Salzburg, Mittwoch, der 16. Dezember 2009:
Nachdem ich mir am Abend für mein morgiges Vorstellungsgespräch in Hannover die Zugverbindung gesucht und eine Fahrkarte gekauft hatte, vernahm ich in einer Pause auf meinem Balkon bei einer Zigarette eine Meldung einer jungen Frau, welche unter meiner Wohnung am Gehsteig vorbeigegangen war. Sie meinte zu ihrer Begleiterin,
„ich frage mich bloß, weshalb sie ihn dort hinauf auch noch schicken, wenn er ohnedies schon etwas hat!“
Doch die Begleiterin meinte nur lachend darauf,
„damit er es nicht merkt, dass er jetzt zu dem gehen muss!“
Von irgendwelchen Gästen des Lokals unter meiner Wohnung waren nun schon andauernd solche und ähnliche Äußerungen zu vernehmen!
Daher blieb ich gleich an meinem Rechner sitzen und schrieb gleich noch eine Bewerbung auf eine Stellenausschreibung als Technischer Projektleiter für Infrastrukturprojekte im IT-Bereich. Diesmal zudem auch noch von einer in Österreich sehr bekannten politisch als eindeutig „schwarz“ einzustufenden Bank selbst, welche ich am Wochenende noch im Internet gefunden hatte. Also durchaus eine Stelle, die für mich passen könnte. Denn mittlerweile schien es schon sicher zu sein, dass ich, sollte ich tatsächlich nach Stuttgart, zu diesem Unternehmen in der technischen Ausrüstung von Tunnelanlagen gehen, nichts Gutes zu erwarten hätte. Und ich wollte dies unbedingt noch abwenden!
Danach versendete ich auch gleich noch am Nachmittag meine Bewerbungsunterlagen an die angegebene Mailadresse.
Ich hatte mich mittlerweile richtig darüber geärgert. Denn von all meinen Bewerbungen, welche ich ab dem 6. Dezember, dabei fast alles Initiativbewerbungen, hatte ich bisher noch keine einzige Rückmeldung erhalten. Weshalb ich mir nun dachte, diese eine Bewerbung versende ich noch. Und sollte ich darauf auch keine Antwort erhalten, dann wollen sie es eben auch so haben, dass ich in dieses Unternehmen nahe Stuttgart wechseln muss! Denn für mich war es nun überhaupt nicht mehr zu verstehen. Kamen doch alle Klagen über dieses Theater um meine Person, aber auch darüber, welche Auswirkungen dies hatte, nicht nur für mich, sondern eigentlich schon auf die ganze Branche, genau aus jener politischen Richtung, an welche ich mich nun seit 6. Dezember, mit meinen Bewerbungen bei eindeutig zuordenbaren Unternehmen gewandt hatte. Ich hatte schon dies ganze Zeit gesagt, wenn dies tatsächlich niemand mochte, diesen Wirbel um meine Person, die Folgen, die sich daraus ergeben, dann müsste mich eben nur einmal ein Unternehmen aus genau jenem Lager, aus welchem mittlerweile die größten Klagen darüber kamen, aufnehmen. Dies würde so einem Unternehmen gerade mal circa 100.000 Euro kosten. Und auch wenn ich in diesem Unternehmen danach überhaupt nichts zu tun bekäme, nur in einem finsteren Kämmerlein säße, dann wäre es für alle „Beteiligten“, auch für mich, aber gerade eben für jene, welche nun am meisten klagten, am besten.
Aber dazu müsste ich vielleicht eben erst einmal mit jemanden ins Gespräch kommen, um dies näher zu erklären. Denn, wie hatte es diese junge Frau im Gastgarten des Lokals „Stadtboden“ am 20. August so schön gesagt? Mehr als ihnen dies zu zeigen, was hier los sei, könnte man nicht tun. Wen auch immer sie damit tatsächlich gemeint haben mochte. Ich kannte mittlerweile die unzähligen Klagen über das Theater um meine Person und auch die Begründungen, weshalb man mich in „solch einem Unternehmen“ nicht nehmen könnte. – Eben wegen diesem Theater. Aber nur so könnte dies endlich beendet werden. Denn so würde ich nun im Jänner wieder in solch ein Unternehmen kommen, bei dem das gleiche Theater wieder veranstaltet werden würde. Dabei wäre es so einfach, dies abzuwenden. Man müsste es eben einfach nur zulassen. – Und sollte dies nun wieder nicht geschehen, dann würden sie es eben einfach nicht verstehen. Oder gar nicht verstehen wollen, weil sie es eben so haben möchten!
Als ich die Bewerbung versendet hatte, dachte ich mir, morgen absolviere ich noch mein Bewerbungsgespräch in Hannover, dann lasse ich es für dieses Jahr. Dann muss ich eben im Jänner in diesem Unternehmen nahe Stuttgart zu arbeiten beginnen. Aber aufgeben werden ich deshalb sicher nicht!
Damals kannte ich eben die ganzen Zusammenhänge bezüglich dieses Theaters um meine Person noch nicht. Oder vielleicht wollte ich es einfach auch nicht wahrhaben!
(2021-12-04)