Ein neuer Kredit
W.-E., Donnerstag, der 25. September 2014:
Nachdem mir die Sparkasse Salzburg die Wiederaufstockung meines Kredites verwehrt hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als mich mit meiner Bank in Stuttgart, der Volksbank Stuttgart, in Verbindung zu setzen, um dort mein Glück zu versuchen. Schließlich und endlich benötigte ich nun dringend Geld, um meine Mietrückstände auszugleichen, da mich sonst mein Vermieter in Wien delogiert hätte. Nun hatte allerdings meine Anwältin, welche mir von meiner Rechtsschutzversicherung zugeteilt wurde, eine Rückzahlung meiner Mietrückstände in Raten vereinbart, sodass ich zwar nicht auf einmal den gesamten ausstehenden Betrag begleichen musste, sondern nun monatlich die doppelte Miete zu bezahlen hatte, bis mein Rückstand beglichen ist, daher war die Angelegenheit für mich nicht so dringend, aber ich konnte nicht wieder warten, bis mein Konto vollständig überzogen ist.
Daher rief ich am Morgen des 25. Septembers 2014 meine Kundenbetreuerin von der Volksbank Stuttgart, Kerstin R., an, schilderte ihr mein Problem, dass ich noch offene Rechnungen hätte, welche ich mit meinem derzeitigen Kontostand nicht begleichen könnte und fragte sie, ob es denn nicht dafür eine Möglichkeit der Finanzierung gäbe. Aber ich musste gar nicht viel erzählen, da meinte sie von sich aus schon, es wäre doch ein Wahnsinn, wie viel Zinsen ich derzeit durch meine Ausschöpfung des Überziehungsrahmens zu bezahlen hätte und bot mir von sich aus an, die mittels eines Kredites auszugleichen. Auch der damals notwendige Betrag war schnell vereinbart, es ging dabei um 10.000 Euro, und so meinte sie, ich sollte ihr meine Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate zukommen lassen und danach bei ihr vorbei kommen, um den Kreditvertrag zu unterzeichnen. Nun war ich doch sehr überrascht, wie schnell und einfach dies plötzlich bei der Volksbank Stuttgart geht.
Da ich ohnedies meine Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate eingescannt hatte, ich benötigte sie ja für mein Ansuchen bei der Sparkasse Salzburg, setze ich mich sofort an meinen Laptop und übersendete diese Unterlagen an meine Kundenberaterin bei der Volksbank. Danach telefonierte ich noch kurz mit ihr und vereinbarte noch am selben Tag um 15:00 Uhr einen Termin bei ihr.
Das ging aber nun wirklich schnell und einfach, dachte ich mir. Und um 15:00 Uhr kam ich dann auch, wie mit ihr vereinbart, in der Filiale vorbei, um dort meinen Kreditvertrag zu unterzeichnen. Als ich bei ihr im Büro saß, meinte sie noch, sie wolle gerne eine Praktikantin bei diesem Gespräch mit dabei haben, denn diese sollte auch dies einmal gesehen haben. Dies war mir zwar äußerst unangenehm, aber ich stimmte den dann doch zu, denn ich wollte auch keinesfalls den Eindruck erwecken, ich hätte etwas zu verbergen – was ich auch nicht habe, aber alles müsste nun doch nicht jeder wissen.
Ich hatte nur ein Problem dabei, mir blieb nichts anderes mehr übrig, als mir die Konditionen für den Kredit diktieren zu lassen. Daher staunte ich nicht schlecht, als mir meine Kundenberaterin den Zinssatz für meinen zusätzlichen Kredit vorrechnete. Ich hatte von nun an einen Kredit mit einem Zinssatz von 8,9%! Der effektive Jahreszinssatz lag gar bei 9,3%! Aber was blieb mir anderes übrig, als dies hinzunehmen. Dabei werde ich allerdings dieses verschmitzte Lächeln meiner Kundenberaterin, als sie mir die Konditionen mitteile, niemals mehr vergessen. Nun blieb mir nichts anderes mehr übrig, als diesen Kreditvertrag auch gleich zu unterschreiben. Allerdings hatte ich schon damals im Hinterkopf, diesen Kredit, sobald ich finanziell wieder halbwegs Luft habe, durch einen anderen, wesentlich günstigeren Kredit abzulösen.
Nachdem bei diesem Gespräch auch eine Praktikantin anwesend war, ging es bei diesem Gespräch ausschließlich um den Kredit selbst. Bei anderen Gesprächen, welche ich mit meiner Kundenberaterin hatte, plauderten wir sonst üblicher Weise auch noch über anderes, wie zum Beispiel meine ehemalige Vermieterin Beate L. und das Treiben in ihrem Gästehaus und ihrer Gaststätte, schließlich war diese Bankfiliale im selben Gebäude wie deren Gästehaus untergebracht und die Gaststätte befindet sich im Nachbarhaus hinter der Bankfiliale, wobei auch sie meist über ihre Probleme mit ihnen klagte, aber diesmal blieb das Gespräch rein sachlich.
Nun hatte ich also einen neuen Kredit und meine finanziellen Probleme waren somit kurzfristig einmal gelöst. Aber mittelfristig hatte ich finanziell nun noch viel größere Probleme. Denn von nun an musste ich nicht nur meinen alten Kredit bei der Sparkasse Salzburg, mit einer monatlichen Raten von 429,08 Euro zurückbezahlen, sondern auch noch meinen neuen Kredit bei der Volksbank Stuttgart, beziehungsweise deren Kreditbank, der Easy Kredit Bank, mit einer monatlichen Rate von 199,00 Euro zurückbezahlen. Ich hatte also von nun an eine monatliche Gesamtbelastung für die Rückzahlung meiner beiden Kredite von 628,09 Euro!
Hätte die Sparkasse Salzburg, bei der sich nun zudem auch noch wieder einmal der Zinssatz für meinen Kredit per 15. September auf 1,875 % verringerte, hier habe ich ja einen Kredit mit variablem Zinssatz, so wäre monatliche Belastung für die Rückzahlung wesentlich geringer gewesen, als ich sie von nun an, durch die Rückzahlung von zwei Krediten hatte! Somit waren meine finanziellen Probleme mittelfristig viel höher und der Druck auf mich, endlich wieder eine Arbeitsstelle mit einem entsprechenden Gehalt zu fingen, wesentlich höher. Bei der Stadt Stuttgart mit dem Gehalt nach Tarifvertrag konnte ich nun nicht mehr bleiben, ohne dabei meinen Wohnsitz in Wien und somit meinen Wohnsitz in Österreich überhaupt aufzugeben! Und gerade dies war es, was ich unbedingt vermeiden wollte! Denn ich hatte, und davon bin ich fest überzeugt, die Befürchtung, sobald ich einmal meinen Wohnsitz in Österreich aufgebe und dort keine Wohnung mehr habe, kann ich nie mehr nach Österreich zurückkehren.
So schnell kann es gehen! Vor wenigen Tagen war ich noch der Meinung, ich würde meine finanziellen Probleme auch mittelfristig wieder in Griff bekommen, nun hatte ich noch viel größere Probleme! – Und zudem, mir blieb überhaupt nichts anderes übrig, als diese Probleme bewusst in Kauf zu nehmen!
Und dazu kommt noch, ich gehöre nicht zu den Menschen, welche solche Risiken einfach eingehen, ohne sich dessen bewusst zu sein und sich dabei die entsprechenden Gedanken darüber zu machen – meine ohnedies schon seit über eineinhalb Jahren vorhandenen Existenzängste wurden dadurch noch viel größer!
Daher stieg der Druck auf mich, mich beruflich wieder zu verändern und entweder wieder ganz nach Österreich zurückzukehren, oder in Deutschland eine besser bezahlte Stelle zu finden, wurde auch noch viel, viel größer! Und daran arbeitete ich ja vehement, jedoch wollte sich der entsprechende Erfolg einfach nicht abzeichnen. Was ich wiederum kaum verstehen konnte, schließlich und endlich hatte ich doch bei Firma D. einer sehr großen beruflichen Erfolg und mehr als gute Arbeit geleistet, und dies bei weitem nicht zum ersten Mal. Aber mein beruflicher Erfolg wollte einfach keine entsprechenden finanziellen Früchte tragen.
Oder lag meine nunmehrige berufliche Misere vielleicht doch an meinen beiden Hinweisschreiben, die Firma D. und diese ominöse „Organisation“ betreffend? Die Anzeichen dafür wurden immer konkreter!
Hier noch mein neuer Kreditvertrag im gesamten Wortlaut:
2014-09-25 Easy Credit-Vertrag neutralisiert Druckversion
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