„Den machen wir fertig mit denen!“
Frankfurt, Donnerstag, der 19. Juli 2018:
Mittlerweile sind wohl alle draufgekommen, woran ich gerade arbeite. Denn schon früh am Morgen ging es los. Ich hatte gerade mein Fenster in meinem Appartement geöffnet, da blieben zwei Baustellenfahrzeuge der Baustelle schräg gegenüber direkt vor meinem Appartement am Straßenrand stehen. Sie kamen offensichtlich auch gerade von der Baustelle. Beide stiegen aus ihren wagen aus und begannen sich zu unterhalten. Da meine einer von ihnen,
„die sollen das niederreißen mit dem!“
Darauf der zweite,
„das geht nicht so einfach mit dem! Der war schon 30 Jahre, als das mit ihm anfing.“
Nun wieder der erste,
„das hilft nicht! Niederreißen!“
Kaum fuhr ich um viertel nach acht Uhr mit der U-Bahn in die Arbeit, ging es weiter. Ein Mann meinte in meine Richtung,
„jetzt hat er nur den Einen!“
Offensichtlich wollte man mich nun dazu zwingen eine Anzeige einzubringen, denn sie gingen davon aus, derzeit hätte ich nur den einen Fall, welche ich dabei vorbringen könnte und dies würde für sie besonders günstig sein, da deshalb keinesfalls jemand etwas unternehmen würde.
Mit der U-Bahn angekommen begab ich mich auf den Fußweg ins Büro. Doch nur wenige Meter weiter, als ich an der Ladenzeile direkt neben der U-Bahn vorbei ging, saß ein Mann vor der Bäckerei an einem der Tische und meinte zu seinem gegenüber, als ich an ihnen vorbei ging,
„den bekommen wir alleine weg!“
Und lachte dabei!
Es schien also nun regelrecht interessant zu werden. Denn auch im Büro wurde immer wieder darüber gesprochen, obwohl, sie gingen ohnedies davon aus, niemand würde ihnen etwas anhaben können.
Da unterhielten sich auch noch meine beiden türkischen Kollegen direkt neben mir im Büro darüber, wobei der „Wunderwuzzi“ lachend meinte,
„bei uns ändert sich wegen denen nichts!“
Darauf meinte der zweite, Deniz A., er ist immer noch Praktikant,
„Nein! Nur im Westen!“
Nur im Westen? – Bei ihnen würde sich nichts ändern? – Wo bei ihnen? – Das waren meine Gedanken, als ich ihnen bei ihrer Unterhaltung zuhören musste. Nun sind ja beide um die dreißig Jahre alt, der eine etwas darunter, der andere etwas darüber, beide in Deutschland geboren, lebten ihr bisheriges Leben ausschließlich in Deutschland, beide allerdings nach wie vor türkische und überzeugte türkische Staatsbürger, die ihre Staatsbürgerschaft nie ablegen würden, und meinten, bei ihnen würde sich nichts ändern, lediglich im Westen! – Also sie sprachen über ihre Heimat, die Türkei, als sie meinten, bei ihnen würde sich nichts wegen denen ändern, sondern lediglich im Westen.
Nun wunderte mich dies überhaupt nicht, hatte doch mein Chef, Thomas W. gleich in den ersten Arbeitstagen im Büro gemeint, sie würden den ehemaligen Westen mit ihrer Organisation aufmischen wollen, wie er es nannte! Daher ist es auch kein Wunder, wenn sich nur im Westen etwas wegen denen ändert!
Aber was treiben diese beiden Türken eigentlich den ganzen Tag lang in der Arbeit? – Der eine, Mehmed D., der „Wunderwuzzi“ mag dafür, was er in der Fachhochschule gelernt hatte, durchaus geeignet sein, denn dabei ging es um erneuerbare Energien mit dem Schwerpunkt Fotovoltaik und dabei kommt zufällig elektrischer Strom dabei heraus. Dafür mag er geeignet sein. Allerdings nicht für die Planung von elektrotechnischen Anlagen, denn dafür hat er alleine schon von Grundlagen der Elektrotechnik viel zu wenig Ahnung. Und der andere? – Deniz A., er ist immer noch Praktikant und -seit beinahe acht Monaten damit beschäftigt Heizlastberechnungen an diesem Projekt P17-18 in Berlin vorzunehmen. Also, beide in einem durch freien Wettbewerb und wirklichem Leistungsprinzip geprägten Markt kaum zu halten. Aber in diesem „Neuen System“, bei welchem Aufträge zugeteilt werden und jegliches Leistungsdenken beinahe untersagt ist, spielt dies keine Rolle. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass beide beinahe streng gläubige Muslime sind, um es klar werden zu lassen, worauf ich hinauswill. Aber dies folgt noch an einer anderen Stelle. Denn es geht dabei um die mittlerweile viel zitierte Islamisierung und wie diese ebenfalls durch diesen „Neue System“ ermöglicht wird. Dabei muss ich allerdings wieder einmal festhalten, ich habe keinesfalls etwas gegen Ausländer und auch nicht gegen Muslime, ganz im Gegenteil! Aber dieses „Neue System“ ermöglicht eben vieles, was in einem Land, in welchem eigentlich das freie demokratische Rechtsstaatsprinzip, sowie das marktwirtschaftliche Prinzip gilt, eigentlich nicht möglich wäre.
Als ich mich mittags auf den Weg zum Supermarkt begab, schien sich die Lage schon wieder zu bessern, denn da meinte eine Frau, gerade als ich den Supermarkt betrat, zu ihrer Begleiterin,
„ich glaube, es ist besser, wenn wir gehen, denn der hört nie auf mit denen!“
Danach am Rückweg vom Supermarkt, als ich an diesem Burger Restaurant vorbei ging, saßen dort drei Männer, wovon einer meinte, gerade als er mich daran vorbeigehen sah,
„das wird ihnen nie aufgehen mit denen, dass sie die damit wieder in ein normales Leben zurückholen, wenn sie zuvor mit denen alles zerstört hatten!“
Und lächelte ein wenig dazu.
Aber kaum ging ich um fünf Uhr nachmittags von der Arbeit nach Hause, ging es wieder richtig los. Ich war noch beim Discounter, kurz nachdem ich zu Hause angekommen war, einkaufen, da fuhr am Rückweg ein Auto an mir vorbei, in welchem zwei junge Männer saßen. Die Fenster waren auf beiden Seiten ganz geöffnet und beide saßen lässig mit heraushängenden Ellenbogen im Fahrzeug. Einer klopfte dabei auch noch lässig mit seinen Fingern auf das Dach. Da meinte er, gerade als sie an mir vorbeifuhren,
„den machen wir fertig mit denen!“
Und lachte laut dabei.
Wenige Meter weiter begegnete mir auch noch eine dieser seltsamen Gestalten, welche offensichtlich ohnedies nur grinsend durch die Gegend laufen. Zudem hatte dieser auch noch die beiden zuvor im Auto gehört, traute sich allerdings dazu nichts zu sagen, als ich an ihm vorbei ging.
Naja! Es hätte mich auch gewundert, würden sie anders reagieren, wenn ich an diesem Fall arbeite. Mir war es allerdings egal und ich stellte in der Nacht noch weitere Unterlagen zusammen.
(2018-08-20)