„Der soll aber schon gescheit sein!“
Wien, Samstag, der 4. März 2017:
Wenn es eines gibt, was ich mir nicht nehmen lassen will, dann ist es mein Kaffeehausbesuch, wenn auch immer ich dazu die Möglichkeit habe. Dabei ist es mir auch völlig egal, ob und wie ich angegangen werde. Da ich zudem das Theater um mich nicht durch die ganze Stadt ziehen will, gehe ich dann auch meist in das gleiche Café – ins Café Raimund. Zudem liegt es ja nicht weit von meiner Wohnung entfernt und die Umgebung ist für diesen Unfug nicht uninteressant, liegt es doch neben dem Justizpalast.
Nun ging ich auch an diesem Nachmittag wieder, kurz nach 1 Uhr, Richtung Innenstadt. Auf halben Weg zum Café Raimund kam mir allerdings ein junges Paar entgegen, wobei sie meinte, kurz bevor ich an ihnen vorbei ging,
„der soll aber schon gescheit sein!“
Darauf meinte ihr Begleiter,
„das ist uns wurscht!“
Naja! – Ist auch im neuen System nicht mehr notwendig!
Danach im Café selbst, kaum hatte ich mich an einen der Tische im Raucherbereich gesetzt, meinte ein junger Mann zu seiner Begleiterin, er hatte mich wohl sofort erkannt, und das hätte mich beinahe überrascht, noch dazu in schweizerischem Dialekt,
„das ist einer: Arbeit macht frei!“
Da hatte er mich allerdings gänzlich falsch eingeordnet, denn genau dies bin ich keinesfalls! Aber es wunderte mich insofern nicht besonders, erweckte er doch für mich den Eindruck, als wäre er selbst einer dieser „Organisierten“ und die hatte ja gut 15 Jahre lang versucht, mich permanent sowohl in die links- als auch in die rechtsextreme Ecke zu drängen.
Wenn es allerdings eines gibt, was ich überhaupt nicht ausstehen kann, dann ist es dies, wenn unter ihnen immer wieder jene auftauchen, welchen den für sie so typischen bestialischen Gestank verbreiten, so wie ebenfalls an diesem Nachmittag. Und dann versuchen sie dies auch noch, anderen in die Schuhe zu schieben!
(2018-07-06)