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„Dafür haben wir unser neues System“

Freitag, 18. September, 2015Mittwoch, 5. Juni, 2019
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„Dafür haben wir unser neues System“
Unterach, Freitag, der 18. September 2015:

Wieder einmal besuchte ich am Weg von München nach Wien mein altes Heimatdorf. Ich wollte nur die spätsommerliche Abendsonne genießen, legte mich dazu im Strandbad auf eine der Holzpritschen und genoss einen der letzten warmen Sommerabende. Nachdem es mir allerdings zu kalt wurde, ging ich zu meinem ehemaligen Nachbarn, kaufte mir dort einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen. Dass er, der Wirt, mein ehemaliger Nachbar, mit mir kaum ein Wort wechselte, dass war eigentlich schon immer so. Daher störte mich dies auch nicht weiter. Für ihn war ich immer schon ein minderwertiges Lebewesen. Als Mensch hat er mich noch nie, seitdem er in diesem Ort lebt, behandelt und dies sind immerhin schon beinahe dreißig Jahre.

Nicht viel anders war es, als ich im Anschluss noch in die Weinschänke am Dorfplatz zu Andreas M. wechselte. Auch dort saß ich lediglich allein an seiner kleinen Bar und wusste nicht so recht, was ich mit diesem Abend anfangen soll. Doch dann betrat eine Gruppe von jüngeren Leuten das Lokal und setzte sich an den ersten Tisch, gleich am Eingang in das Lokal. Nun bin ich ja selbst in diesem Ort aufgewachsen, daher kannte ich diese Leute und wusste auch, wohin diese zu zählen sind. Es ist eine Art von Stammtisch, welchen diese Gruppe betreibt.

Wenig später meinte allerdings einer der Gäste, welche am Tisch neben der Bar saßen zum Wirt, als der hinter der Bar Getränke für sie einschenkte,

„und? Was ist mit denen? Treten die heuer gar nicht mehr an heuer bei der Wahl?“

Darauf Andreas M., der Wirt,

„die machen gar keine eigene Fraktion mehr! So, wie das jetzt ist, haben die mehr Einfluss als früher, müssen sich allerdings jetzt nicht mehr immer für ihre Parteizugehörigkeit rechtfertigen.“

Nun saß ich in der Ecke der kleinen Bar, bekam dies mit und dachte mir, das befürchte ich auch schon die ganze Zeit.

Es ist zwar grundsätzlich kein politischer Stammtisch, welchen diese jungen Männer, welche nun am ersten Tisch, gleich am Eingang in das Lokal, saßen, allerdings haben alle die gleiche Parteizugehörigkeit, beziehungsweise sind alle der gleichen Partei zuzuordnen – nämlich der örtlichen Gruppe der Freiheitlichen Partei Österreich, der FPÖ.

Na bum, dachte ich mir. So weit ist es also schon mit dem „neuen System“, mit dieser „neuen Gemeinschaft“ gekommen, dass die örtliche Fraktion der FPÖ erst gar keine eigene Fraktion mehr betreibt, gar nicht mehr zur Wahl antritt, da sie so, wie sich dies nun entwickelt hat, ohnedies mehr Einfluss haben als zuvor. Also, ich würde dies als Mafia bezeichnen, dachte ich mir.

Nach meinem üblichen kleinen Pils und einem Mineralwasser verließ ich die Weinschenke wieder, denn al zu aufregend ist solch ein Abend auch wieder nicht, wenn man niemanden hat mit dem man sich auch nur ein klein wenig unterhalten kann. Aber ich wollte noch nicht meinen Heimweg nach Wien antreten, denn irgendwie hatte es mich doch interessiert, wie denn die Stimmung im Ort ist, findet doch am darauffolgenden Sonntag in Oberösterreich die Landtagswahl statt und dabei auch Gemeinderatswahlen, sowie die Wahlen zum Amt des Bürgermeisters. Daher fuhr ich mit meinem Auto noch etwas zurück, Dorf auswärts, um in diese Allerweltskneipe –  Bar, Pizzeria, Spielhölle und wer weiß was sonst noch alles – zu gehen.

Doch dort angekommen, schien es, als sei der Wahlkampf nun vollkommen ausgebrochen. Denn der Spitzenkandidat der örtlichen Volkspartei stand gleich am Eingang in das Lokal an der Bar und unterhielt sich mit mehreren Leuten. Niemals wäre ich bei Georg B. darauf gekommen, dass er ein Parteimitglied der ÖVP wäre, denn ich kann mich noch gut daran erinnern, als vor einigen Jahren der Alt-Landeshauptmann von Salzburg Franz Schausberger von der ÖVP regelrecht abgesägt wurde, als ihm häusliche Gewalt angedichtet wurde und sich Georg B. darüber freute, wie ein kleines Kind. Zudem sieht man ihn nur, käme man ebenfalls niemals auf die Idee, er könnte Mitglied der ÖVP sein. Viel eher würde man ihn zu einer Randgruppe des politischen Lagers zuordnen. Aber nein, nun ist der Spitzenkandidat der örtlichen ÖVP und auch deren Kandidat für das Amt des Bürgermeisters im Ort.

Kaum betrat ich das Lokal durch die Tür, hörte ich ihn schon, wie er da zu einem seinem Gesprächspartner meinte, einem jungen Mann, welchen ich zwar vom Sehen her kenne als er noch ein kleiner Knirps war, jedoch nicht mehr weiß, zu welcher Familie er gehört, dafür bin ich mittlerweile viel zu selten in diesem Ort,

„wir wollen eine Gemeinschaft haben, bei der alle zusammengehören und wir uns alles untereinander ausmachen können, ohne viel zu streiten!“

Und schon wieder dachte ich mir, na bum, genau was ich schon seit Jahren miterlebe, und Georg B. verfolgte ganz genau, wohin ich mich nun an der Bar setzen würde.  Doch da meinte sein Gesprächspartner darauf,

„das wird nicht gehen“

Doch da meinte er drauf,

„ich glaube schon, dass wir das zusammenbringen werden.“

Und er erwähnte zudem noch,

„der Landesrat … ist heute Abend auch unterwegs und der sagt das Gleiche.“

Er hat auch den Namen dieses Landesrats genannt, doch da bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich auch den richtigen Namen im Gedächtnis habe, daher lasse ich diesen weg.

Sein Gesprächspartner war aber immer noch nicht sehr überzeugt davon und meinte,

„die Grünen, die vielleicht. – Die Neos?“

Darauf er,

„die auch!“

Und lächelte. Zudem erwähnte er noch ein weiters Mitglied der Landesparteiorganisation, welche ebenfalls an gleichem Abend in Attnang-Puchheim in gleicher Mission unterwegs sein soll. Deren Namen hatte ich mir allerdings wirklich nicht gemerkt.

Besonders flüssig verlief der Gesprächsverlauf der beiden nicht gerade. Meist kam es zwischen den Argumenten, welche der Bürgermeisterkandidat vorbrachte, doch zu längeren Pausen im Gespräch. Doch dann ging es weiter und dieser meinte,

„und warum habt ihr bei den Flüchtlingen mitgemacht?“

Darauf dieser,

„als christlich soziale Partei muss man eben Leute aufnehmen, die in Not sind!“

So weit, so gut. Doch mich störte sein „Lächeln“ dabei.

Darauf erwiderte sein Gesprächspartner,

„und was macht ihr mit alle den Leuten dann?“

Darauf er,

„dafür haben wir unser neues System, damit wir jeden wegbekommen, den wir nicht wollen!“

Na! Was ich dauernd sage, dachte ich mir. Wieder war dies von den ständigen Blicken von ihm zu mir verbunden, bei denen er genau aufpasste, wie ich darauf reagieren würde. Aber ich verzog keine Miene, tat einfach so, als würde ich es erst gar nicht hören. Für mich war all dies einfach nur eine Bestätigung dessen, was ich ohnedies schon seit langer Zeit zu hören bekomme!

Das Gespräch war danach, zumindest solange ich noch in diesem Lokal war, damit beendet. Wirklich überzeugt schien mir sein Gesprächspartner nun nicht gerade zu sein, aber umso zuversichtlicher wirkte der Bürgermeisterkandidat.

Ich hatte ja noch zweieinhalb Stunden Fahrt mit dem Auto vor mir, daher verlies ich auch dieses Lokal nach einem weiteren Kaffee und einem Mineralwasser wieder und begab mich endlich auf den Heimweg nach Wien.

Die ganze Fahrt über fragte ich mich, wie viel mag wohl so ein örtlicher Parteivorsitzender über die Strategie der Gesamtpartei wissen. Oder umgekehrt, wie viel wird in der Bundesorganisation von der Strategie einzelner örtlicher Parteigruppen bekannt sein …

Noch als ich aus dem Dorf hinausfuhr und in die Bundestraße einbog und ich dort ein großes Plakat mit Georg B. als Spitzenkandidaten der örtlichen ÖVP, zusammen mit dem Landeshauptmann von Oberösterreich Josef Pühringer sah, von dem er mit Anzug und Krawatte lächelte, wunderte ich mich nur mehr, wie kann so ein Mann in solch einer Partei Spitzenkandidat werden!

(2019-04-28)

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