Headhunter im Bereich TGA Planung aus München reißen sich um mich?
Frankfurt, Mittwoch, der 8. August 2018:
Schon letzte Woche am Freitag war mir aufgefallen, jemand hatte die allgemeine Telefonnummer des Ingenieurbüros, in welchem ich derzeit arbeite, gewählt und sich um mich erkundigt. Dabei hatte er allerdings meinen Kollegen, den türkischen „Wunderwuzzi“ Mehmed D. erreicht, welcher dieses Telefonat entgegennahm. Nun saß dieser allerdings nur einige Meter von meinem Arbeitsplatz entfernt auf seinem Arbeitsplatz, daher hatte ich das gesamte Telefonat mitbekommen.
Dabei wollte sich jemand nach einer Kostenschätzung erkundigen, welche offensichtlich ich erstellt haben sollte, und nun diesbezüglich eine Rücksprache erforderlich wäre. Der Gesprächspartner des türkischen „Wunderwuzzis“ wollte allerdings nicht, dass dieser das Gespräch an mich übergibt, mich verbindet, sondern er erkundigte sich lediglich um meine Nebenstelle. Na, wer mag dies wohl gewesen sein!
Heute, kurz vor Mittag rief mich plötzlich ein Headhunter aus München an – direkt auf meiner Nebenstelle. Eine Frau meldete sich dabei, mit etwas seltsamer, meist überzogener, korrekten deutschen Aussprache, und meinte, sie würden für einen ihrer Klienten in Frankfurt einen Gruppenleiter für den Bereich der Elektrotechnik in der Planung eines Gesamtplanungsunternehmens suchen. Dies klang für mich gar nicht so uninteressant, auch wenn es doch etwas sonderbar klang, denn kenne ich doch die meisten Planungsbüros in diesem Bereich. Aber ich hörte mir ihre Ausführungen an, die ja grundsätzlich nicht uninteressant waren, konnte auch ein wenig mit ihr sprechen, obwohl meine Kollegen im Büro saßen, ihre Fragen diesbezüglich waren nicht besonders bedenklich, und ich gab ihr schließlich auch noch meine private Telefonnummer meines Mobiltelefons, damit mich, so wie sie es mir beschrieben hatte, jemand aus ihrem Unternehmen nach Dienstschluss am Abend anrufen konnte. Dafür gab ich ihr auch noch eine Uhrzeit an, an welcher ich auf jeden Fall zu Hause sein werde, um mit ihrem Kollegen, so wie sie es bezeichnete, zu sprechen. Es sollte nach 18:00 Uhr geschehen.
Nun war ich also, so wie ich es angedeutet hatte, bereits kurz vor 18:00 Uhr in meiner Unterkunft. Dabei wartete ich auch auf den Anruf dieses Herren. Doch es schien, als würde er sich doch nicht melden, denn es wurde mittlerweile schon halb sieben am Abend. Doch dann, um Punkt 18:35 Uhr klingelte mein Mobiltelefon. Aber ich konnte gar nicht so schnell danach greifen, war das klingeln schon wieder verstummt. Daher wurde mein Mistrauen diesbezüglich schon viel größer. Aber ich dachte nicht weiter darüber nach, sondern rief einfach zurück. Das folgende Gespräch dauerte allerdings nicht besonders lange und war mehr als seltsam, denn wenn ich schon bewusst wegen der Besetzung einer solchen Stelle angerufen werde, würde ich mir doch erwarten, mein Gesprächspartner weiß mit wem er es zu tun hat und das Gespräch würde nicht so gänzlich allgemein und doch auffallend kurzgehalten werden.
Aber, ich dachte mir, man erlebt eben immer wieder einmal etwas Neues, daher nahm ich dies einfach so zur Kenntnis. Zudem hatte mir dieser Mann, Herr S., auch noch mitgeteilt, er würde mir eine Stellenbeschreibung zukommen lassen und zudem, und das war das verwunderliche daran, auch endlich mitteilen, mit wem ich es nun zu tun hätte. Denn, ich habe zwar nichts zu verbergen, aber wenn mich jemand anruft, Auskunft über meinen bisherigen beruflichen Werdegang haben will, obwohl er mir noch nicht einmal konkret mitgeteilt hat, wer er selbst ist, dann ist die für mich mehr als „verdächtig“!
Nach wenigen Minuten war das Gespräch auch schon wieder zu Ende und ich dachte mir, vergiss es einfach! Aber, er hatte mir eben mitgeteilt, mir eine Stellenbeschreibung zukommen zu lassen. Und siehe da, wenige Stunden später bekam ich auch eine E-Mail von ihm. Dabei wollte er zudem auch schon meine Bewerbungsunterlagen haben und, nachdem ich mir diese Mail etwas genauer ansah, übersendete ich sie ihm auch. – Mal sehen, was geschieht.
Kurz danach ging ich zum Rewe-Markt am Riedbergplatz, um mir dort noch Zigaretten zu kaufen. Doch kaum wollte ich den Markt betreten, standen zwei junge Frauen und ein junger Mann vor der Eingangstür, sahen mich beinahe entgeistert an und eine der beiden jungen Frauen meinte,
„das geht jetzt aber gegen ihn!“
Wenige Augenblicke später setzte sie fort,
„so leicht, wie dem jetzt alles von der Hand geht, da kann keiner mehr mithalten!“
Wie immer ist der direkte Bezug zu diesem Bewerbungsprozess und dem, was sich dabei abspielt nur schwer oder kaum zu überprüfen, aber es war mehr als ersichtlich. Denn was war nur wenige Minuten zuvor geschehen? – Ich hatte mir meinen neuen Rechner aufgesetzt und, da ich noch keinen Zugang zu den Daten auf meinem alten Rechner habe, mir von alten Bewerbungsunterlagen meinen Lebenslauf auf meinen Rechner gespeichert. Nun sollte man meinen, dies wäre ein gänzlich selbstverständlicher Ablauf, wenn ich keinen Zugang auf meine Bewerbungsunterlagen auf meinem alten Rechner habe. Aber dies scheint für diese seltsamen „Organisierten“ nicht zu gelten. Denn wenige Meter später, ich ging nun gerade in den Rewe-Markt, meine eine Frau neben mir,
„die haben gedacht, welch unlösbare Aufgabe ihm sie damit jetzt gemacht haben, aber der lädt sich einfach einen alten Lebenslauf von einer vorherigen Bewerbung herunter und versendet den!“
Und schmunzelt dabei!
Also, es kann nur darum gegangen sein!
Schon zu Mittag war mir, als ich mich auf den Weg, ebenfalls zu einem Rewe-Markt aufmachte, aufgefallen, einige Passanten hatten schon wieder dieses widerliche grinsen im Gesicht. Doch dann, als ein älterer Mann meinte,
„jetzt fühlt er sich wider …!“,
war mir klar, was los ist.
Nun sah ich mir, spät in der Nacht, als endlich mein neuer Rechner alle Updates erfolgreich beendet hatte, im Internet an, um welches Generalplanungsunternehmen es den dabei gehen könnte. Und es dauerte nicht lange, schon hatte ich jenes Unternehmen gefunden. Ein österreichisches Unternehmen, wofür ich auch gerne gearbeitet hätte. Doch dazu hatte ich schon zwei Jahre zuvor meine Erlebnisse. Nun sollte es also um die Position eines Gruppenleiters für den Bereich Elektrotechnik in diesem Unternehmen in Frankfurt gehen. Doch auch diese Stelle wurde doch erst vor zwei Jahren neu besetzt. Daher – gut, es hätte sein können, die Personalentscheidung vor zwei Jahren war nicht die richtige, aber es war doch mehr als fraglich, ob dieses Stellenangebot ernst zu nehmen ist. – Was mich allerdings doch erfreut hätte. Aber dafür habe ich schon viel zu viel erlebt, um mir diesbezüglich zu große Erwartungen zu machen. Daher wollte ich einfach einmal abwarten, was nun geschieht.
Tags darauf bekam ich schon wieder während der Arbeitszeit einen Anruf eines Headhunters. Es ging um eine ähnliche Stelle. Daher wartete ich an diesem Abend eigentlich auf zwei Anrufe von Headhunter. Aber auf den Anruf aus München wartete ich vergebens.
Um mich noch ein wenig zu entspannen, die letzten Tage waren mehr als aufregend und schweißtreiben, gönnte ich mir noch ein Weißbier in diesem chinesischen Restaurant am Riedbergplatz. Doch, siehe da, ich bekam wenigstens eine E-Mail von diesem Headhunter aus München, in der es hieß, nach Durchsicht meiner Bewerbungsunterlagen wäre man zur Ansicht gekommen, ein weiterer Bewerbungsprozess diesbezüglich wäre nicht gewünscht, da sich der Klient des Headhunters doch gänzlich andere Anforderungen an einen möglichen Bewerber stellen würden.
Dumm nur, dass ich ganz genau wusste, um welchen Generalplaner es sich dabei handelt!
Selten lasse ich mich in solchen Fällen zu beinahe emotionalen Reaktionen hinreißen, doch in diesem Fall konnte und wollte ich auch gar nicht anders und teilte dem Headhunter mit, er möge doch davon Abstand nehmen, mich noch einmal zu kontaktieren, denn für derartige „Bewerbungsprozesse“ würde ich nicht zur Verfügung stehen!
Nun hatte ich mit auch noch die Stellenanzeigen dieses Generalplaners angesehen, welche derzeit in Frankfurt zur Disposition stehen. Aber dabei war keine Stelle als Gruppenleiter für den Bereich Elektrotechnik! – Also ein reiner Fake!
(2018-08-09)