„Dass dagegen jemand etwas tun soll, das wollen sie wieder nicht einsehen“
Frankfurt, Montag, der 12. Februar 2018:
Wie jeden Morgen ging ich kurz vor acht Uhr zur U-Bahn Haltestelle Unicampus Riedberg um mit der U9 in die Arbeit zu fahren. Kaum war ich am Kreisverkehr angekommen, bemerkte ich, wie ein Mann hinter mir geht. Als er mich dann kurz vor dem Fußgängerübergang über die Gleise überholte, meinte er, ohne mich direkt dabei anzusprechen,
„jetzt haben sie es zwar gesehen, wie schnell das mit einem geht, aber dass dagegen auch jemand etwas unternehmen soll, das wollen sie wieder nicht einsehen!“
Mir war sofort klar, was er damit meinte. Diese vorabendliche Veranstaltung in diesem Irish Pub in Frankfurt Sachsenhausen hat sich wohl wieder einmal sehr schnell herumgesprochen. Ich erwähne diese Aussage deshalb, da ich manchmal den Eindruck habe, nicht nur bei mir schwindet schön langsam das Vertrauen in den Staat im Zusammenhang mit diesen „Organisierten“. Zudem bin ich bei weitem nicht der Einzige, welcher sich über dieses Unwesen dieser „Organisierten“ echoviert!
Kurz nach halb neun Uhr war ich dann im Büro. Und eines fällt an solch einem Tag immer sofort auf – es sind alle Türen geschlossen und im Büro, in welchem sich mein Arbeitsplatz befindet, ist niemand anzutreffen. – Es herrschte also Krisenstimmung. Etwas schien wieder einmal nicht so gelaufen zu sein, wie sie sich das vorgestellt hatten. Erst kurz vor halb zehn Uhr gingen die Türen wieder auf und so mancher Kollege traf sich in meinem Büro ein. Somit war mir klar, auch dies kann nur im Zusammenhang mit dem tags zuvor Erlebten in diesem Irish Pub stehen. Nun habe ich mittlerweile zwei türkisch stämmige Kollegen und einer davon, dieser Wunderwuzzi, welcher mich seit September letzten Jahres ersetzen sollte, meinte zu seinem türkischen Kollegen,
„das war nur in Sachsenhausen! – Das ist, weil der derzeit nirgends anders hingeht!“
Ich nahm‘s zu Kenntnis und ging auf deren Gerede nicht weiter ein. Schließlich sind mir die Mitarbeiter in diesem Büro einfach dafür viel zu wenig, als dass ich mich mit ihnen über dieses Thema ernsthaft unterhalten würde.
Aber kurz nach zwölf Uhr mittags ging ich dann, wie jeden üblichen Arbeitstag, zum nahegelegenen Rewe-Markt, um mir dort eine Kleinigkeit zu Essen zu kaufen. Und was ich in dieser guten halben Stunde zu hören bekommen habe, finde ich, ist es wert niedergeschrieben zu werden. Denn da hieß es von den verschiedensten Leuten, sie wären nun drauf gekommen, wie dies mit dem, also mit mir, ginge, sie hätten nun auch erkannt, dies wäre ein Zusammenschluss von all jenen, welche bis her in der zweiten Reihe standen – und zwar von allen. Da hieß es weiter, ich wüsste darüber bereits längst Bescheid und hätte lediglich nur mehr darauf gewartet, dass mit mir darüber jemand spricht.
Ich finde dies deshalb erwähnenswert, denn dies entspricht, soweit es mich betrifft, auch den Tatsachen. Dabei muss ich allerdings ergänzen, dass dies nicht nur ein Zusammenschluss all jener war, welcher bisher in der zweiten Reihe stand, sondern es dies immer noch so ist! Und zudem, es waren und sind gerade jene, welche diesen „Anderen“, also diesen politisch eher rechts orientierten Teil dieser „Organisierten“ zuzuordnen sind, welche zudem immer noch ja geradezu magisch angezogen die Nähe der organisierten Gruppen der rechten Szene mit Bezug auf die nationalsozialistische Ära suchen, sowie jenen, welche einfach nicht einsehen wollen, dass es eine Neuauflage der DDR niemals mehr geben wird! Also gerade jenen sind es, welche sich nun als die sogenannten „neuen Guten“ verstanden wissen wollen, welche die eigentlichen hauptsächlichen Urheber dieses Unwesens sind! Aus meiner Sicht gehören gerade jene zu den widerwärtigsten Erscheinungen der Gegenwart, denn ihnen scheint alles egal zu sein, Hauptsache sie stehen nun in erster Reihe. Dabei waren es gerade sie, welche Personen und Gruppierungen wieder hervorgeholt hatten, welche eigentlich schon längst niemand mehr wollte, nur um davon profitieren zu können!
Aber eines zeigt diese halbe Stunde, in welcher mir dies zu Ohren gekommen ist, auch wieder sehr eindrucksvoll, nämlich, was man sich mit diesem sogenannten „Polizeidienst“ eingefangen hat! Damit dringt wohl so gut wie alles an die Öffentlichkeit – auch wenn es nur die Öffentlichkeit der Mund-zu-Mund-Propaganda, des Geredes ist.