Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt
Wien, Mittwoch, der 21. Dezember 2016:
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, daher hatte ich schon am frühen Morgen die Einladung für mein zweites Bewerbungsgespräch bei diesem Unternehmen für Risiko Consulting am 11. Jänner 2017 um 15:00 Uhr per E-Mail zugesagt.
Aber ich hatte noch nicht einmal diese E-Mail abgeschickt, da klang es schon wieder aus der Wohnung oberhalb meiner,
„der geht doch hin!“
Nun war mir schon die ganze Zeit über aufgefallen, gerade aus der Wohnung oberhalb meiner waren immer wieder Gespräche zu hören, welche beinahe punktgenau zu dem passten, was ich gerade im Internet tat. Technisch ist dies ganz einfach möglich und auch kaum nachzuweisen. Aber trotzdem mehr als widerlich. Für mich war dies auch meist ganz einfach zu hören, denn ich musste lediglich eines meiner Fenster geöffnet halten, oder die Balkontüre offen stehen lassen, kurz zuvor stand ich übrigens noch auf meinem Balkon um eine Zigarette zu rauchen und lies danach meine Balkontüre offen, aber manchmal waren selbst die Wände hellhörig genug, damit ich mit verfolgen konnte, worüber gerade in dieser Wohnung gesprochen wurde – und auch noch wird! Offensichtlich waren meine Nachbarn oberhalb nun etwas enttäuscht, da ich diesen Termin doch wahr nehmen wollte und nicht einfach absagte, da ich, falls ich diese Stelle erhalten würde, dort ohnedies wieder das Gleiche erleben würde, was ich in den Unternehmen, in welchen ich in den letzten Jahren arbeitete, erlebt hatte. Aber was sollte es, den Termin wollte ich eben auf jeden Fall wahrnehmen. Zudem hätte ich in Wien mittlerweile beinahe jede neue Arbeit angenommen, nur um nicht wieder jede Woche nach Deutschland fahren zu müssen, um dort zu arbeiten.
Nachmittags im Café Raimund:
Nachdem ich am Vormittag auf der Couch noch den etwas von dem in der Nacht zuvor nicht gefundenen Schlaf nachgeholt hatte, ging ich, kurz nach 1 Uhr nachmittags noch in das Café Raimund. Dies war für mich beinahe schon zur Gewohnheit geworden. Aber kaum hatte ich im Raucherbereich des Cafés meinen Platz eingenommen und meine Melange serviert bekommen, sah ich, wie sich ein älterer Mann an einen der leeren Tische im Nichtraucherbereich setzte. Er gab seine Bestellung auf und kam dann in den Raucherbereich, sah mich dabei grimmig an, um sich dann dort von der Wandhalterung einige Zeitungen zu holen. Nun saß er also an seinem Platz und las dort, mit dem Rücken zu allen anderen Gästen, alleine auf seinem Tisch, die Zeitungen. Gelegentlich sah er dabei zu mir durch die Glaswand herüber, lies sich aber sonst nichts weiter anmerken. Doch dann meinte er zum Kellner, einem Kroaten, welchen ich überhaupt nicht ausstehen konnte, er passte einfach auch nicht in dieses Kaffeehaus, eher in eine Imbissbude, nachdem er noch einmal zu mir herüber blickte, sodass der Kellner dies auch wahrnehmen konnte,
„jetzt wird er rein gehen mit denen, dann ist alles weg bei denen. Und wenn er dies mit seinem eigenen Namen macht, nur damit er damit auch Geld verdienen kann, dann sind wir ihn los. Denn dann wird er nichts mehr bekommen, weil wir ihm zuvor alle vorziehen.“
Der Kellner lachte sich dabei regelrecht kaputt, als ihm dies der Mann sagte. Doch dann ging es weiter,
„naja! Da ist er eben selbst schuld, wenn er sich das linke Wien als seine neue Heimat ausgesucht hat!“
Aber was meinte der Mann damit, welchen ich übrigens nicht kannte und auch zuvor noch nie wahrgenommen hatte: Er meinte wohl, ich würde mit meiner Geschichte nun ins Internet gehen. Also, meine Lebensgeschichte schreiben, in der all meine Erlebnisse im Zusammenhang mit diesen „Organisierten“ beschrieben sind und diese danach im Internet veröffentlichen. Dadurch würde diesen „Organisierten“ die Möglichkeit genommen werden, ihr Unwesen weiter zu betreiben, da dies dadurch öffentlich bekannt werde und ihre Taten dadurch unterbunden werden würden. Um mit meiner Geschichte im Internet auch Geld zu verdienen, müsste ich dies allerdings unter meinem eigenen Namen veröffentlichen, anders würde ich keine Bezahlfunktion realisieren können. Dies würde ihnen allerdings wiederum die Möglichkeit geben, mir all meine Widersacher zu bevorzugen, wodurch ich nie mehr die Möglichkeit erhalten würde, in meinem Leben etwas zu erreichen. Zudem sei ich selbst schuld, da ich mir ja das politisch durch die SPÖ dominierte Wien als meine neue Heimat ausgesucht hätte! – Dies sind tolle Ansichten, fand ich!
Scheinbar ist es mit der weltoffenen Haltung Wiens unter der SPÖ-dominierten linksliberalen Stadtregierung dann doch nicht so weit her! Es schein sogar so zu sein, dass diese „linksliberale“ Gesinnung, wie ich es immer beschreibe, sich eben lediglich auf „linksliberale“, also liberal lediglich auf politisch links denkende Bürger beschränkt zu sein scheint. Also, von wegen weltoffen! Politisch äußerst eingeschränkt, wie ich meine. Zudem ist es doch äußerst bedenklich, sich dafür auch noch dieses Unwesen der „Organisierten“ nutzbar zu machen.
Nun stand ich, bis vor wenigen Jahren, keiner Partei, ausgenommen der FPÖ, fern. Allerdings angesichts solcher Aussagen von Personen in meiner Umgebung, welche sich in ihren politischen Ansichten auch noch so klar definieren, sieht dies nun doch ganz anders aus! Denn, wie sollte ich jemals noch eine der beiden in Wien regierenden Parteien wählen, weiß ich doch aus solchen Aussagen, wie über mich gedacht wird. Mag sein, dies ist keine generelle Haltung, aber es ist doch mehr als bedenklich. Bedenklich vor allem deshalb, da ich eben der Ansicht bin, bei diesen „Organisierten“ handelt es sich eben um eine kriminelle Vereinigung.
Ich hatte es zudem ohnedies schon jahrelang vor, über all meine Erlebnisse zu schreiben, denn dies kann einfach in einem Land wie Österreich, oder Deutschland, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, nicht normal sein. Äußerst bedenklich ist es zudem, wenn lange zuvor schon derart dagegen Stimmung gemacht wird. Nun ist es eben so gekommen, dass ich bereits mein Manuskript dazu im Internet veröffentlichen muss, da beinahe all meine Aktivitäten rund um die Uhr mit verfolgt werden und dagegen sofort vorgegangen wird und, wie man am Morgen schon gesehen hat, dafür auch alle sich nur bietenden technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, sodass ich eigentlich per Hand, oder auf einer Schreibmaschine schreiben müsste. Nur, um nicht sofort der Stimmungsmache gegen mich ausgesetzt zu sein.
Es ist schon seltsam, worüber sich mir völlig fremde Gäste eines Kaffeehauses Gedanken machen, über mich und mein Leben, und diese dann auch noch sofort mit einem der Kellner offen besprechen!