„Der liefert immer noch Informationen – mitten raus!“
Wien, Sonntag, der 29. Dezember 2013:
Nachdem am Freitag nichts weiter mehr geschehen war und ich nach Hause ging, samstags wenigstens einen Tag halbwegs Ruhe haben wollte, ging ich an diesem Tag wieder in die Wiener Innenstadt. Vielleicht würde heute wenigstens etwas geschehen. Vielleicht würde mich heute jemand ansprechen, falls er noch etwas von mir wissen möchte.
Daher ging ich wieder meine übliche Tour. Zuerst in dieses „1516“, trank dort meine drei kleinen Biere, dort geschah allerdings überhaupt nicht, danach ging ich weiter in das Lokal „Stadtboden“, wenige Meter weiter in der Krugerstraße. Aber auch dort geschah beinahe gar nichts. An diesem Abend war es, im Vergleich zu Freitag, zwei Tage zuvor, regelrecht ruhig, beinahe zu ruhig.
Aber dann stand ich vor der Eingangstüre um eine Zigarette zu rauchen. Da fiel mir ein Fahrzeug auf, welches die Straße stadteinwärts fuhr. Dabei ist die Krugerstraße in diesem Bereich bereits Fußgängerzone. Noch dazu hatte das Auto kein österreichisches Kennzeichen, sondern ein Kennzeichen aus Deutschland. Nun beobachtete ich, was die Männer, welche in diesem Fahrzeug saßen, nun wohl tun würden. Da kam einer aus dem gegenüberliegenden Lokal, der Kruger Bar, zur Tür heraus und ging auf den Mann, welcher gerade zuvor aus dem Auto ausgestiegen war, zu. Sie sprachen kurz miteinander, dann setzte sich der Mann, welcher gerade zuvor aus der Kruger Bar kam, in das Auto. Der andere Mann schien noch auf jemanden zu warten. Aber dann meinte er, ohne mit jemanden zu sprechen, denn er stand nun alleine auf der Straße,
„der liefert immer noch Informationen – mitten raus!“
Danach drehte es sich kurz in meine Richtung und wenige Augenblicke später setzte er sich in sein Auto, mit welcher er dann auch weg fuhr.
Nun stand ich vor dem Eingang in den „Stadtboden“ und dachte mir, verstehe es wer will, was hier nun abgeht, ich jedenfalls nicht. Wenn jemand etwas wissen will von mir, ich stünde hier. Es müsste nur jemand mit mir sprechen. Stattdessen sehe ich nur mehr Personen, welche äußerst häufig Selbstgespräche zu führen scheinen.
Als das Auto an mir vorbei gefahren war, sah ich mir das Kennzeichen etwas genauer an. Und was sah ich? – Es war ein Kennzeichen aus Wiesbaden!
Und nun dachte ich mir, hoffentlich hat dies nichts mit meinem Hinweisschreiben zu tun, denn sonst verstehe ich die Welt schön langsam nicht mehr!