„Der Polizeidienst ist informiert!“
Bergen, Unterach, Freitag, der 30. August 2013:
Und wieder einmal war ich an diesem Freitag auf meinem schier unendlichen Weg von Stuttgart nach Wien ins Wochenende. Auch diesmal wieder mit dem Auto. Daher begab ich mich gegen halb drei Uhr nachmittgags auf die Fahrt.
An der Raststation Hochfelln an der Autobahn A8:
So musste ich auf diesmal wieder mein Auto kurz vor der Grenze volltanken und fuhr daher auf die Raststation Hochfelln an der Autobahn A8 um dies zu tun. Nach meinen Erlebnissen in der Vorwoche war ich regelrecht gespannt, was mich nun dort erwarten würde. Aber diesmal war es eigentlich unspektakulär. Aber, ich hatte gerade mein Auto aufgetankt und wollte in den Kiosk gehen um zu bezahlen, da kamen zwei jüngere Männer an der Tankstelle vorbei. Sie hatten nicht getankt. Zumindest nicht in der Zeit, als ich an der Tankstelle war, sondern kamen aus dem Restaurant und gingen zu ihrem Auto. Da meinte einer der beiden, als er mich zum Kiosk gehen sah, zu seinem Kollegen, regelrecht vorwurfsvoll mich anblickend,
„der Polizeipräsident von Salzburg hat gleich gesagt, wegen dem ändern wir unser System nicht!“
Nun kann ich natürlich nicht belegen, was hier der Polizeipräsident von Salzburg gesagt haben soll, daher mag man sich fragen, warum schreibe ich dies dann überhaupt nieder. Aber die Antwort darauf ist ganz einfach. Denn sie reden nicht nur einfach so daher, sie leben dies auch und agieren dementsprechend. Und daher beinahe alles in diesem Unding aus Lüge und Intrige besteht, gibt es nur eine Möglichkeit, dies zu unterbinden und die besteht darin, offen darüber zu sprechen, worum es in ihrem Gerede geht. Denn eines ist klar, hat der Polizeipräsident von Salzburg solch eine Aussage nie getätigt, dann benötigt es lediglich eines Dementis dessen und alles ist klar. Sollte allerdings solch eine Aussage tatsächlich getroffen worden sein, dann bedarf es einer dringenden Klärung, was es denn mit diesem hier genannten System aus sich hat. Mir ist allerdings offiziell kein solches System, wie er es genannt hatte, bekannt.
Nachdem ich gut durch den Verkehr gekommen war und schon um 18:00 Uhr in Salzburg über die Grenze gekommen war, beschloss ich kurzer Hand auch an diesem Tag wieder in mein ursprüngliches Heimatdorf zu fahren. Wirklich vorgenommen hatte ich mir dies im Vorhinein zwar nie, denn dazu war es stets viel zu ungewiss, wie lange ich auf meinem Weg nach Wien unterwegs sein würde, daher fasste ich diesen Entschluss meist kurz bevor ich an der Autobahnausfahrt Mondsee vorbeigekommen war, aber es mag sein, dass dies so häufig vorgekommen war, damit einige in diesem Dorf damit rechnen konnten, ich würde an einem Freitag, wenn ich auf meinem Weg ins Wochenende mit dem Auto unterwegs war, auch dort vorbeikommen. Daher mag es auch sein, dass auch an diesem Tag einige damit gerechnet hatten. Aber ich wollte einfach wissen, wie es denn sein kann, dass ich mir die Woche zuvor dort am Abend noch ein kleines Bier gegönnt hatte und dies nur wenige Stunden später bereits in Wien bekannt sein konnte. Daher wollte ich den gesamten Ablauf der Vorwoche dort noch einmal durchspielen und dabei aufpassen, wer es denn sein könnte, der solche Informationen über mich aufsammelt und diese auch, an wen auch immer, weiter gibt. Zudem komme ich auch auf der Fahrt von Mondsee nach Unterach direkt an der Kneipe dieses „verrückten Wirts“ vorbei und ich wollte darauf achten, ob es denn dort eine Veränderung gäbe. Aber hier war überhaupt nichts zu erkennen. Daher, dieses Gerücht, der „verrückte Wirt“ hätte sich selbst das Leben genommen, hatte ich ohnedies nicht geglaubt, aber es schien somit bereits äußerst unwahrscheinlich, dass dies der Wahrheit entsprechen könnte.
In Unterach:
Nun wollte ich also in Unterach denselben Ablauf, wie in der Vorwoche, noch einmal durchlaufen. Daher stellte ich auch an diesem Tag mein Auto am Parkplatz vor dem Strandbad ab, ging in das Bad und genoss noch einige Minuten die Abendsonne auf einer der Holzpritschen. Mittlerweile waren kaum mehr Badegäste anwesend, denn die Saison war bereits vorüber und zudem wurde es, nachdem die Sonne untergegangen war, sehr schnell relativ kalt. Daher blieb ich auch nicht lange in diesem Bad, sondern ging, wie auch in der Vorwoche, in das Lokal meines ehemaligen Nachbarn, um mir dort einen Kaffee zu bestellen und auch noch eine Kleinigkeit zu essen. Aber kaum hatte ich meinen Kaffee getrunken und aufgegessen, stand schon meine ehemalige Nachbarin Beate Sch. vor mir hinter dem Tresen und fragte mich, ob ich noch etwas wolle – vielleicht ein kleines Bier. Dies hat mich bereits etwas verwundert, denn üblicherweise dauert es ewig, wartetet man darauf bei ihr eine Nachbestellung aufzugeben, diesmal hatte ich kaum aufgegessen stand sie schon da und fragte mich. Zudem kam die Frage, ob ich vielleicht noch ein kleines Bier möchte, mit einem äußerst eigenartigen Unterton, gepaart mit einem beinahe abstoßenden Grinsen. Nun hatte ich mir natürlich keines bestellt, denn dies hatte ich auch in der Vorwoche nicht getan, obwohl ich eigentlich doch eines wollte. Aber ich zahlte und ging weiter, genau so, wie in der Vorwoche, und besuchte noch die Weinschenke am Dorfplatz.
Kaum war ich dort im Lokal angekommen und setzte mich an dessen kleine Bar, stand auch schon der Wirt Andreas M. vor mir und fragte mich, in einer seiner üblichen Anreden,
„was mag‘ er denn? – Mag er vielleicht ein Bierli?“
Überrascht über meine Anwesenheit war er jedenfalls überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Und erschrocken darüber schon gar nicht. Nun war ich genau aus diesem Grund in dieses Lokal gekommen, daher bestellte ich mir auch mein kleines Pils. Aber kaum hatte mir dies der Wirt an die Bar gestellt, sah ich, wie er sich auf den Weg in die Küche zu seiner Lebensgefährtin begeben wollte, welche dort für die Gäste kocht. Aber auch sie kam bereits aus der Küche und so unterhielten sich beide am Gang zwischen Schenke und Küche und dies konnte ich von meinem Platz an der Bar bestens mit verfolgen. Dabei meinte sie zu ihm beinahe verwundert,
„und? – Bestellt er sich auch eines?“
Darauf er,
„is‘ eh klar! Oder hast‘ etwas anderes erwartet?“
Regelrecht zufrieden verschwanden dann allerdings beide in der Küche und ich konnte leider nicht mehr mit verfolgen, worüber es in ihrer Unterhaltung noch ging. Aber mittlerweile war mir klar, was los ist. Ich ließ mir allerdings nichts anmerken und blieb einfach ruhig an meinem Platz an der Bar sitzen. In der Zwischenzeit kamen auch noch weitere Gäste. Darunter auch Peter W., zudem auch ein Freund dieses sogenannten „verrückten Wirtes“, wie ich schon viele Jahre weiß. Gäste, welche ich im Sommer in diesem Lokal nicht erwartet hätte. Denn sie zählten zu den Freunden der Wirtsleute und diese sitzen, wenn schon, dann im Garten, oder finden sich in der Küche bei Antonia M., der Lebensgefährtin des Wirtes ein, aber an solch einem Tag sicher nicht am Tresen, oder wie an diesem Tag, an einem der Tische im hinteren Bereich des Lokals, gleich beim Tresen. Nun bediente der Wirt seine Gäste, scherzte mit ihnen in seiner üblichen Art mit ihnen, schenkte die Getränke an der Schank ein, trug diese zu den Tischen und lief dabei stets durch sein Lokal. Daher kam für mich mit ihm auch keine Unterhaltung zustande. Auch mit den anderen Gästen, deren Freunde, auch nicht – ausgenommen einer kurzen Begrüßung. Irgendwie war die Stimmung angespannt. Ich ließ mir allerdings weiterhin nichts anmerken und blieb ruhig an meinem Platz sitzen und trank mein kleines Pils.
Aber nach einiger Zeit kam plötzlich Antonia M. aus der Küche in die Schank und meinte zu Andreas M., ihrem Lebensgefährten, ganz erfreut und mit einem Lächeln im Gesicht,
„der Polizeidienst ist informiert!“
Sie sagte weiter nichts, sondern beide verschwanden in der Küche. Aber nach kurzer Zeit bemerkte ich, wie Andreas M, wieder zurück aus der Küche kommen wollte und ich hörte noch die letzten Worte ihrer Unterhaltung, wo sie zu ihm meinte,
„jetzt werden wir schauen, was nun passiert.“
Sie sagte dies allerdings bereits ziemlich belanglos und Andreas M. kam wieder zurück an die Schank.
Nun war mir klar, was hier los ist. Zudem wusste ich auch seit letzter Woche was mit dem „Polizeidienst“ gemeint ist. Kindermund tut eben Wahrheit kund!
Ich ließ mir allerdings immer noch nichts anmerken und blieb noch eine Weile – bestellte mir, wie auch in der Vorwoche, noch ein Mineralwasser. Danach begab ich mich allerdings auf die Weiterfahrt nach Wien, ohne auch noch in dieses Pub in diesem Dorf zu gehen, denn mittlerweile hatte ich ja in Erfahrung gebracht, was ich wissen wollte.
Auf der Weiterfahrt nach Wien war ich nun fest davon überzeugt in eine Polizeikontrolle zu geraten, was mich auch überhaupt nicht gestört hätte. Denn mit einem kleinen Pils erreiche ich gerade mal 0,12 Promille Alkoholgehalt, dies hatte ich einst einmal ausprobiert, und damit hätte ich überhaupt kein Problem, damit in eine Verkehrskontrolle zu kommen. Zudem bin auch Alkohol gewohnt und kann auch damit umgehen.
Aber ich fuhr und fuhr, es geschah allerdings nichts. Nicht einmal, als ich endlich gegen ein Uhr nachts in Wien angekommen war. Auch nicht vor dem Schloss Schönbrunn, an dem ich schon relativ häufig auf meinem Weg von Stuttgart nach Wien mit dem Auto an Polizeikontrollen vorbeigekommen war, und auch nicht wenige Kilometer weiter auf dem Grünberg, wo ich in der Vorwoche kontrolliert wurde. Zu Hause angekommen war ich regelrecht enttäuscht. Aber ich hatte mir vorgenommen, an den folgenden Tagen besonders darauf zu achten, ob in meiner Umgebung nicht doch etwas darüber gesprochen werden würde. Und darauf würde ich auch nicht lange warten müssen!
Am nächsten Morgen begab ich mich gegen neun Uhr auf den Weg zum Bäcker um mir Gebäck fürs Frühstück zu kaufen. Und kaum kam ich in den Einkaufspark Alterlaa, in dem sich auch der Bäckerladen befindet, begegneten mir zwei jüngere Frauen. Es war beinahe so, wie in der Vorwoche. Beide sahen mich zwar etwas entgeistert an, als ich ihnen auf dem kleinen Seiteneingang in den Einkaufspark entgegen kam, aber dann meinte eine,
„und? War gestern etwas?“
Darauf die zweite,
„wenn die so dumm sind und alles gleich offen raus sprechen – da weiß doch jeder gleich, woher das kommt!“
Dies klang zwar etwas kryptisch. Mir war allerdings sofort klar, was geschehen war. Antonia M. hatte es am Vorabend laut und deutlich und für alle Gäste ihrem Lokal gut hörbar ausgesprochen, „der Polizeidienst ist informiert!“ Allerdings was war am Vorabend gegenüber der Vorwoche in diesem Lokal anders? – Alle Gäste saßen an diesem Abend im Lokal, denn mittlerweile war es am Abend bereits viel zu kalt, um noch im Freien zu sitzen.
Und nachdem Antonia M. dies für jeden Gast deutlich hörbar ausgesprochen hatte, wird dies wohl auch ein Gast zu hören bekommen haben, welcher danach allerdings alles wieder abblies, denn sonst würde jeder sofort wissen, woher diese Denunziation gekommen war.
Ich dachte mir lediglich noch, gerade die beiden, Antonia M. und Andreas M., haben es not, jemanden in solch einem Fall zu denunzieren, denn ich kenne beide seit mittlerweile 30 Jahren bestens und dabei müssten gerade diese beiden ruhig sein! Es ist eben eine widerliche und abstoßende, verlogene Bagage!