„Der muss das tun, ohne dass er etwas verlangt dafür!“
Wien, Dienstag, der 2. August 2016:
Wieder einmal war ich auch an diesem Nachmittag am Weg ins Kaffee, um mir eine Melange zu gönnen. Eigentlich das Einzige, was mir noch geblieben war. Aber, als ich die Lerchenfelder Straße entlang ging, kam mir schon wieder eines dieser etwas älteren Weibsbilde entgegen, welche alles wissen und sofort mit jedem darüber sprechen. Sie blieb dabei auch noch extra stehen, damit ihre Gesprächspartnerin ganz genau mitbekommt, wen sie nun meint. Und da sagte sie,
„wir wollen das alle nicht, dass der all sein Wissen auf eine Bezahlseite im Internet stellt! Der muss das tun, ohne dass er etwas verlangt dafür!“
Es sind eben erbärmliche Schmarotzer, welche alles für sich haben wollen, ohne dafür auch nur eine einzige Gegenleistung zu erbringen!
Wenige Augenblicke später saß ich dann auch im Kaffee. Diesmal allerdings im Café Bellaria. Ich setzte mich an den letzten Tisch am Gehsteig und trank dort meine Melange. Dabei war ich an diesem Nachmittag einer der wenigen Gäste, denn das Wetter war auch nicht besonders.
Aber kaum saß ich dort an meinem Platz, lief eine Frau, vielleicht Mitte ihrer fünfziger Jahre doch etwas auffällig an mir vorbei. Sie tat so, als würde sie mit ihrem Mobiltelefon telefonieren. Doch dabei hatte sie ihr Telefon mehr als auffällig an ihr Ohr gehalten, den mit ihrer Kamera an ihrem Mobiltelefon hätte sie mich so gut ins Bild bekommen, ob dabei ihr Gesprächspartner auch ihre Stimme gehört hatte, dabei wäre ich mir nicht so sicher gewesen. Irgendwoher muss es ja auch kommen, dass mich beinahe jeder von diesen Ungestalten auf der Straße erkennt. So werden eben „unauffällig“ Bilder von mir geschossen und diese dann in sozialen Netzwerken geteilt, damit nur ja jeder ganz genau weiß, wer mit dem Verräter gemeint ist!
(2018-07-29)