„Jetzt tun wir ihn ganz weg!“
Wien, Frankfurt, Sonntag, der 8. Juli 2018:
Und wieder einmal war ein Wochenende viel zu schnell vorüber und es ging für mich zurück in die angebliche Hauptstadt des europäischen Kapitalismus‘. Da ich nun auch wieder mit der Bahn fahren muss, ist ab Mittag zudem das Wochenende bereits vorbei, denn dann gilt es, die Zeit gut einzuteilen, um nur ja pünktlich am Bahnhof zu sein, wenn der Zug abfährt. Bin ich zu früh dran, stehe ich sinnlos am Bahnhof herum, komme ich allerdings zu spät zum Bahnhof, ist mein Zug weg und ich müsste vielleicht auch noch den Nachtzug nehmen, was ich mir lieber ersparen will. Wobei, ich denke, gerade nach einer solchen Bahnfahrt könnte ich mehr als genug erzählen.
Also war ich kurz nach vier Uhr am Nachmittag bereit, mich mit dem Bus zum Hauptbahnhof zu begeben, um von dort mit dem ICE 20 direkt nach Frankfurt zu fahren. Aber, bevor ich aus dem Haus ging, wollte ich mir noch auf meinem Mobiltelefon mit der App der Wiener Linien eine Fahrkarte für den Bus zum Hauptbahnhof kaufen. Doch dies ging einfach nicht, denn die App brachte mir eine Fehlermeldung, in der es hieß, ich müsste meine Kreditkarte für das „sichere Bezahlen im Internet“ aktivieren. Aber dies hatte ich doch längst bei meiner Kreditkarte, benütze ich diese doch auch für die Ticketkäufe in Frankfurt und auch wenn ich in Berlin bin. Also war ich doch etwas verwundert. Zudem ging dies noch die Woche zuvor, als ich mich ebenfalls am Montag mit dem Bus auf zum Hauptbahnhof begab. Nun ging es allerdings nicht mehr.
Ich wollte mich deshalb allerdings nicht ärgern, daher richtete ich mir Kleingeld zusammen, um mir im Bus eine Fahrkarte für die Wiener Linien zu kaufen. Da ich noch etwas Zeit hatte, setzte ich mich noch ein letztes Mal für dieses Wochenende auf meinem Balkon und rauchte dort eine Zigarette. Doch da klang es aus einem der Häuser gegenüber, ganz rechts von meiner Wohnung aus gesehen,
„der wird sich jetzt anschauen! Den putzen sie jetzt weg. Denn der hat jetzt zu viel aufgedeckt!“
Nun dachte ich mir, es sieht beinahe so aus, als hätte er meine vergeblichen Versuche, mir ein Ticket für die Wiener Linien auf deren App zu kaufen, mitbekommen und dies gleich kommentiert. Gewundert hätte mich dies überhaupt nicht, nach all dem, was ich bisher so erlebt hatte. Zudem, jeder im Innenhof, der dies hört, weiß sofort wer damit gemeint ist!
Anfänglich war mir dies noch egal. Doch kaum war ich aus dem Haus gegangen und an diesem asiatischen Restaurant vorbeigegangen, meinte dort eine Frau, gerade als ich an den Tischen auf dem Gehsteig vorbei ging,
„den tun wir jetzt ganz weg!“
Von einer anderen frau kam noch die Frage,
„Wo?“
Worauf sie meinte,
„Hier! Denn hier geht es leichter!“
Es schien so, als würde sie meinen, sie würden mich nun in Österreich „weg tun“, denn hier ging es leichter, habe ich doch hier finanziell die meisten Probleme. Und dies trifft auch so zu! Allerdings nicht durch mich verursacht, sondern durch dieses Unwesen, in welchem ich nun mal gefangen bin, da ich restlos ausgeliefert wurde!
Wenige Augenblicke später stand ich dann an der Bushaltestelle und wartete dort auf den Bus, welcher mich direkt zum Hauptbahnhof bringen würde. Da lief ein alter Mann in Begleitung eines Jungen an mir vorbei, es sah aus, als wäre es Opa mit Enkel gewesen, da meinte dieser, gerade eben als beide an mir vorbei gingen,
„der ist selbst schuld! Der hat hier zu viel aufgedeckt!“
Und grinste dabei auch noch.
Nun fiel mir auf, ich hatte meinen Rucksack in meiner Wohnung vergessen, daher ging ich noch einmal in meine Wohnung zurück, holte mir diesen und stellte mich wieder an die Bushaltestelle. Inzwischen waren nur einige Minuten vergangen, allerdings war in der Zwischenzeit auch ein Bus gefahren, welchen ich somit versäumt hatte. Daher wurde mir zudem auch noch die Zeit knapp.
Aber, wenige Minuten später kam auch schon der Bus und ich dachte mir, ich steige gleich beim Fahrer ein, um mir dort ein Ticket zu kaufen. Doch als ich nun beim Fahrer stand, las ich dort, ein Ticketkauf beim Fahrer ist nicht mehr möglich. Und wenn ich mich nicht getäuscht hatte, ist dies erst seit Anfang Juli dieses Jahres so. Nun stand ich im Bus und dachte mir, es bleibt mir wohl oder über nichts anderes übrig, als nun „schwarz“ zu fahren, denn ich wüsste nicht, wo ich so schnell noch ein Ticket sonst kaufen könnte. Fahrkartenautomaten stehen nicht an der Bushaltestelle. Auch an der Straßenbahnhaltestelle, wenige Meter davon entfernt, wäre mir noch nie einer aufgefallen. Und eine Trafik, in welcher ich mir einen Fahrschein kaufen könnte, hat nun mal an einem Sonntag nicht geöffnet und er nächste Fahrkartenautomat, den ich kenne, befindet sich bei der U-Bahnhaltestelle Volksoper, und diese ist circa 15 Minuten entfernt.
Also, was wäre mir nun anderes übrig geblieben, als ohne gültigen Fahrschein mit dem Bus zum Hauptbahnhof zu fahren. Ich hätte noch mit dem Taxi fahren können, allerdings kostet dies circa 30 Euro und dafür habe ich nun wirklich kein Geld und auch keine Lust, dies zu bezahlen, konnte ich mir doch wenige Tage zuvor noch problemlos ein Ticket auf meiner App kaufen!
Aber, dann fiel mir ein, schon in der Woche zuvor, als ich mir auf der Homepage der ÖBB die Vorteilscard kaufen wollte, funktionierte dies ebenfalls, mit der gleichen Begründung, nicht. Und dies fand ich nun doch äußerst seltsam, hatte ich mir doch noch am Freitag, als ich in Frankfurt mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof fuhr, mir ebenfalls auf der App des „Rhein-Main-Verkehrsverbundes“, des RMV, noch eine Fahrkarte, unter den gleichen Voraussetzungen kaufen können.
Nun stand dich also als „Schwarzfahrer“ im Bus der Linie 13A der Wiener Linien! Für mich eine unangenehme Situation, denn dies gehört nicht zu meinem üblichen Verhalten, doch was hätte ich, um alles in der Welt, anderes tun sollen. Kaum war allerdings der Bus einige Meter gefahren, meinte eine Frau zu ihrem Kind, als sie mich entdeckte, sie saß gerade mal wenige Meter von mir entfernt,
„der ist selber schuld! Der wird sich jetzt anschauen, was die mit ihm tun!“
Ehrlich gesagt, nun hätte es mich auch nicht mehr gewundert, wenn wenige Stationen weiter, „zufällig“ eine Kontrolle der Wiener Linien eingestiegen wäre und hätte mich beim „Schwarzfahren“ erwischt!
Endlich am Hauptbahnhof, kurz vor 5 Uhr angekommen, zog ich mir dann eine Nummer im Reisezentrum, die Nummer 271, wobei gerade, als ich meine Nummer zog, die Nummer 264 an der Reihe war, ich also nicht lange warten musste und dann meine Nummer 271 zum Schalter 5 aufgerufen wurde. Dort bediente mich ein Mitarbeiter der ÖBB mit, und ich sage dies nicht ohne Grund, deutschem Akzent! Nicht, dass ich etwas gegen Ausländer hätte, auch grundsätzlich nicht gegen Deutsche, aber was, um alles in der Welt, bewegt einen Deutschen in Österreich bei der ÖBB im Reisezentrum zu arbeiten! Gut, es gibt viele höchst einleuchtende Gründe dafür, daher ist dies auch nicht wirklich wichtig, allerdings muss ich zugeben, mir sind mittlerweile alle Deutschen in Österreich suspekt!
Also fragte mich dieser Mitarbeiter, ob ich vielleicht eventuelle Ermäßigungen für meine Fahrt nach Frankfurt hätte. Ich zeigte ihm auch gleich meine Bahn Card 50 2. Klasse undmeinte auch noch, zusätzlich hätte ich auch noch die ÖBB Vorteilscard, wenn mein Kauf auf deren Homepage funktioniert hätte. Dies ließ ihn allerdings kalt und er meinte nur,
„das ist aber ärgerlich!“
Ich dachte mir, gut, dass er dies auch so sieht, kostet mir allerdings circa 20 Euro extra, da ich somit für der Teil der Reise in Österreich nur die Ermäßigung der Bahn Card erhalte.
Um eine sogenannte „Sparschiene“ also diesen günstigen Fahrkarten aus einem Sonderkontingent hatte er erst gar nicht nachgesehen. Wobei dies eigentlich der Grund dafür war, warum ich mir im Reisezentrum die Fahrkarte kaufen wollte und nicht am Ticketautomaten. Wobei, eines muss ich dabei anmerken, nach welchen Kriterien, oder wie man überhaupt zu solch einer Sparschiene kommt, das erschließt sich mir überhaupt nicht. Dies scheint eine subjektive Angelegenheit zu sein, will einem ein Mitarbeiter der ÖBB solch eine Vergünstigung geben, oder nicht. Denn gerade zu Beginn des letzten Jahres hatte ich sogar sehr oft eine „Sparschiene“ nach Frankfurt erhalten, obwohl diese laut Angaben im Internet längst ausgebucht wären, nun sieht diesbezüglich niemand mehr nach, wenn ich an einem der Schalter im Reisezentrum stehe! Im Internet hätte ich zudem überhaupt noch nie eine Möglichkeit gesehen, dieses Sonderangebot zu beziehen. Aber dies nur nebenbei.
Regelrecht überrascht war ich, da ich dann in Frankfurt auch pünktlich angekommen war, gerade nach meinen Erlebnissen vom Freitag zuvor.
In meinem Appartement in Frankfurt angekommen, setzte ich mich, nachdem ich mein Gepäck ausgeräumt hatte, kurz vor ein Uhr nachts noch an meinen Rechner, um den gesamten Versuch meines Ticketkaufes bei den Wiener Linien und auch den Versuch der Bestellung der ÖBB Vorteilscard noch einmal nachzuvollziehen und diesen mit Screenshots zu belegen. Doch kaum hatte ich damit begonnen, klang es von meinen „Aufpassern“ in Frankfurt, von der Frauenstimme,
„ungut! – Der weist ihnen nun alles nach!“
Na! Nun war mir endgültig klar, dies kann kein Zufall gewesen sein!
Dabei nahm ich mein Mobiltelefon und klickte die App der Wiener Linien an:
Dort klickte ich danach alle notwendigen Eingabefelder an, um mir einen Fahrschein für eine einfache Fahrt in Wien zu kaufen:
Nun kam ich zu Auswahl des Zahlungsmittels und wollte dies mit meiner Kreditkarte, welche bei meiner Bahn Card dabei ist, erledigen:
Gab dort meine Kreditkartennummer ein, so wie dies vorgesehen ist, denn die Option mit „MasterCard (speicherbar)“ funktionierte schon die Wochen zuvor nicht und ich stand jedes Mal an der Haltestelle mit dem Mobiltelefon, Geldbörse und Kreditkarte in der Hand und gab dort mühsam meine Kreditkartennummer ein, deshalb hatte ich dies am Nachmittag zuvor auch gar nicht erst probiert, wobei auch dies nun ebenfalls nicht funktionierte, und erhielt die Meldung, ich müsste meine Kreditkarte auf „sicheres Einkaufen“ einstellen, wobei auch gleich der Link zur Commerzbank angegeben war. Daher brach ich an dieser Stelle meinen Ticketkauf wieder ab und erhielt dazu folgende Anzeigen:
Somit funktionierte dieser Ticketkauf nicht nur einmal nicht, sonders er funktioniert generell nicht mehr! Wobei dies, wie man sieht, die Woche zuvor noch funtioniert hatte.
Danach versuchte ich auch noch, mir noch einmal die Vorteilscard der ÖBB im Internet zu bestellen. Daher ging ich auf die Homepage der ÖBB, meldete mich bei meinem Account an und ging auch hier noch einmal den gesamten Bestellvorgang durch:
Gab dort meine persönlichen Daten ein:
Und wollte diese auch wieder mit meiner Kreditkarte bezahlen:
Doch auch hier erhielt ich die Meldung, dies wäre nicht möglich, da ich meine Kreditkarte auf „sicher-einkaufen“ aktivieren müsste:
Also klickte ich wieder, schon wie die Woche zuvor, als ich mir diese Vorteilscard kaufen wollte, auf den angegebenen Link und wurde auf folgende Seite geleitet:
Aber, da stand doch, dass meine Karte für „sicher einkaufen“ aktiviert ist und ich dies höchstens deaktivieren könnte! Daher brach ich auch an dieser Stelle den Bestellvorgang wieder ab:
Ich brach den Bestellvorgang deshalb wieder ab, denn dieses Aktivieren und Deaktivieren der Option „sicheres einkaufen“ ist nicht mit einigen Klicks im Internet erledigt, sondern dazu müsste ich mir ein Einmal-Password besorgen, welcher mir per Post zugesendet wird, ich die ja bereits aktive Option damit deaktivieren könnte, und danach müsste ich mir wieder ein Einmal-Password besorgen, welches mir wieder per Post zugesendet werden würde, womit ich diese wieder aktivieren könnte. Also, Zeitaufwand geschätzt gut eine Woche, und dies auch nur deshalb, da ich in Frankfurt eine Adresse habe und mir diese Passwörter nicht per Post nach Wien zugesendet werden müssten! Dies hätte zudem die Folge, dass meine Kreditkarte während der gesamten Zeit, sobald ich diese Option deaktiviere, nicht funktionieren würde.
Dass generell die Bestellung der Vorteilscard im Internet nicht funktionieren würde, oder auch des Ticketkaufs bei den Wiener Linien, und somit die Programmierer der App und der Internetseite des Programmierens nicht mächtig wären, ist mehr als unwahrscheinlich. Denn hier würden diese beiden Unternehmen sehr rasch aktiv werden. Also kann dies nur ein einzelnes Problem sein. Allerdings wird es auch kein Zufall sein. Schon gar nicht, angesichts der Äußerungen in meiner Umgebung, welche ich noch am Nachmittag vernommen hatte. Oder doch? – Also, ich gehe bei solch Vorkommnissen längst nicht mehr von einem Zufall aus, denn dazu gäbe es bei mir bei solchen und ähnlichen Vorfällen eine viel zu große Häufung von „Zufällen“!
Nun fragt man sich vielleicht, warum erzähle ich hier mein Leid mit solch einer Kleinigkeit. Mein Gott, hat es eben nicht funktioniert, meint dabei so mancher. Doch, ist dies wirklich bloß eine Kleinigkeit? – Denn damit kann man einen Menschen ordentlich zermürben. Es sind nur wenige Klicks eines Bearbeiters in diesem gesamten Zusammenspiel vieler Vorgänge, welcher für diese Käufe im Internet erforderlich sind, an einer Benutzeroberfläche, vielleicht auch gar im Back End des Programmes, schon sind mir solche Schwierigkeiten beschert. Und dies funktioniert übrigens bei allen gleichartigen Vorgängen im Internet! Dies allerdings nachzuweisen, darüber muss man erst gar nicht einmal nachdenken, denn dies ist unmöglich. Und selbst wenn irgendjemanden ein „unprofessionelles“ Verhalten angelastet werden könnte, welches zu solchen Vorfällen führt, dann ist eben schnell einmal nur ein kleiner Fehler geschehen, welcher auch sehr schnell wieder ausgemerzt werden kann.
Aber, damit ist es nun mal möglich, jemanden gehörig zu zermürben und ihn gegebenenfalls auch als „Schwarzfahrer“ zu denunzieren, wenn er erwischt wird, weil er, so wie ich an diesem Sonntag Nachmittag, keine andere Möglichkeit mehr hatte, sich anderwärtig ein Ticket zu besorgen. Vor allem in Verbindung mit dieser permanenten Überwachung rund um die Uhr, welche mir angetan wird! Denn ein kleiner Hinweis an einen Kontrolleur hätte genügt und ich wäre erwischt worden.
Und, ich erzähle dies nicht nur deshalb, da ich mein Leid mit diesen „Organsierten“ schildern will, sondern dies kann jeden treffen. Und weiter, da ich nun mal das erklärte und personifizierte Feindbild dieser „Organisierten“ bin, mit welchen diese „Neuen Gemeinschaften“ aufgebaut werden, sehe ich es als meine Pflicht an, darauf hinzuweisen, denn, wie heißt es bei diesen „Organisierten“ immer wieder so schön, „wenn es einmal funktioniert, dann funktioniert es immer!“ Und davor will ich eben auch warnen!
Am nächsten Morgen um acht Uhr ging ich zur U-Bahn, um damit in die Arbeit zu fahren, kaufte mir wieder, so wie ich es immer mache, ein Ticket über die App des „Rhein-Main-Verkehrsverbund“ und, siehe da, es funktionierte einwandfrei!
Was für ein Zufall!
(2018-07-10)