„Jetzt legen sie ihn, denn sie sagen, hier sind eh keine von ihnen!“
Wien, Samstag, der 28. Jänner 2017:
Vormittags beim Bäcker:
Am späteren Vormittag ging ich zum Bäcker vor, um mir Gebäck fürs Frühstück zu kaufen. Kein Wunder, wenn ich dies meist erst gegen Mittag erledigte, kam ich doch an Freitagen nun erst wieder gegen Mitternacht von Frankfurt zurück.
Da stand ich nun an der Theke im Bäckerladen, um mir meine zwei Semmel zu kaufen. Dabei bemerkte ich eine Frau, welche an einem der Tische im Hintergrund des Ladens saß und mit ihrem Mobiltelefon telefonierte. Wenige Augenblicke später kam sich lächelnd an die Theke und meinte zur Verkäuferin, welche mich gerade bediente,
„jetzt legen sie ihn! – Denn sie sagen, hier wären eh keine von ihnen!“
Und grinste dabei auch noch schadenfroh!
Nun war mir allerdings dieses ewig dämliche Gerede neben mir zu dumm geworden und ich begann selbst etwas vor mich herzusagen, ohne dabei jemanden direkt anzusprechen. Ich wollte einfach nur einmal testen, wie sie darauf reagieren. Und da sagte ich leise, aber doch so laut, sodass die beiden dies hören konnten, vor mich her,
„die sind wirklich für alles zu doof! Wenn die wüssten, dass überall auch die Mafia an dem dran ist, dann würden sie sich in die Hose machen!“
Ich wollte eben nur einmal sehen, wie sie darauf reagieren, wenn ihnen jemand mit ihren eigenen Waffen entgegen kommt. Und siehe da, die Verkäuferin hatte dies tatsächlich gehört und reagierte darauf regelrecht schockiert. Sie sagte zwar nicht, wahrscheinlich wusste sie darauf auch nichts zu sagen, aber ihr Gesichtsausdruck sagte eigentlich schon alles. Selbst der Frau, welche mich zuvor noch so schadenfroh angrinste, war dies ebenfalls sehr schnell vergangen. Ich dachte mir nur, nun sehen sie einmal selbst, wie dies ist und ging mit meinen zwei Semmeln nach Hause um zu frühstücken.
In meiner Wohnung angekommen bereitete ich mir einen Kaffee für das Frühstück zu und, solange mir meine Kaffeemaschine diesen zubereitete, ging ich auf meinen Balkon, um eine Zigarette zu rauchen. Aber kaum stand ich am Balkon, klang es schon aus von einer männlichen Stimme aus der Wohnung über meiner, meiner Aufpasser,
„der traut sich was!“
Darauf folgte eine weibliche Stimme,
„und die war ganz erschrocken, wie unheimlich ruhig er dabei ist!“
Interessant dabei war, seit meinem Einkauf im Bäckerladen waren gerade Mal vielleicht drei Minuten vergangen!
Kurz nach Mittag beim Einkaufen:
Kurz nach Mittag ging ich zum Discounter einkaufen. Mein Kühlschrank muss auch immer wieder einmal aufgefüllt werden. Aber kaum gehe ich aus dem Haus hinaus auf den Gehsteig, da liegen regelrecht drei jüngere Frauen auf dem Gehsteig herum. Beinahe wie Penner. Da meinte eine dieser Frauen, die älteste von ihnen,
„hier her innen wird es uns gelingen, denn hier ist Mitten im Gebiet der Grünen und die sind alle mit dabei!“
Kurz zuvor meinte noch die jüngste von ihnen,
„draußen im 18. Ist es uns nicht gelungen!“
Was mag dies wohl sein, was ihnen hier im 8. Wiener Gemeindebezirk gelingen soll, was ihnen zuvor im 18. Bezirk nicht gelungen ist. Und, ist der 8. Bezirk tatsächlich Mitten im Gebiet der Grünen? – Gut, auf der anderen Straßenseite beginnt schon der 7. Bezirk und dies gilt tatsächlich als Hochburg der Grünen in Wien! Aber, was mag ihnen wohl so wichtig sein, dass es ihnen unbedingt gelingen sollte?
Danach am Weg ins Café Raimund:
Nachdem ich meine Einkäufe getätigt hatte und der Kühlschrank für das Wochenende wieder aufgefüllt war, gönnte ich mir noch einen Kaffee im Café Raimund. Aber schon am Weg dorthin begab sich Folgendes. Zwei Passantinnen kamen mir entgegen und da meinte eine von ihnen, als sie mich sah,
„das werden hier in Wien jetzt immer mehr! – Jetzt muss er dann zu uns gehen, denn sonst hat er überhaupt keine Chance mehr!“
Im Café war ich danach beinahe schon enttäuscht, da sich an diesem Tag beinahe nichts Nennenswertes ereignet hat. Aber vielleicht fällt mir Vieles schon gar nicht mehr auf …