„Der kann das ruhig hören!“
Wien, Würzburg, Sonntag, der 22. Juli 2018:
Manchmal komme ich mir selbst schon vor, als würde ich nichts anderes kennen, denn auch an diesen Nachmittag wollte ich mir noch eine Melange im Café Raimund gönnen. Aber dann denke ich mir immer wieder, nichts einfacher als das, um an Informationen über diese „Organisierten“ zu kommen und was sie gerade wieder im Schilde führen.
Da ging ich kurz vor drei Uhr nachmittags die Neustiftgasse entlang und als ich an die Kreuzung mit der Museumstraße kam und dort an der Fußgängerampel stehen bleiben musste, fuhr ein blauer Passat mit Kennzeichen aus Mödling an mir an der Kreuzung vorbei, er bog gerade in die Neustiftgasse ein, das Fenster an der Beifahrerseite war ganz geöffnet und was meinte der Beifahrer, als sie an mir vorbei fuhren?
„Jetzt können wir uns schön langsam überlegen, was gewesen wäre, wenn wir den nicht so in die Knie gezwungen hätten.“
Nun, diese Frage ist ganz einfach beantwortet. Denn dieses Unwesen wäre längst vorbei!
Zudem hätte es niemals diese Ausmaße angenommen, wie in den letzten fünf Jahren!
Nachdem ich nun mal dieses personifizierte Feindbild bin, mit welchem dieses faschistische System, diese „Neue Gemeinschaft“ aufgebaut wurde und immer noch wird, war dies eben genau das, was sie dazu brauchten!
Es ist, als würde man einen Juden, der von Nazis verfolgt wird, in einen Haufen Nazis stecken, nur damit sich dies „neutralisiert“, wie dies damals genannt wurde! – Unvorstellbar, was hier geschehen ist!
Aber dann musste ich mich doch wieder auf den Weg nach Frankfurt begeben und nahm, wie immer, den ICE 20, direkt von Wien nach Frankfurt. Da es allerdings nun einen Sommerfahrplan gibt – baustellenbedingt – kam dieser, nicht wie üblich, kurz nach halb zwölf Uhr in Frankfurt an, sondern erst gegen Mitternacht. Denn er blieb an mehreren Bahnhöfen länger stehen als gewöhnlich.
So auch in Würzburg. Und, da ich nun mal ein Raucher bin, hatte ich diese Gelegenheit genützt, um mich auf den Bahnsteig zu stellen und eine Zigarette zu rauchen. Aber da fiel mir eine Frau auf, welche schon an den Bahnhöfen, an welchen der Zug ebenfalls etwas länger hielt, die ebenfalls dort stand, um eine Zigarette zu rauchen. Dabei telefonierte sie allerdings stets mit ihrem Mobiltelefon. Und, worum ging es? – Wer hätte es gedacht, um dieses Unwesen. Aber, es schien, als wäre sie eine derjenigen, welche doch nun ach so erfolgreich gegen dieses Unwesen vorgingen. Denn sie gab stets am Mobiltelefon durch, was sich im Zug ereignet hatte. Doch da hatte sie mich erwischt, wie ich ihr bei ihren Telefonaten zu lauschte und hatte dies auch ihrem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung mitgeteilt. Worauf dieser offensichtlich meinte, sie solle doch besser aufpassen, damit ich dies nicht alles mitbekomme. Doch darauf meinte sie beiläufig,
„der kann das ruhig alles hören, da sind wir schon viel weiter als der. Denn was der denen schon für einen Blödsinn darüber erzählt hat…“
Aha! Ich habe also Blödsinn erzählt!
Na, da würde mich doch endlich einmal brennend interessieren, was sie denn so alles wissen, wenn sie doch so wichtig darüber sprechen können!
Da frag‘ ich mich, warum muss ich denn jetzt eigentlich schon wieder eine Anzeige erstatten, wenn dieser sogenannte „Polizeidienst“ doch schon viel weiter ist als ich. Viel mehr weiß als ich.
Da müsste doch längst alles klar sein! – Oder?
Da müsste doch längst dieser Fall ALP in Wiesbaden abgeschlossen sein, wenn sie doch so viel mehr wissen, als ich!
Oder vielleicht doch nicht?
Vielleicht stellt sich doch noch heraus, sie selbst waren daran beteiligt, können deshalb gar nichts unternehmen und haben zudem all dies selbst mit angezettelt?