Salzburg, Sonntag, der 13. Dezember 2009:
Es blieb mir nun nichts anderes mehr übrig, als den Arbeitsvertrag der Firma D. unterschrieben zurückzusenden. Denn diese Anstellung konnte ich keinesfalls aufs Spiel setzen. Brauchte ich doch unbedingt bis Ende des Jahres eine neue Anstellung. Sonst hätte ich ab Jänner massive finanzielle Probleme gehabt.
Ich wollte allerdings nicht. Denn mittlerweile war mir klar, in diesem Unternehmen würde ich sofort wieder in die gleiche Situation geraten, wie schon in den Unternehmen zuvor, welche ich nun aber gar nicht mehr haben wollte. Schon durch die Reaktionen in meiner Umgebung war klar, ich werde mindestens genau das gleiche in diesem Unternehmen wieder erleben. Und dies, obwohl ich bisher nur zweimal in meinem Leben in Stuttgart gewesen war und ich bisher dorthin überhaupt keine Verbindungen erkennen konnte.
Fieberhaft, beinahe schon krampfhaft hatte ich noch versucht, eine andere Anstellung zu erhalten. Damit dieser Kelch an mir vorübergehen möge. Doch ich hatte noch nicht einmal eine Antwort auf meine Bewerbungen ab Anfang Dezember erhalten.
Daher wollte ich in diesem Unternehmen nun nicht erst zusagen, um dann noch weiter, und hoffentlich erfolgreich, nach einer anderen Anstellung weitersuchen. Denn ich hatte bisher noch nie in Deutschland gearbeitet. Weshalb ich auch nicht wusste, wie dort damit umgegangen würde, falls ich nach einer Zusage doch die Stelle danach nicht antrete. Wer weiß, vielleicht könnte mich das Unternehmen deshalb auch auf Schadenersatz belangen. Weshalb ich mit der Zusage in diesem Unternehmen so lange wie möglich warten wollte.
So blieb mir nichts anderes übrig, als den Arbeitsvertrag der Firma D. zu unterschreiben und per Mail an das Unternehmen zurückzusenden:
Allerdings wollte ich nach wie vor nicht aufgeben, doch noch eine andere Anstellung zu erhalten. Selbst wenn ich die Stelle antreten werde müssen und danach vielleicht nach ein paar Tagen feststelle, dass dies doch nichts für mich sei und ich daher von einer Kündigung im Probemonat gebrauch machen müsste. Ich wollte einfach nicht mehr in diesem Unternehmen anfangen. Doch, wie es schien, würde mir wohl nichts anderes übrig bleiben.
Es schien für mich nun so, als hätte ich mich bei meiner Bewerbung in diesem Unternehmen genau auf jene Stellenausschreibung beworben, worauf ich mich bewerben sollte, damit ich jene Stelle erhalten, wohin man mich haben wollte. An einen freien Arbeitsmarkt zu glauben, das war bei mir längst vorbei!
(2021-11-01)