Salzburg, Samstag, der 26. September 2009:
Es schien sich allerdings längst wieder herumgesprochen zu haben, wo ich mich nun in Österreich beworben und dort auch schon einen Termin für ein Vorstellungsgespräch erhalten hatte.
Denn kaum stand ich an diesem Nachmittag einmal kurz auf meinem Balkon, es war ein etwas kälterer, bewölkter Tag, weshalb der Gastgarten im Lokal unter meiner Wohnung kaum besucht war, beziehungsweise gar nicht wirklich geöffnet war, sah ich, wie ein älteres Ehepaar am Gehsteig unter meiner Wohnung vorbei ging. Beide schienen mich sofort erblickt zu haben. Denn der Mann meinte,
„da müssen sie ihn aber jetzt nehmen! – Das ist ein staatliches Unternehmen!“
Mehr brauchte es nicht, damit ich wusste, worum es dabei gehen muss.
Das bedeutete auch noch lange nichts Negatives. Ganz im Gegenteil. Denn dies war auch für mich der Hauptgrund dafür, weshalb ich mich in diesem Unternehmen überhaupt beworben hatte. Wenngleich ich mir dabei allerdings kaum wirkliche Chancen, aufgrund meiner fehlenden Erfahrung als Projektleiter in diesem Bereich erhofft hatte. Denn ich diesem Bereich kennen sich eben auch alle untereinander. Und ein kleiner Rückruf in diesem Ingenieurbüro, beim „Hopferl“, eine kurze Nachfrage und jeder aus diesem Unternehmen weiß sofort, dass ich diesen Bereich zwar vielleicht gut kenne, allerdings noch nie als Projektleiter in diesem Bereich tätig war. Umso erfreuter war ich auch am Dienstag, als ich schon zwei Tage nach meiner Bewerbung einen Termin für ein Vorstellungsgespräch erhalten hatte. Vielleicht hatte ich nun auch gerade jene Stellenausschreibung erwischt, für welche ich mich bewerben sollte, damit ich auch jenen Job erhalte, wofür man mich nun vorgesehen hatte. Denn, wie gesagt, an einem freien Arbeitsmarkt glaubte ich schon lange nicht mehr. Daher war ich selbst nun sogar wieder richtig zuversichtlich. Und da es offensichtlich andere auch so sahen, wie ich, dass ich gerade in einem staatlichen Unternehmen nun besonders gute Chancen haben müsste, allerdings nur im Verhältnis zu einem Unternehmen der Privatwirtschaft, nach all dem, was ich in den letzten Jahren erleben musste, nahm ich diese Äußerung auch gerne entgegen.
Aber, wer auch immer weiß sonst noch davon, dass ich mich in diesem Unternehmen nun beworben hatte!
(2021-10-27)