Endersbach., Dienstag, der 26. Jänner 2010:
Obwohl meine Zuständigkeit für dieses Projekt am Anfang auf die Planung begrenzt blieb, war ich von Beginn an meiner Tätigkeit Anfang Jänner 2010 bei Firma D. immer auch bei all den Besprechungen mit dem Auftraggeber dabei. Meist reisten wir als ganze Delegation zu diesen Besprechungen. So auch am Dienstag, dem 26.1.2010. Es war die erste Besprechung mit dem Auftraggeber an der auch ich dabei war. Die Angebotseröffnung, die Submission, erfolgte ja bereits am 13.7.2009, ich selbst begann allerdings erst am 10.1.2010 mit meiner Arbeit, sodass es auch Besprechungen gab, bei welchen ich natürlich nicht dabei war. An jenem Dienstag begaben wir uns dann also zum Auftraggeber. Ich, Thomas T., der damalige Projektleiter, Ingo W., der das Angebot kalkuliert hat und Armin L., der Zuständige für die Verkehrstechnik. D. kam mit seinem eigenen Auto etwas später nach. So saßen wir dann beim Auftraggeber in deren kleinen Besprechungszimmer im ersten Obergeschoß. Auch der Auftraggeber war bei diesen Besprechungen meist mit mehreren Personen vertreten. Kurt E., der Projektleiter und Dienststellenleiter, er ließ sich an diesem Tag entschuldigen, Manfred B., der stellvertretende Dienststellenleiter, Michael M. und Günter J. Es ging eigentlich nicht um sehr viel bei dieser Besprechung. Herr D., der etwas später dazu kam, stellte mich vor und meinte dabei, „der macht das“, was auch nicht weiter für Aufregung sorgte. Es sah so aus, als wüssten die Vertreter des Auftraggebers bereits, dass ich an diesem Projekt beteiligt sein werde. Lediglich Thomas T. war etwas irritiert, aber, ganz ehrlich gesagt, von Beginn meiner Tätigkeit bei D. war irgendwie klar, Thomas T. hat nicht ganz das Vertrauen von D.
Nun meinte Manfred B. im Verlaufe der Besprechung, es sei nach langen und intensiven Gesprächen endlich „durch“, dass D. doch, wie er sagte, den Auftrag erhalten werde. Mir war zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht klar, was dies bedeutete, aber nach den weiteren Ausführungen von B. wurde mir klar, es gab lediglich zwei Angebote bei der Submission. Eines von einem mitbewerbenden Unternehmen aus Niedersachsen, welches ein reguläres Angebot gelegt hatte, dieses allerdings weit über dem Angebot von D. lag und eben jenem von Firma D., welche allerdings lediglich ein Nebenangebot gelegt hatte, Nebenangebote aber nicht zugelassen seien. Somit hätte Firma D. eigentlich aus dem Angebotsverfahren ausgeschlossen werden müssen. Hier hätten sich, so meinte Manfred B., allerdings Vertreter des Auftraggebers für Firma D. stark gemacht, da man schon sehr viele Jahre miteinander zusammen arbeitete, auch bei diesem Objekt und schließlich und endlich wäre Firma D. auch der Auftragnehmer bei der technischen Erstausstattung der Anlage Anfang der 1990er Jahre gewesen. Günter J. meinte, er saß direkt neben mir, sie hätten gekämpft darum, dass D. den Auftrag erhalte.
Wie ich später von Ingo W. erfahren habe, lag dieses Angebot des Mitbewerbers aus Niedersachsen ca. 1 Mio. € über jenem von D. Kollegen im Unternehmen meinten dazu, D. hätte eine Million her geschenkt und quittierten dies mit einem Lächeln.
Aber dann kam es, bei dieser Besprechung. Manfred B. führte weiter aus, der Auftragnehmer beabsichtige nun auch noch eine Pauschalierung des Auftrages. Nicht des gesamten Auftrages, allerdings einzelne Leistungsgruppen sollen pauschaliert werden.
Ich saß an meinem Stuhl und dachte, ich höre wohl nicht recht.
Nun soll nachträglich noch Pauschaliert werden?
So etwas hatte ich bisher noch nie erlebt! Nicht, dass Aufträge von öffentlichen Auftraggebern pauschaliert werden würden, aber dass dies nachträglich erfolgen soll, dies war mir bisher noch nie unter gekommen. Gut, ich muss zugeben, zu diesem Zeitpunkt kannte ich noch nicht alle Angebotsunterlagen. Es hätte auch durchaus sein können, in der Angebotsaufforderung wäre hiervon bereits die Rede gewesen, somit wäre dies auch in Ordnung gewesen.
Nun meinte aber Manfred B. auch noch, Firma D. soll selbst einen Vorschlag unterbreiten, welche Leistungsgruppen sich denn am besten für eine Pauschalierung eignen würden.
Ab diesem Zeitpunkt war ich weg – geistig nicht mehr anwesend. Ich dachte mir lediglich noch, was geht denn hier ab. Ich hatte wirklich schon sehr viel in meiner beruflichen Laufbahn, zu diesem Zeitpunkt waren dies 20 Jahre, erlebt, aber so etwas war bisher noch nicht unter gekommen. Ab diesem Zeitpunkt stellte ich meine Ohren auf Durchzug! Ich dachte mir, tu‘ einfach so, als würdest du nichts mitbekommen, erledige deine Arbeit und dann, um Gottes Willen, versuche so rasch wie möglich wieder aus diesem Unternehmen weg zu kommen. Damit, mit solchen Vorgangsweisen, will ich nichts zu tun haben. Ich meine, für einen Auftragnehmer ist dies wohl das Beste, was einem passieren kann, aber ehrlich gesagt, in Ordnung ist dies keinesfalls.
Einige Zeit später war dann diese Besprechung zu Ende, wir verabschiedeten uns, gingen zur Tür hinaus und standen noch etwas vor dem Gebäude des Auftraggebers zusammen. D. und ich rauchten gemeinsam eine Zigarette vor der Tür. Er kam, wie immer, zu mir um sich dabei eine zu borgen, hatte er sich das Rauchen doch schon vor längerer Zeit abgewöhnt und deshalb nie eigene Zigaretten bei sich. Anfangsbezahlte er dafür auch äußerst großzügig. Während wir also gemeinsam so vor dem Gebäude und vor unseren Autos standen und Zigaretten rauchten, meinte D. zu mir, ich solle mir gleich morgen ansehen, welche Leistungsgruppen sich doch am besten für die Pauschalierung eignen würden.
Danach fuhren wir wieder zurück. D. in seinem eigenen Wagen, ich, W., T., und L. im Wagen von Ingo W. Armin L. saß vorne bei Ingo W. am Beifahrersitz und nachdem Armin L. den Vorschlag vom Auftraggeber ansprach, nun Teile des Auftrages auch noch zu pauschalieren, begann sich Ingo W. halb tot zu lachen. Fast die gesamte Fahrt ging dies so dahin, Ingo W. bekam sich fast nicht mehr ein. Er begann auch zu erzählen, er hätte von diesem Vorhaben, Teile des Auftrages zu pauschalieren, auch schon vorher bei einer Besprechung mit Kurt E., dem Projektleiter des Auftraggebers, gehört. Dieser soll damals gesagt haben und dies wörtlich, „dem Anderen hätte er jeden einzelnen Meter Kabel zu seinen miesen Preisen abrechnen lassen.“ Ich hatte dies insofern etwas seltsam empfunden, war doch zu diesem Zeitpunkt, als wir im Auto auf der Rückfahrt von der Besprechung saßen, noch nicht einmal klar, welche Leistungsgruppen tatsächlich pauschaliert werden würden, noch weniger könnte dies doch bei voran gegangenen Besprechungen mit Kurt E. bekannt gewesen sein. Aber gut, ich war erst drei Wochen in diesem Unternehmen, also würde es noch eine Menge geben, was ich eben noch nicht weiß.
Am nächsten Morgen, ich kam meist so gegen acht Uhr in die Arbeit, hatte gerade meinen ersten Kaffee getrunken, stellte ich mich, so wie fast jeden Tag, vor die Eingangstür der Firma um eine Zigarette zu rauchen, dies war der Raucherplatz. Kaum stand ich da vor der Tür, kam auch schon D. mit seinem Auto vorgefahren, parkte sein Auto an seinem Parkplatz, direkt vor der Eingangstür, stürmte regelrecht auf mich zu um mit mir eine Zigarette zu rauchen. Dies spielte sich eigentlich fast täglich in gleicher Form ab, wenn D. in der Firma war. Wie immer borgte er sich bei mir eine Zigarette. An diesem Tag meinte er aber sofort, wir müssten gleich schauen, was wir für die Pauschalierung unternehmen sollten. Ich war mit meiner Zigarette noch gar nicht fertig, dämpfte er seine aus und verschwand in der Firma. Als ich dann zu meinem Arbeitsplatz hoch ging, stand D. auch schon kurze Zeit später bei mir am Arbeitsplatz mit einem Ordner unter in der Hand. Dem Ordner, in welchem sich das Leistungsverzeichnis des Auftrages befand. Er meinte dabei, ich solle mir dies gleich ansehen und dann mit W. reden, damit wir einen Vorschlag ausarbeiten können. Ich sagte auch gleich zu ihm, dass ich mir dies gleich ansehen werde – zudem sei die Kalkulation ja ohnedies auf dem Server abgespeichert. Nur kurze Zeit später stand D. schon wieder bei mir und drückte mir die beiden LV-Bücher, welche am Tag zuvor bei der Besprechung an uns übergeben worden waren, in die Hand. Er meinte dabei, „dass sind Ihre!“ Bei diesem Auftraggeber ist es üblich, Vertragsunterlagen in Form von Büchern binden zu lassen und somit auch das Leistungsverzeichnis. Auf Grund des sehr umfangreichen Leistungsverzeichnisses waren dies ganze zwei dicke Bücher in der Größe eines DinA4-Blattes.
Nun verbrachte ich also fast den gesamten Tag damit, mir das Leistungsverzeichnis und auch die Kalkulation für das Angebot durchzusehen. Kurz nach 15:00 Uhr stand D. schon wieder bei mir am Arbeitsplatz und meinte, „na, wie sieht’s aus?“ Ich sagte zu ihm, dass ich mich nun beinahe den ganzen Tag mit der Ausschreibung beschäftigt hatte, meinte dann aber zu ihm, ob es nicht besser wäre, wenn derjenige, welcher das Angebot auch kalkuliert hat, einen Vorschlag für die Pauschalierungen ausarbeiten sollte. Schließlich und endlich wüsste dieser doch am besten, bei welchen Teilen des Angebotes im Falle der Pauschalierung am meisten herauszuholen wäre. D. meinte darauf, „dass soll der W. machen, da haben Sie vollkommen recht!“
Er meinte darauf, „und, was sagen Sie zur Ausschreibung?“
Ich darauf, „die ist gar nicht schlecht“ und das muss man auch anerkennen, die Ausschreibung war sehr gut ausgearbeitet.
Daraufhin meinte D., „die henn‘ auch mir g’macht!“, wie er es in seinem fränkisch-schwäbischem Dialekt ausdrückte.
Er meinte weiter, „der R., Ihr Namenskollege, der hat das bei uns gelernt!“
Dazu muss ich sagen, als ich mir die Unterlagen für das Angebot angesehen habe, fand ich unzählige Dateien mit Datum lange vor Angebotsaufforderung! Nicht nur Beschreibungen der Steuerung, auch Massenermittlungen, Planunterlagen und sogar ganze Dateien des Kalkulationsprogramms und Angebotsversionen!
Zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir, pass nur bloß auf! Nimm nur ja nie irgendwelche Unterlagen aus dem Unternehmen mit nach Hause. Denn, wenn hier etwas ist, wenn hier der Auftrag auch nur angefochten wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass alles mir angehängt wird. So derartig offen, so freizügig wie hier über all dies gesprochen wurde, dies war mir einfach nicht mehr geheuer. Daher habe ich auch leider keine Unterlagen darüber aus dem Unternehmen mitgenommen um dies hier auch zeigen zu können. Aber die Gefahr war mir zu diesem Zeitpunkt viel zu hoch. Zudem hätte ich es mir zu diesem Zeitpunkt auch keinesfalls leisten können, diese Arbeit zu verlieren!
Aber eines muss ich schon erwähnen. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt auch nur ansatzweise Befürchtungen haben müssen, selbst einmal Probleme wegen diesem Auftrag, generell wegen meiner Tätigkeit bei Firma D. zu bekommen, ich hätte all die Unterlagen zusammen gesammelt um dies später lückenlos belegen zu können. Mir wäre es schlicht und einfach egal gewesen was mit mir geschieht, denn es wäre ohnedies belanglos gewesen. Hätte man mich gefeuert, so wäre mir viel erspart geblieben, hätte ich diese Unterlagen heute, so könnte ich all dies lückenlos belegen. Hier war einfach alles vorhanden. Dateien von Unterlagen über das gesamte Leistungsverzeichnis verteilt. Teilweise mit einem Dateidatum von Mitte 2008, also ein Jahr vor Submission! Zudem, wenn ich nur daran zurück denke, wie viele Personen regelmäßig in meiner Umgebung aufgetaucht sind, welche ich überhaupt nicht kannte, aber derart detaillierte Kenntnisse über diverse Vorgänge innerhalb der Firma D. hatten, egal, ob dies in der Umgebung von Stuttgart war, direkt in Stuttgart, meist kamen mir diese Personen am Hauptbahnhof unter, als ich entweder am Weg nach Hause oder in die Arbeit war, ich war und bin ja Wochenpendler, oder auch in Wien, oder Salzburg, zu dieser Zeit hatte ich auch noch meine Wohnung in Salzburg, oder auch in diesem kleinen Ort im Salzkammergut, in welchem ich aufgewachsen bin, ich wäre niemals auf die Idee gekommen, selbst einmal wegen dieses Auftrages unter die Räder zu geraten. Ich hatte vielmehr, damals schon, immer den Eindruck, ein entscheidender Hinweis, oder gar ein entsprechender Fall würde einfach fehlen, um hier aktiv zu werden. Aber gut, so ist es nun mal.
Kurz darauf kam W. zu mir an den Arbeitsplatz und lachte, „na, hast Du Dir das Leistungsverzeichnis schon angeschaut?“ „Ja“, hatte gemeint, „aber es wäre doch besser, wenn Du diesen Vorschlag ausarbeiten würdest, Du hast doch das Angebot kalkuliert, daher weißt Du doch am besten, was nun zu pauschalieren ist.“ Er meinte Darauf, er hätte dies ohnedies schon getan. Er hätte auch schon vorher einmal einen Vorschlag ausgearbeitet, denn sie hätten auch schon vorher mit dem Auftraggeber besprochen, Teile des Auftrages zu pauschalieren. Zudem sprachen wir auch noch über das bei diesem Auftrag seitens des Auftraggebers zur Verfügung stehenden Budgets. Denn, schon kurz nach Mittag hatte mich Peter W., ein Monteur der Firma D., er war einer der ersten Monteure der Firma D. und mit D. bestens befreundet und genoss sein fast uneingeschränktes Vertrauen, darauf angesprochen, wir standen gemeinsam vor dem Firmeneingang um eine Zigarette zu rauchen, wie es denn nun mit diesem Auftrag aussehe und ob wir tatsächlich jetzt auch teilweise den Auftrag pauschaliert erhalten und, und das war das interessante an diesem Gespräch, wir sprachen eben auch über das zur Verfügung stehende Budget für diesen Auftrag. Dazu meinte Peter W., hier hat D. fast eine Million her geschenkt. Er meinte dies zwar mit einem leichten Augenzwinkern, aber er wusste auch über alle Zahlen bestens Bescheid. Daher sprach auch ich Ingo W. über die Budgetzahle an. Es ist ja grundsätzlich nicht üblich, dass Auftragnehmer wissen, wie viel Geld tatsächlich für einen Auftrag zur Verfügung steht. Ingo W. hatte auch gleich die Zahlen im Kopf und meinte 10 Millionen Euro stünden für den Auftrag zur Verfügung, wobei das Ingenieurbüro G eine Kostenberechnung von 9,5 Millionen abgegeben hat und dann kommen auch noch 500.000 Euro für die Beschleunigungsvergütung dazu.
Wir scherzten dann noch beide etwas über diese Vorgangsweise bei der Pauschalierung. Ich hatte angemerkt, so etwas noch nie erlebt zu haben. Ingo W. meinte auch noch, Kay R., der Vertreter des Fachingenieurbüros sei fast wochenlang bei der Erstellung dieser Ausschreibung bei ihnen im Haus gewesen ist. Und auch dies ist mir in späterer Folge unzählige Male aufgefallen, Herr R. ist war äußerst oft bei D. und hier wurden eine Vielzahl von Leistungsverzeichnissen noch vor Beginn der Ausschreibung besprochen!
Ingo W. meinte auch noch, es sei auch gut, dass nicht der gesamte Auftrag nun pauschal vergeben wird, denn schließlich und endlich bräuchten wir auch noch Positionen, wo wir mehr abrechnen können, unser Angebot läge ja nur bei 8,7 Millionen Euro, aber zur Verfügung stünden 9,5 Millionen.
Er amüsierte sich noch etwas und ging dann wieder.
Wann nun dieser Pauschalierungsvorschlag dann tatsächlich an den Auftraggeber gesendet wurde, hatte ich nicht mitbekommen, es muss aber noch am selben Tag, oder mindestens am Tag darauf gewesen sein.
Weitere Baubesprechungen fanden am 2.2. und 3.3.2010, jeweils im Besprechungsraum des Auftraggebers, mit dem gleichen Personenkreis statt, bei welchen allerdings bezüglich der Auftragserteilung nichts wesentliches besprochen wurde. Es gab zwar noch Klärungen, welche Leistungsgruppen nun tatsächlich pauschaliert werden sollen, aber wesentliche Änderungen dazu gab es nicht.
Jedoch am 24.3.2010, bei der dritten Baubesprechung. Wieder waren wir als ganze Delegation beim Auftraggeber für diese Besprechung angereist. Diesmal saß ich zusammen mit Ingo W. bei D. im Auto, Thomas T. fuhr bei Armin L. mit. Es ging bei diesen Baubesprechungen bereits fast ausschließlich um technische und organisatorische Angelegenheiten und den genauen Ablauf der Arbeiten. Aber, im Verlauf der Besprechung kam Manfred B. auch auf die Auftragserteilung und die Pauschalierung zu sprechen. Hier meinte Manfred B., sie, also, der Auftraggeber, hätten nun den gesamten Vorgang auch noch durch den Landesrechnungshof prüfen lassen und auch dieser hätte den ganzen Vorgang für in Ordnung gefunden, sodass nun der Auftrag mit den Pauschalierungen auch schriftlich erteilt werden würde. Manfred B. erläuterte zudem noch, bei den Pauschalierungen sei es nun doch noch zu kleinen Änderungen gekommen. Es würden nicht alle, wie von D. vorgeschlagenen Titel pauschaliert werden, jedoch der größte Teil davon. Dadurch würden sich aber auch die im Vorschlag angeführten Einsparungen durch die Pauschalierung von 23.977.26 Euro auf gut 6.000,- Euro reduzieren. Nun saß ich also da und traute meinen Sinnen nicht mehr. Auch der Landesrechnungshof hätte dies für in Ordnung befunden. Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, ich will das nicht. Dies ist nicht meine Art zu arbeiten. Dies mag zwar für einen Auftragnehmer höchst erfreulich sein, aber mir widerstrebt dies, denn hier fehlt mir jeder Anreiz meine Leistung zu erbringen! Dies ist lediglich nur mehr ein Gemauschel!
Noch am Rückweg von dieser Besprechung, ich saß wieder mit Ingo W. bei D. im Auto, lachte sich W. halb kaputt darüber, nun einen wesentlichen Teil des Auftrages und noch dazu auf eigenen Vorschlag pauschaliert zu bekommen. Dabei machte er sich auch noch darüber lustig, dass zwar nicht alle Titel nach Vorschlag pauschaliert werden, sich aber dadurch auch die Einsparungen auf Grund der Pauschalierung reduzieren werden. D. meinte darauf, dies müsste dann eben, wenn der schriftliche Auftrag im Haus sei, noch einmal nachgerechnet werden und fügte hinzu, Herr B. ist eben ein sehr gewissenhafter Mensch, konnte sich dabei aber ein Lächeln nicht verkneifen. Herr D. meinte dann auch noch, wir müssten nun doch noch sehr aufpassen, dass nicht doch noch jemand etwas sagt. Ingo W. erwiderte darauf, nun müsste aber doch alles klar sein. Aber D. ergänzte, noch hätten wir dies nicht schriftlich im Haus.
Am 30. März 2010 wurde dann die Pauschalierungsvereinbarung vom Auftraggeber ausgestellt: