„Das gibt wieder riesen Gelächter bei uns!“
Wien, Montag, der 12. Dezember 2016:
Ich vernehme immer wieder Äußerungen von mir gänzlich fremden Personen in meiner Umgebung, welche ich wahrscheinlich nie mehr in meinem Leben vergessen werde. Daher schreibe ich sie einfach nieder, um nicht ständig daran zu denken und auch immer wieder im Kalender nachzusehen, wann und deshalb auch in welchem Zusammenhang sie gefallen sind! So auch an diesem Tag.
Ich gehöre nun mal zu jenen Menschen, welche sich, um sich nach einem, egal aus welchen Gründen auch immer, anstrengenden Tag etwas zu entspannen, ein Bier kaufen. Meist werden es dann zwar mehrere, doch, da ich ohnedies nur kleine Biere, in Österreich aus als „Seiterl“ bekannt, trinke, und davon auch kaum mehr als drei oder vier, höchstens einmal fünf, habe ich damit auch kein Problem. Zudem gehöre ich zu jenen Menschen, welche auf Alkohol auch nicht negativ reagieren und deshalb übermütig, oder gar aggressiv werden. Ganz im Gegenteil. Mich entspannt dies lediglich. Dabei ist es mir auch egal, ob ich dabei alleine bin.
Daher hatte ich auch an diesem Tag spät abends noch den Entschluss gefasst, in diese internationale Kneipe, schräg gegenüber meines Wohnhauses, in dieses „Shebeen“ zu gehen, um mir dort zwei, drei „Seiterl“ Stiegl zu kaufen. Stiegl ist übrigens eine Salzburger Brauerei und kommt daher aus meiner alten Heimat, da ich doch eigentlich Salzburger bin, seit dem ich aus Unterach weggezogen bin. Dort kam ich übrigens auch zur Welt!
Nun ging ich also kurz nach 11 Uhr abends noch in diese Kneipe. Diese war mittlerweile nunmehr spärlich besucht, was auch kaum ein Wunder war, denn schließlich war es ein Montag Abend. Wie meist stand ich am Stehbereich, direkt gegenüber der Bar. Dort, wo die Bedienungen hinter dem Barbereich hervorkommen, um den Gästen ihre Getränke zu servieren. Nachdem ich alleine unterwegs war, sah ich mich – ich würde sagen – natürlich um, wer sich denn sonst noch in dieser Kneipe aufhält. Und da fielen mir zwei jüngere Frauen an der Stirnseite der Bar auf. Sie saßen direkt an der Wand, gleich unter der Dart Scheibe, welche allerdings – Gott sei Dank – kaum benützt wird in diesem Lokal. Diese beiden Frauen sahen auch immer wieder zu mir herüber, daher begann ich, ihren Gesprächen etwas zu lauschen, weil ich wissen wollte, warum sie denn immer wieder zu mir herüber blickten. Eine Anmache schließ ich ohnedies gleich im Vorhinein aus, denn dafür war ich mittlerweile in dieser Kneipe als viel zu zurückhaltend bekannt. Ich wollte einfach nur wissen, worüber diese beiden Frauen sprechen, wenn sie schon immer wieder zu mir herüber blickten, denn irgendwie konnte ich es mir ohnedies längst denken. Zudem fiel mir auf, beide Frauen hatte einen Deutschen Akzent – was für mich alles andere als unbedeutend war. Denn da meinte eine dieser Frauen,
„das gibt wieder riesen Gelächter bei uns, wenn wir ihnen hier die guten Leute wegnehmen!“
Sah dabei wieder zu mir herüber und lachte mich regelrecht aus!
Dies war wieder einmal so eine Äußerung in meiner Umgebung, welche ich nie mehr in meinem Leben vergessen werde!
Dabei muss ich eines sagen, ich habe überhaupt nichts gegen Ausländer, bin ich doch in Deutschland selbst einer, aber solche Ausländer sollten doch besser dort bleiben, woher sie gekommen sind! Und dies gilt für mich gerade für Ausländer aus Deutschland! – Ich kann es eben nicht mehr ändern. Diese, meine Ansichten haben sich eben aus dem Erlebten seit 2010 so ergeben! Und ich empfinde es als eine Schande, dass dies so gekommen ist!
Wie oft bin ich schon dafür regelrecht beschimpft worden, da ich den Ursprung dieses Unwesens in Deutschland sehe. Aber da frage ich mich, wie sollte ich angesichts solcher Aussagen noch etwas anderes denken?
(2018-05-15)