Linz, Mittwoch, der 30. Juli 2008:
Wieder war an diesem Tag um zehn Uhr Baubesprechung der Gebäudetechnik beim Hotelprojekt in Linz. Allerdings hatte ich es nun längst schon bereut, letzten Mittwoch einfach das Ruder bei dieser Bau Besprechung in die Hand genommen zu haben. Denn bis Montagvormittag war ich noch bester Dinge, nun in diesem Unternehmen auch gute Arbeit leisten zu können, welche auch entsprechend honoriert werden könnte. Doch da ich im Laufe des Montags im Büro in Wien miterleben musste, dass diese Besprechung beim Elektrounternehmen in Bukarest, welches dort das Energieversorgungsunternehmen repräsentiert, nichts anderes als ein Generalangriff gegen mich war, da dabei ausgegangen wurde, ich würde scheitern, sah dies plötzlich ganz anders aus. Zudem saß ich in Wien am Montag gerade an meinem Rechner und schrieb das Protokoll, das gesamte Protokoll der Bau Besprechung für die Haustechnik bei diesem Projekt in Linz! Und ich ärgerte mich dabei in Grund und Boden, mir nun auch noch selbst mehr Arbeit aufgehalst zu haben als notwendig.
Aber nun hatte ich einmal die Führung bei diesen Baubesprechungen der Haustechnik übernommen, daher wollte ich dies auch nicht wieder abgeben. Wäre mir dies doch sicher wieder negativ angelastet worden. Mir vielleicht sogar so gedeutet worden wäre, als hätte ich nun endlich aufgegeben. Außerdem wäre es mir, wären diese Bau Besprechungen weiter so verlaufen, wie zuvor, einfach zu dumm gewesen. War es doch regelrecht demütigend, wie durch diesen Mitarbeiter des Haustechnikunternehmens wir als Vertreter des Auftraggebers, der auch zudem der Bauherr war, vorgeführt wurden, ohne eben nicht meinem Kollegen Stjepan M. zu nahe zu treten. Dass hatte ich mir nun zudem auch noch selbst angetan, es mir dadurch zusätzlich mit meinem Kollegen zu vertun. Wobei die Kollegen der Bautechnik darüber zwar nicht unerfreut waren, zumindest ließ sich dies aus deren Reaktion darauf schließen, jedoch deshalb keinesfalls für mich Partei ergriffen hätten. Dafür sorgte schon unser Chef bei diesem Projekt, Markus L.
Wenigstens konnte ich nun erhobenen Hauptes aus diesen Baubesprechungen Herausgehen.
Nachmittags rief uns Markus L. an diesem Tag auch noch zu einer internen Besprechung zusammen. Eine Besprechung, welche er nun ebenfalls regelmäßig, wenn wir beide, Stjepan M. und ich, in Linz auf der Baustelle wären. Dabei wollte er Belange besprechen, welche eben nicht für die ausführenden Unternehmen gedacht sind. So zum Beispiel Termine für die Fertigstellung des Bauvorhabens. Nicht, dass diese nicht für die ausführenden Unternehmen gedacht waren. Doch diese Unternehmen hatten eben vereinbarte Fertigstellungstermine für deren Leistungen und diese Termine mussten eben nicht mit den intern geplanten Terminen für die geplante Öffnung des Hotels übereinstimmen. So erläuterte uns Markus L. bei dieser Besprechung, dass der Beginn für das sogenannte „Soft Opening“ nun für den 6. April des folgenden Jahres geplant wäre. Ab Ostern sollte das Hotel dann in den Vollbetrieb übergehen. Jedoch bereits Ende März sollte schon die „Pre-Opening“ Phase beginnen. Termine, welche zudem sich auch nicht mit den vertraglich vereinbarten Fertigstellungsterminen der ausführenden Unternehmen vereinbaren ließen. Denn den ausführenden Unternehmen wurde die Fertigstellung bis Ende März vorgegeben. Da sollte sich jedoch bereits das Hotel in der Pre-Opening-Phase befinden. Dafür müssten jedoch bereits alle Anlagen längst fertiggestellt und auch in Betrieb genommen worden sein. Zudem auch weitgehend mängelfrei. Dazu kommt noch, in dieser Phase muss das Hotel auch bereits voll eingerichtet sein. Eingerichtet nicht nur mit Mobiliar, sondern auch mit aller zum betrieb notwendigen Ausrüstung. Gläser, Geschirr, Handtücher etc. Denn dieses Unternehmen stellt ja nicht nur ein schlüsselfertiges Hotel einem Betreiber, der das Gebäude für den Betrieb eines Hotels mietet, zur Verfügung, sondern ist eben dann auch selbst einer der Betreiber des Hotels und stellt auch Personal für den Betrieb des Hotels.
Also, da würde noch viel auf uns, aber auch auf mich, zukommen. Und ich halste mir nun auch noch zusätzlich Arbeit auf, indem ich die Führung im Bereich der ganzen Gebäudetechnik übernommen hatte. Denn nur bei der Führung der Baubesprechungen würde es nicht bleiben.
(2021-09-15)