„Die haben den nur dafür hergenommen, damit sie mit ihm alles kaputt machen können“
Frankfurt am Main, Mittwoch, der 1. November 2017:
Ich war gerade von der Arbeit nach Hause gekommen, stand kurz am Fenster um etwas zu lüften, da kam aus dem Haus gegenüber eine junge Frau heraus und ging zum Taxi, welches schon vor dem Haus auf sie wartete. Ihr hinterher kam noch ein Mann, welcher sie begleiten wollte, ihr aber kaum folgen konnte, da sie schon zu ihrem wartenden Taxi eilte. Da drehte sie sich noch kurz um und meinte zu dem ihr folgenden Mann, als sie mich am Fenster stehen sah,
„da ober steht der Mann! Die haben den nur hergenommen, damit sie mit ihm alles kaputt machen können! Der hat das mitbekommen und ist überall davon gelaufen.“
Der Mann erwiderte darauf,
„das kann doch nicht sein.“
Aber sie meinte,
„doch, das ist so! Überall erzählen sie jetzt, wie schön denn nun alles geworden ist, aber das glaubt ihnen mittlerweile niemand mehr, denn es ist alles überall noch viel schlimmer geworden!
Und dann ergänzte sie noch,
„die müssen jetzt aufhören mit denen und der soll wieder zurück gehen, denn das kann man nicht mehr mit ansehen. Den ganzen Tag redet er nichts mit denen, sondern träumt nur mehr von daheim!“
Und dann drehte sie sich wieder um, ging weiter zu ihrem Taxi und verschwand darin.
Als ich den sie den letzten Satz sprechen hörte, dachte ich mir, damit hat sie gar nicht einmal so unrecht. Ich will wirklich nichts mit ihnen zu tun haben und rede nur mit ihnen, wenn es unbedingt erforderlich ist. Meine nunmehrige Tätigkeit in diesem kleinen Ingenieurbüro führe ich ja nur deshalb aus, da mir überhaupt nichts anderes übrig geblieben ist. Und für diese Arbeit jedes Mal von Wien nach Frankfurt zu pendeln, halte ich für mehr als überflüssig. Aber, ganz nach Frankfurt und damit nach Deutschland zu ziehen, das will ich aus schon beschriebenen Gründen auf keinen Fall. – Als könnte ich eine derartige Tätigkeit nicht auch in Wien ausüben. Mein Beruf ist von der nun scheidenden Bundesregierung in Österreich sogar als Mangelberuf bezeichnet worden, aber für mich gibt es wohl keine Möglichkeit mehr, in Österreich meinen Job auszuüben.
Auch damit hat sie recht. Mich hat man tatsächlich lediglich dafür hergenommen, um mit mir alles kaputt zu machen. Und auch dies war ein Grund für mich, überall relativ rasch wieder das Weite zu suchen, nachdem ich dies erkannt hatte, denn ich hatte keine Lust dafür, deren Chaos, welches sie angerichtet hatten, wieder auszubügeln.
Aber, eines verstehe ich bis heute nicht. Warum hat deshalb nie jemand mit mir Kontakt aufgenommen und tut dies auch bis heute nicht, denn lediglich über mich zu sprechen, das löst das Problem keinesfalls. Weder für mich, noch für sonst jemanden. Dies ist lediglich die Basis, weshalb sie ihre Intrigenspiele durchführen können.
Zudem zeigt dies wieder einmal, ich werde den ganzen Tag über überwacht. Denn, woher könnte sie sonst wissen, wie ich mich in meiner Umgebung, in der ich mich zwangsweise befinde, verhalte!
Schon der ganze Arbeitstag war, wie eigentlich die letzten Wochen immer, höchst eigenartig. Es ist einfach nichts zu tun. Gut, früher hätte ich so eine Zeit, in der bei meinen Projekten wenig los ist, nutzbringend verbracht, denn es gibt immer etwas zu tun. Auch wenn man nur Vorbereitungen dafür trifft, bei einem neuen Projekt raschen voran zu kommen. Aber unter diesen Umständen bin ich einfach nicht bereit dazu. Auch die Kollegen schlagen, mehr oder weniger, einfach nur die Zeit tot. Dies scheint aber kaum ein Problem darzustellen. In ihrem neuen System spielt dies wohl einfach keine Rolle mehr.
Zudem hatte ich heute auch noch eine kleine Abnahme eines Geschoßes bei meinem Projekt in Wiesbaden. Aber auch da – mir wäre dies nie eingefallen, eine Anlage in diesem Zustand abnehmen zu lassen. Es spielt eben einfach keine Rolle mehr. Das Leistungsprinzip ist längst ausgeschaltet, Konsequenzen für ein Fehlverhalten sind keine mehr zu erwarten – also, was soll’s!
Wie hat es jemand an der U-Bahn, als ich am Abend von der Arbeit nach Hause unterwegs war, so treffend ausgedrückt,
„es ist niemand mehr da, der sagt wie es ist bei denen und das haben sie jetzt so wollen!“
Aber, was bringt dieses „neue System“? – Gerade, als ich dies schreibe, befindet sich die Feuerwehr im Haus meiner Unterkunft. Ich hatte gar nichts davon mitbekommen, als sie vorgefahren waren, aber, als ich die blauen Blinklichter sah, blickte ich zum Fenster raus und stellte fest, ganze sieben Feuerwehrfahrzeuge stehen vor dem Haus. Gut, die Hektik der Feuerwehrleute hielt sich in Grenzen, daher schien es nicht weiter besonders tragisch zu sein, aber, als ich mich wieder an meinen Schreibtisch setzte um weiter zu schreiben, da bemerkte ich auch etwas Brandgeruch in meiner Nase. Daher begab ich mich auf den Weg, um im Haus nachzusehen, was den los sei. Als ich beim Treppenhaus in der Mitte des Gebäudes angekommen war, kam dann auch noch ein Feuerwehrmann die Treppe herunter und ich fragte ihn, ob dies den in diesem Haus sei? Da meinte der Feuerwehrmann, es gäbe starken Brandgeruch im Haus, welcher jedoch nicht geortet werden könne. Da kamen auch noch zwei weitere Mitbewohner hinzu und meinten ebenfalls, sie würden einen Brandgeruch vernommen haben, daher liefen wir dann zu viert in den Trakt, in welchem auch ich wohne. Aber, als wir so durch eine Brandschutztüre nach der anderen liefen, viel dem Feuerwehrmann auf, alle Türschließer sind ausgehängt! Und er meinte, wenn es in diesem Haus einmal richtig brennt, dann möchte er auch nicht hier wohnen. Dabei ist dieses Haus gerade mal 6 Jahre alt und wird zudem den ganzen Tag von sogenannten Scouts betreut. Aber derartige scheinen denen dabei offensichtlich nicht aufzufallen. Allerdings, falls der Abfalleimer vor dem Haus überfüllt ist, sodass der Müll bereits daneben landet, dann hängen böse Nachrichten mit beigefügtem Bild an der Wand. Oder es steht ein Fahrrad im Treppenhaus, dann ist Feuer unterm Dach! – Apropos Feuer! Ich vermute, im Haus hat wieder einmal jemand etwas „zu heiß gekocht“ und dies hat den Brandgeruch ausgelöst. Und bei dieser Lüftung im Haus, breiten sich derartige Gerüche fast im ganzen Haus rasend schnell aus.
Auch ich hatte letzte Woche ein ähnliches Erlebnis. Allerdings hatte ich meine Wohnung geputzt, welches aber offensichtlich einer meiner Nachbarinnen mitbekommen hatte und daraufhin meinte, „wenn der putzt, dann riecht es auch gleich ganz gut hier her innen.“
Und dann ergänzte sie noch,
„das macht der jetzt richtig gut, der hält denen den Spiegel vor und zeigt allen, dass dieser elende Gestank von ihnen selbst kommt und nicht von ihm, so wie sie dies immer behauptet hatten.“
Naja! In der Bau- und Immobilienbranche ist sicher nichts wirklich besser geworden in den letzten Jahren. Lediglich die Befürworter dieses „neuen Systems“, dieser „neuen Gemeinschaft“ profitieren in ungeahnten Dimensionen!
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