, mit denen in dies in Wort und Bild festhalten kann, sodass ich aus dieses nun eindeutig beweisen könnte.
Aber dann, ich traute meinen Ohren kaum, als plötzlich eine der beiden Frauen, welche an einem ebenso kleinen Tisch neben mit, direkt neben der Bar, saßen, da meinte, während sie mich beim Lesen an meinem Mobiltelefon beobachtete,
„das liegt an einer völlig falschen Erziehung! – Das ist kein Wunder, wenn wir den hier jetzt umerziehen müssen!“
Ich war wie weg, als ich dies hörte, denn ich hätte explodieren können. Mich will man also hier nun umerziehen, denn ich hätte ja eine völlig falsche Erziehung genossen. Ich war derart aufgebracht, dass ich auch vergaß, sofort auf meinem Mobiltelefon zu notieren, wie ich es sonst bei solch einem Erlebnis tue. Allerdings habe ich wenigstens noch all meine Unmutsäußerungen in meinen Notizen von diesem Abend im Anschluss an dieses Erlebnis notiert und auch gleich auf Social Media gepostet, sodass diese noch am selben Tag online waren.
Eines meiner Geräte hätte ich gar nicht so schnell aus der Tasche ziehen und aktivieren können, um dies in Bild und Ton festhalten zu können, so schnell hatten zudem diese beiden Frauen bezahlt und beinahe fluchtartig das Lokal verlassen, als sie mitbekommen habe, dass ich diese Äußerung gehört hatte.
Ich traute meinen Sinnen nicht. Beinahe aus dem Nichts kam eine derartige Äußerung von einer Person, welche ich in meinem Leben zuvor noch nie wahrgenommen hatte, und dies mit einer Selbstverständlichkeit, als müsste dies einfach so sein!
Mich will man also nun hier umerziehen! Mich, der ich in meinem gesamten Leben nichts anderes vorhatte, als meine Ruhe zu finden, dabei ein anständiger Mensch bleiben wollte, und seit zwanzig Jahren davon spreche, dass ich der Ansicht bin, es entwickelt sich seit Mitte der 1990er Jahren eine Art von mafioser Parallelgesellschaft, welche dabei Ziele verfolgt, die nach all dem, was sich im 20. Jahrhundert abgespielt hat, einfach nicht mehr für möglich zu halten wären. Und nun, da ich in der Lage bin, belegen zu können, wie sie in der Bau- und Immobilienbranche mit einem sogenannten „Neuen System“ dafür wahre Unsummen an Geldern für ihre Ziele in die richtigen Bahnen zu lenken, nun kann ich mir am Tisch neben mir anhören, mich müsste man Umerziehen.
Aber das ist genau das, wovon ich seit Jahren spreche. Nicht umsonst nenne ich mein kleines Appartement „Zelle“, denn ich hatte und habe die Möglichkeit, mir meinen Wohnort, oder meine Wohnung selbst auszusuchen, ich musste einfach nehmen, was ich bekam. Und leisten könnte ich mir dieses Appartement nur deshalb, weil ich Ende 2016 als einzige Möglichkeit erhielt, um nicht als Langzeitarbeitsloser zu Enden und dabei mein gesamtes Eigentum zu verlieren, hier diese Arbeit in diesem kleinen Ingenieurbüro anzunehmen. Ich hatte gar nicht die Möglichkeit, mir eine andere Arbeit zu suchen, als jene, welche ich nun habe. Und dies für meine Tätigkeit gänzlich unterbezahlt, sodass ich mir eigentlich überhaupt nichts leisten kann und ich mit meinem Einkommen nur gerade so über die Runden komme, bei allem sparen muss, jeden Cent dreimal umdrehen muss, bevor ich ihn ausgebe, obwohl doch mein Beruf sogar von den Österreichischen Bundesregierungen in den letzten Jahren als sogenannter „Mangelberuf“ bezeichnet wird. Es ist nicht so, dass ich meine Tätigkeit nun freiwillig ausübe, sondern mir bleibt überhaupt nichts anderes übrig, ohne nicht sonst binnen kürzester Zeit alles zu verlieren – wenn ich nicht aufpasse, sogar als Obdachloser ende. Ja und nicht nur das, ich kann mich ja überhaupt nicht einmal frei bewegen. Es genügt ja schon, wenn ich einmal nur in eine Kneipe gehe, in welcher ich zuvor noch nie gewesen bin, schon entwickelt sich daraus für mich der größte Arger. Ganz abgesehen davon, dass ich keinen Schritt vor meine Wohnungstüre gehen kann, ohne dabei nicht bis ins kleinste Detail überwacht zu werden. Selbst da hört es noch nicht auf, denn ich kann mich nicht einmal an meinen Rechner setzen, etwas schreiben, ohne dass dies nicht ebenfalls bis ins kleinste Detail überwacht wird – und sofort darüber überall in meiner Umgebung „geredet“ wird.
Daher spreche ich nicht umsonst von einer Art „Arbeitslager“, einem „neuen Gulag“, in welchem ich nun zwangsweise tätig bin. Dies ist zwar kein Arbeitslager, wie dies aus Zeiten des Kommunismus, oder ähnlichen Regimen bekannt ist – es ist einfach ein „modernisiertes“, ein „erneuertes“ Arbeitslager, bei welchem alles Grauenhafte, welches einem bei dem Begriff Arbeitslager sofort einfällt, weggelassen ist und dies durch neue, „modernisierte“ Methoden ergänzt, ja sogar noch übertroffen wird, in welchem ich nun umerzogen werden soll, da ich ja als Kritiker dieses „Neuen Systems“ gelte und ich deshalb als „falsch erzogen“ gelte, weil ich dies nicht für gut empfinde. Wobei ich dabei aber in keinster Weise in anderen Regimen, die es ja leider immer noch gibt, verharmlosen will. Es ist eben ein „erneuertes“, ein „modernisiertes“ Arbeitslager, welches als solches auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist und auch nicht in die bisherige Kategorie eines Arbeitslagers eingeordnet werden kann. – Aber es ist ein Arbeitslager – ein Umerziehungslager, bei dem der Betroffene auf Schiene des Systems gebracht werden soll, bis er dies für „gut“ befindet, oder darin zu Grunde geht!
Es hat schon seinen Grund, warum ich all meine Erlebnisse bis ins kleinste Detail beschreibe, mittlerweile mitschreibe und diese der Öffentlichkeit zu Verfügung stelle. Und zudem. All die Jahre zuvor hatte ich nichts anderes erlebt. Egal ob in Stuttgart, in München, oder auch schon zuvor in Wien. Seit Mitte der 2000er Jahre erlebe ich überall das Gleiche! Es ist eben nicht so, dass ich 2004 nach München gehen wollte, danach, nach Wien, nach Stuttgart, wieder nach München und nun schließlich nach Frankfurt, es blieb mit ganz einfach überhaupt nichts anders übrig, um sonst nicht alles zu verlieren. Und meinen Arbeitsplatz, den konnte ich mir seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr selbst aussuchen, sondern musste jeweils jene Stelle annehmen, welche ich gerade angeboten bekam – welche mir zugeteilt wurde – und zu jenen Bedingungen, welche mir vorgegeben wurden!
Wenn ich so etwas höre, wie von den beiden Frauen am Nebentisch an diesem Abend, dann frage ich mich immer wieder: können solche Personen es einfach nicht verstehen, was sie da sagen – und letztendlich ja auch tatsächlich umsetzen – oder wollen sie es einfach nicht verstehen? Oder ist es nicht einfach so, dass es eben solche gibt, die es einfach nicht verstehen wollen, weil sie davon profitieren wollen, bereits am Anfang eines „neuen Systems“ mit an vorderster Stelle mit dabei sein wollen, um, wenn sich dieses System nach einer Art Schneeballprinzip ausbreitet, schon zu Beginn mit dabei sein wollen, damit sie nur ja möglichst weit an vorderster Stelle davon profitieren können und es ihnen ganz einfach egal ist, was daraus wird? Und solche, die es einfach nicht verstehen können, weil sie dazu geistig einfach nicht in der Lage sind und ganz einfach jenen folgen, welche ihnen das angenehmste Leben ermöglichen wollen? Und ist es nicht so, dass jene, welche es einfach nicht verstehen wollen, ganz einfach jene, welche dies nicht verstehen können, dafür benützen, um ein solches „Neues System“ umzusetzen? Und dafür tatsächlich ein „modernisiertes“ Arbeitslager, ein „erneuertes“ Umerziehungslager tatsächlich bewusst einsetzen, um damit jene, welche ihnen bei dem Aufbau ihres „neuen Systems“ im Weg stehen, einfach „umzuerziehen“, oder auszuschalten? Ein autoritäres, oder gar ein totalitäres System ist nun mal „viel einfacher“ als ein demokratisches System, welches sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in der westlichen Welt etabliert hat und es dabei durchaus opportun ist, „modernisierte“ Arbeitslager einzurichten. Modernisiert deshalb, um nicht gleich in die richtige Ecke gestellt zu werden – in jene Ecke, woher dieses Gedankengut eigentlich kommt. Und ist es nicht vielleicht so, dass gerade jene, welche einem etwas von einer „Modernisierung“, von einer „Erneuerung“ vorschwärmen, tatsächlich nichts anderes sind, als ewig gestrige, welche nichts anderes wollen, als ewig gestriges Gedankengut in „modernisierter“, in „erneuerter“ Form verbreiten wollen?
Mir waren diese Personen bereits vor zwanzig Jahren suspekt. Nun scheint es sich so zu entwickeln, als hätte ich dabei von Anfang an recht gehabt! – Auch wenn dies manchmal auch nicht auf den ersten Blick so aussehen mag. Mich jedenfalls, bringt niemand von meiner Einschätzung ab, ohne mich restlos vom Gegenteil zu überzeugen!
(2019-05-12)