Vorgespräch zur Positionsbesetzung
Wien, Montag, der 22. Jänner 2015:
Da dieses Personalmanagementunternehmen nur unweit meines Wohnhauses ist, ging ich die an diesem Tag zu Fuß zu diesem Termin und nach 10 Minuten Fußweg kam ich dort um kurz nach 11 Uhr an. Wie üblich wurde ich dort mit Kaffee versorgt und zudem sollte ich noch den ebenfalls meist üblichen Fragebogen ausfüllen, bis der Betreuer des Kunden, Herr K., mit mir das Gespräch führen würde.
Nun kam endlich Herr K. und wir begannen mit dem Gespräch. Nachdem ich mich vorgestellt hatte, stellte sich auch Herr K. etwas vor und erzählte mir dabei, er sei deutsch-holländischer Herkunft und es hätte ihn nach jahrelanger Tätigkeit in Deutschland nun nach Wien verschlagen. Dabei erwähnte er auch, er selbst hätte bereits längere Zeit in der gleichen Gegend nahe Stuttgart, im Remstal, gewohnt und gearbeitet, wie auch ich in der Zeit von 2010 bis 2015, als ich bei Herrn D. und für das Hochbauamt in Stuttgart tätig war. Er meinte zu seiner Zeit in dieser Gegend, auch er wäre mit den Schwaben nicht so recht klar gekommen, denn dies wäre für ihn ein eigenes Volk, welches nur sehr schwer zu verstehen ist. In diesem Punkt waren wir uns also bereits einig.
Wie immer bei eigentlich allen meinen Bewerbungen in den letzten Jahren ging es Herrn K. vornehmlich um meine oftmaligen Wechsel des Arbeitgebers. Dies war für mich schon zu erwarten und wieder einmal musste ich die gleiche leidige Geschichte erzählen, dass ich eben von sehr vielen Arbeitgebern in der Zeit ab 2003 unter ganz anderen Voraussetzungen eingestellt worden bin, als sich danach nach Antritt der Beschäftigung herausgestellt hatte. Ich meinte auch noch, ich würde am liebsten gar nicht mehr darüber sprechen, denn was ich seit 2003 dabei teilweise erlebt hatte, würde ich einfach als nicht in Ordnung empfinden, milde ausgedrückt. Aber als ich ihm dann auch noch beschrieb, wie ich seit 2003 oftmals von Arbeitgebern regelrecht ausgenützt worden bin, unter vorher falschen Angaben in ein Unternehmen gelockt worden bin und sich danach herausgestellt hatte, diese Arbeitgeber hatten lediglich Probleme am Markt, welche sie durch mich wieder bereinigt haben wollten und mich danach wieder loswerden wollten, hatte er lediglich gelacht. Dabei wurde mir klar, er muss zumindest schon über mich gehört haben, denn seine Reaktionen darauf gingen über das übliche Maß hinaus und es schien für mich, als wüsste er, was ich seit dieser Zeit erlebt hatte.
Dann hatte ich ihm auch noch von meinem aktuellen Arbeitgeber in Frankfurt erzählt und dass dort beinahe alle aus der Führungsebene dieses Unternehmens aus dem ehemaligen Osten kämen, mein Chef in Frankfurt inklusive, welche politischen Anschauungen hier vorherrschen würden und dass man in diesen Kreisen ein sogenanntes „Neues System“ etablieren wolle, welches keinen marktwirtschaftlichen Grundsätzen entsprechen würde. Ich nehme mir dabei mittlerweile kein Blatt mehr vor dem Mund, denn ich sehe keinen Sinn mehr darin, bei Bewerbungsgesprächen nur die schönsten und tollsten Geschichten zu erzählen und danach wieder einzufahren. Denn genau daraus ergaben sich meine unzähligen Wechsel der Arbeitgeber in den letzten Jahren. Ich hatte ihm zu meinem aktuellen Arbeitgeber klar gesagt, hier wurde ich eingestellt, um ihnen bei dem Aufbau dieses politisch sehr weit links stehenden Systems zu helfen, ihnen dabei zu helfen, da sie dadurch allerdings damit doch einige Probleme in der Branche am Markt haben und sie sich von mir erwartet hätten, ich würde ihnen bei der Lösung dieser Probleme helfen. Da ich dies allerdings nicht tun werde, es nie vor hatte dies zu tun und mit vielleicht derartigen politisch motivierten Ambitionen von welcher Seite und von welcher Personengruppe auch immer, ich in Deutschland nichts zu tun haben will, versucht man mich eben nun wieder los zu werden. Ich hatte Herrn K. sehr viele meiner Erlebnisse gerade aus dem letzten Jahr erzählt, welche ich auch hier schon wieder geben habe, und hatte ihm erklärt, dies möchte ich bei meinem nächsten Arbeitgeber keinesfalls noch einmal erleben. Denn dies würde zwangsläufig wieder einen Jobwechsel für mich bedeuten, da dabei sehr schnell ein Punkt erreicht werden würde, bei dem es einfach kein weiteres Miteinander mehr geben kann. Zudem hatte ich ihm auch erklärt, wie unvorstellbar bösartig diese Personen werden können, wenn sie nicht bekommen, was sie sich erhofft haben. Man müsse dabei regelrecht aufpassen, mit wem man es zu tun hat. Dabei stimmte mir Herr K. sofort zu und meinte selbst, „bei denen muss man aufpassen!“ Also, er schien zu wissen, wovon ich spreche. Ich hatte ihm dann auch noch die Geschichte vom Besuch des obersten Chefs dieses Büro aus Berlin von Ende Juni letzten Jahres erzählt und davon, wie dieser Chef meinen kleinen Spielzeug Trabi auf meinem Arbeitsplatz entdeckt hatte und darauf meinte, „der hat sich schon richtig eingelebt bei uns“, ich dadurch allerdings dabei nur in Erfahrung brachte, aus welcher Ecke dieser Mann stammt. Dabei musste Herr K. selbst lachen.
Nun hatte Herr K. bei diesem Gespräch natürlich auch noch meinen neuen potentiellen Arbeitgeber vorgestellt. Er nannte mir sogar den Namen, was eigentlich zu diesem Zeitpunkt noch eher unüblich ist. Doch es war sehr gut, dass er dies auch tat, denn wäre ich weiter in der Annahme gewesen, es könnte sich um eines der unternehmen handeln, bei welchem ich ohnedies bereits gearbeitet habe, dann hätte ich meine Bewerbung wieder zurück gezogen. Aber als er mir den Namen des Unternehmens nannte, war ich etwas ratlos, denn diesen Namen hatte ich zuvor noch nie gehört. Er meinte, dies wäre ein mittleres Elektrounternehmen mit sehr gutem Kundenstamm, welches nun einen weiteren Projektleiter suchen würde und diese Stelle für mich doch sehr gut passen müsste. Auch einige Referenzen dieses Unternehmens führte er an und darunter befanden sich die Erste Bank Sparkasse, die Burghauptmannschaft, sowie auch die Kapuzinergruft, welche er mit einem Lächeln ergänzte. Aber dies war bei weitem kein Unternehmen, welches auch in der Industrie tätig ist und auch nicht zu den führenden Unternehmen gilt. Daher war ich doch etwas verwundert und brachte dies auch zum Ausdruck, worauf Herr K. meinte, er müsse bei der Stellenausschreibung etwas Beschönigen und größere Angaben machen, denn sonst würde er keine entsprechenden Kandidaten für die Bewerbungen erhalten. Dem konnte ich nicht widersprechen, denn ich selbst hätte mich für die nun von Herrn K. tatsächlich beschriebene Position bei der tatsächlichen Unternehmensgröße auch kaum beworben, da ich mir keine Chancen ausrechnen würde, weil ich für diese Position einfach überqualifiziert wäre und daher kaum in die engere Wahl gezogen werden würde. Die hauptsächliche Unternehmenstätigkeit umfasste eigentlich nur Projekte, welche ich in den letzten gut 25 Jahren meist lediglich neben größeren Projekten betreute. Nun, es wäre nicht so, dass ich diese Position nicht auch gerne annehmen würde, denn wenn das persönliche Verhältnis zum Chef, den Vorgesetzten und Kollegen passt, dann würde ich auch solch eine Tätigkeit liebend gerne aufführen. Und wenn ich dies vielleicht auch noch bis zu meiner Pensionierung tun könnte, dann wäre ich sofort mit an Bord in diesem Unternehmen. Aber es müsste einfach passen, was ich so auch Herrn K. mitgeteilt hatte und er mir dabei auch zustimmte.
Eines hatte mich allerdings schon bei diesem Gespräch äußerst gestört. Denn Herr K. machte mir regelrecht Vorwürfe, da ich mich nicht von mir aus für diese Stelle beworben hatte. Dabei hatte ich ihm dies doch beinahe sehr ausführlich erklärt. Dann war da noch dieses zustimmende und hämische Lächeln, als ich ihm während des Gespräches erklärte, ich wäre in den letzten gut 15 Jahren von meinen Arbeitgebern lediglich und regelrecht ausgenützt worden, was mir überhaupt nicht gefiel. Aber ich hatte ihm wohl meine häufigen Wechsel der Arbeitgeber in den letzten 15 Jahren ausführlich erklären können, zudem ließ er im Gespräch auch immer wieder durchblicken, er wüsste über mich doch weit mehr, als aus meinen Bewerbungsunterlagen ersichtlich ist und er meinte daher, er würde mich bei seinem Klienten für diese Position vorschlagen. Zudem waren wir uns beide einig, würden in diesem Unternehmen die persönlichen Verhältnisse zueinander passen, dann wäre dies auch eine für mich gut passende Stelle.
Nach gut einer Stunde war dann das Gespräch auch wieder zu Ende.