„Der hat unser schönes Ding aufgedeckt!“
Wien, Sonntag, der 10. November 2013:
Mittlerweile war ich es längst gewohnt, dass, egal wo auch immer ich gerade bin, sich jemand vor mir regelrecht aufbaut, oder einfach nur entgegen tritt, nur um mir etwas mitzuteilen, ohne mich dabei direkt anzusprechen oder gar in Kontakt treten zu wollen. Aber was ich dabei manchmal zu hören bekam, das war mir nicht mehr egal. So auch an diesem Tag.
Wie jeden Sonntag, an dem ich mich am späteren Nachmittag auf den Weg nach Stuttgart begab, war eigentlich ab 13:00 Uhr das Wochenende vorbei. Noch eine Kleinigkeit essen, dann Sachen wieder zusammen packen, dabei aufpassen, nur ja nichts vergessen zu haben, für mehr blieb ab diesem Zeitpunkt keine Zeit mehr. Um 15:30 Uhr musste ich ohnedies schon wieder zur U-Bahn aufbrechen, damit ich meinen Zug rechtzeitig erreiche.
Also begab ich mich auch an diesem Tag um halb vier Uhr nachmittags auf den Weg zur U-Bahnstation Alterlaa, unweit meines Wohnhauses. Aber kaum war ich auf dem Weg und kam dabei am Gehsteig an der Postfiliale in Alterlaa vorbei, begegnete mir eine jüngere Frau, vielleicht Mitte zwanzig. Sie sah mich völlig entfremdet an und meinte regelrecht vorwurfsvoll,
„der hat unser schönes Ding aufgedeckt, womit man machen kann, was man will!“
Ich nahm dies auf und dachte mir dabei, das würde ihnen so gefallen, ein Ding, mit dem man machen kann, was man will. Genau so sieht es aus! Aber dies geht einfach nicht. Es kann nicht jeder einfach „machen“ was er will!
Damals dachte ich mir deshalb noch gar nicht so viel dabei. Denn, wie einfach wäre es doch gewesen, dieses Unding und ihre Sympathisanten aufzuräumen. Es hätte eben lediglich einen entsprechenden Fall benötigt, um all jenen, welche lediglich damit sympathisieren, also reine Mitläufer sind, davon abzuhalten, dabei mit zu machen. Ein einziger Fall hätte gereicht, um jedem klar zu machen, damit ist nicht zu spielen. Dabei könnte es auch jeden erwischen und man dabei auch eine entsprechende Strafe ausfassen. Dann wären all jene, welche eben nur Mitläufer waren und sind, sofort von diesem Unding abgewichen. Es wären lediglich die Hintermänner übrig geblieben und dies sind gar nicht so viele. Aber so einfach wäre es gewesen – heute sieht die Sache ganz anders aus!
Da ich eben damals noch davon ausgegangen war, hier wird auf jeden Fall etwas geschehen, denn man muss sich lediglich vorstellen, wie weit dieses „schöne Ding, mit dem man machen kann, was man will“ geht, dachte ich mir nichts weiter und ging meines Weges. Bog gleich nach der Postfiliale am Gehweg Richtung Hintereingang zur U-Bahnstation Alterlaa ab und fuhr weiter zum Westbahnhof. Um meinen Zug Richtung Stuttgart zu erreichen.