Salzburg, Donnerstag, der 3. Dezember 2009:
Schon einen Tag nach meinem Vorstellungsgespräch in der Schweiz bei diesem Hersteller von Hochspannungsschaltanlagen erhielt ich am Nachmittag einen Anruf der Personalverantwortlichen, welche auch tags zuvor eine meiner beiden Gesprächspartner gewesen war. Sie meinte, sie hätten sich heute schon intensiv mit meiner Bewerbung beschäftig, seinen dabei allerdings zum Ergebnis gekommen, mich nicht weiter als Kandidaten für die Besetzung der Stelle u berücksichtigen. Dies allerdings nicht deshalb, weil sie mich für diese Stelle als grundsätzlich ungeeignet eingestuft hätten. Sondern weil ich eben aus der Realisierung von kompletten Anlagen komme und es jedoch bei dieser Stelle als „Tenderingenieur“ um eine sehr spezielle Aufgabe handeln würde.
Ginge es bei dieser Stelle um die Realisierung einer kompletten Anlage vor Ort, so hätten sie keine Bedenken mich dafür vorzusehen, wie sie mir schon am Vortag erklärt hatten. Allerdings gäbe es eben so eine Abteilung nun nicht mehr an diesem Standort, seit dieses Schaltanlagenwerk von diesem französischen Konzern übernommen worden wäre. Da wäre noch die Möglichkeit bestanden, mich in eine andere Abteilung zu versetzen. Aber nun ginge dies eben nicht mehr.
Daher würden sie in diesem Fall von einer Anstellung absehen, da ich dafür auch extra von Österreich in die Schweiz übersiedeln müsste. Und würde sich danach herausstellen, dass diese Stelle doch nichts wäre für mich, dann würden wir uns beide damit keinen Gefallen erweisen. Anders wäre es, würde ich in der Umgebung des Betriebes wohnen, dann würden sie es auf jeden Fall versuchen. Denn dann wäre auch der Schaden für mich nur sehr gering. Wobei sich dies meist sehr schnell erweisen würde.
So riet mir die Personalverantwortliche weiter die Stellenausschreibungen in diesem Konzern zu verfolgen, denn irgendwann wäre da auch mit Sicherheit eine Stelle dabei, welche für mich exakt passen würde. Schließlich sei der Konzern eben auch nicht gerade klein.
Ich selbst war mir auch nicht wirklich sicher, ob ich diese Stelle, sollte ich sie denn bekommen, auch annehme. Denn auch für ich gab es dabei zu viele Punkte bei dieser Position, bei welchen ich ein ungutes Gefühl hatte. Daher war ich fast schon erleichtert, da mir nun diese Entscheidung abgenommen worden war.
Zudem fand ich es auch beruhigend, da mir die Personalverantwortliche geraten hatte, weiter alle Stellenanzeigen in diesem Konzern zu verfolgen. Hatte ich doch nun ohnedies bereits einen neuen Job bei diesem technischen Ausstatter von Tunnelanlagen nahe Stuttgart, welchen ich so dringend benötigte. Daher könnte ich nun in aller Ruhe nach einer wirklich passenden Stelle suchen.
(2021-11-27)