„Jetzt lassen wir DEN gehen und dann kommt DER dran!“
Stuttgart, Donnerstag, der 9. Jänner 2014:
Und wieder einmal in der Kantine der Stadt Stuttgart im Schwabenzentrum. Den ganzen Vormittag wurde schon das Gerücht verbreitet, im Fall D. gäbe es heute die Berufungsverhandlung. Also, ehrlich gesagt, wer dies noch glaubte, dem war eigentlich schon nicht mehr zu helfen. Aber durch die große Masse dieser „Organisierten“ hält sich nun mal so ein Gerücht sehr lange, auch wenn es noch so ein Quatsch ist. Kurz vor Mittag kam dann allerdings die „Entwarnung“. Da hieß es aber dann auch tatsächlich, die Staatsanwaltschaft hätte die Klage zurück gezogen. Ich nahm dies einfach zur Kenntnis, was hätte ich auch anderes tun sollen.
Wie immer ging ich kurz nach 11 Uhr vormittags dann in die Kantine Mittagessen. Nun stand ich im Schwabenzentrum mit meinem Tablett an der Essensausgabe, da stand kurz vor mir ein Polizist, welcher sich ebenfalls gerade sein Essen geben ließ. Da meinte dieser zur Bedienung hinter der Essensausgabe,
„jetzt lassen wir den gehen und dann kommt der dran!“
Dabei deutete er zudem auch noch mit seinem Kopf etwas in meine Richtung. Aber selbst die Frau hinter dem Tresen konnte es kaum glauben, was sie da gerade zu hören bekam und fragte tatsächlich nach, was den dies nun zu bedeuten hätte. Da begann der Polizist ihr zu erklären, sie würden eben nun DEN (gemeint war damit natürlich D.) gehen lassen, denn der hätte angeblich gar nichts angestellt, und dann muss DER (nämlich ich, daher deutete er mit dem Kopf auch in meine Richtung) etwas tun, denn sonst würde er dran kommen.
Ich war zuerst auch etwas verwirrt als ich dies zu hören bekam, genauso wie die Frau hinter dem Essensausgabe, denn als nächster bekam ich mein Essen von ihr gereicht und sie wusste nicht recht, wie sie nun auf mich reagieren sollte.
Heute ist mir klar, was dieser Polizist damals meinte. Aber ich hätte dies niemals auch nur ansatzweise vermutet.